„Es ist beeindruckend zu sehen, wie Hamza und Jusuf sich von Rennen zu Rennen gesteigert haben. Beide sind bei unserem Coaching-Programm für Nachwuchsfahrer sehr lernbegierig und ehrgeizig. Sie bilden mit dem Mercedes-AMG GT4 mittlerweile eine starke Einheit. Viele Rennstrecken waren für uns Neuland und trotzdem haben wir mit unserer Erfahrung aus unzähligen Renneinsätzen schnell das richtige Setup gefunden. Natürlich werden wir jetzt alles daran setzen, dass GetSpeed Performance im Premierenjahr der Serie auch am Ende den Gesamtsieger stellt“, sagt Teamchef Adam Osieka. „Dass das keine leichte Aufgabe ist, haben die bisherigen acht Rennen mit sieben unterschiedlichen Siegern gezeigt. Aber es ist eine machbare Aufgabe.“
Mittelweg finden, zwischen ausruhen und Risiko gehen
Der Vorsprung auf die Verfolger in der Gesamtwertung beträgt allerdings nur zwei beziehungsweise sechs Punkte. Insofern wollen die Owegas mit Köpfchen an die ganze Sache rangehen. „Vielleicht stehen wir jetzt etwas mehr im Fokus, weil wir Tabellenführer sind. Aber grundsätzlich beeinflusst uns das im Rennen beziehungsweise bei der Vorbereitung auf das Wochenende in Hockenheim nicht. Wir werden versuchen, bei den beiden Läufen ein gesundes Mittelmaß zu finden. Ich denke, der Hockenheimring liegt unserem Auto ein wenig mehr als dem BMW M4 GT4 der Zweitplatzierten. Auf dem kleinen Punkte-Vorsprung können wir uns aber nicht ausruhen, auf der anderen Seite dürfen wir auch nicht zu viel Risiko gehen“, betont Jusuf Owega, der zudem Dritter der Juniorwertung ist.Konstanz wird letztlich der Schlüssel zum Erfolg sein. Dessen ist sich der 17-Jährige sicher. „Das haben wir schon vor der Saison besprochen. Wenn du die Meisterschaft gewinnen willst, musst du konstant punkten und idealerweise nicht ausfallen. Wie man sieht, hat das bis dato gut funktioniert.“
Nur der Rennsieg fehlt noch als Tüpfelchen auf dem i
Im Ziel waren Hamza und Jusuf Owega nie schlechter als Platz sechs, abgesehen vom einem Ausfall auf dem Red Bull Ring. In Oschersleben und Zandvoort standen sie als Zweite jeweils einmal auf dem Podium. Zuletzt wurden sie am Nürburgring zweimal Dritte. Nur der Rennsieg als Tüpfelchen auf dem i fehlt noch. „Das nervt mich wirklich. Wir waren zweimal sehr nah dran. In Zandvoort und am Nürburgring. In den Niederlanden haben wir es selber weg geschmissen. Wenn du immer aufs Podium fährst, kommst du in einen kleinen Teufelskreis. Wir sind am Ring als Führende in die Box gekommen und als Zweite wieder raus. Die Strafzeit in der Box hat uns den Sieg gekostet“, sagt Jusuf Owega. In der ADAC GT Germany muss der Erste des vorherigen Rennens sieben, der Zweite fünf und der Dritte drei Sekunden länger in der Box verweilen. Der Lernprozess ist gerade für Jusuf nach dem Umstieg aus einem Formel-Auto beileibe noch nicht abgeschlossen. Dennoch kann das Resümee angesichts guter Rennen bisher nur positiv ausfallen. „Ich fahre das erste Jahr in einem GT-Auto. Wir haben den Mercedes-AMG GT4 immer besser verstanden. Du lernst mit jedem Rennen dazu. Die Chemie im Team stimmte von Beginn an“, sagt der junge Pilot.