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Automobilsport
01.10.2019

Dörr Motorsport: Saisonfinale für die Geschichtsbücher

Auch wenn nächstes Wochenende noch die Finalläufe in der Deutschen Kart-Meisterschaft anstehen, kann Dörr Motorsport schon eine erste Bilanz der Saison 2019 ziehen. Denn am Wochenende gingen die Mannschaften in der ADAC GT4 Germany und dem ADAC Kart Masters in die Finalrennen. Während am Sachsenring das Podium für die Piloten auf den beiden McLaren 570S GT4 zum Greifen nahe war, holte sich Ben Dörr in Wackersdorf den Meistertitel seiner Klasse und schrieb damit Geschichte. Mit der Anfang des Jahres gegründeten McLaren Racing School bietet Dörr Motorsport den kompletten Weg vom Kart in den GT-Sport und hat in der Premierensaison bewiesen, dass die Richtung stimmt. 

Dörr Motorsport war mit seinen beiden McLaren 570S GT4 angereist und erlebte bei windigem aber sonnigem Herbstwetter ein emotionales Wochenende. Die 3,645 km lange Strecke bei Hohenstein-Ernstthal ist Neuland für die Mannschaft aus Frankfurt und so ging man zunächst ohne Erwartungen auf vordere Plätze in den Kampf. Doch beide Fahrerpaarungen zeigten erneut, dass sie zu wirklich großen Leistungen fähig sind. 

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So wurde beim Sonntagsrennen der von Platz 6 gestartete Dennis Trebing auf der #69 im ersten Turn ins Kies gedrängt. Der US-Amerikaner konnte jedoch weiterfahren und arbeitete sich Runde um Runde von Rang 17 auf Rang 6 vor. Eine echte Meisterleistung. Nach dem Boxenstopp setzte Phil Dörr das Fahrzeug dann noch auf Platz 4 und die Mannschaft hatte das Podium zum Greifen nah. Dass der Rookie Phil Dörr über enormes fahrerisches Talent verfügt, bewies er schon in Rennen 1. Leider läutete das Team den Boxenstopp zu früh ein und musste sich nach einer Durchfahrtsstrafe mit Rang 14 zufriedengeben. 

Das Pech klebte im wahrsten Sinne des Wortes dem zweiten McLaren 570S GT4 mit der #59 an den Hacken, denn beide Rennen mussten mit einem Reifenschaden vorzeitig beendet werden. Und vorzeitig bedeutete für Christer Joens in Rennen 1 in der vorletzten Runde auf Platz 10 liegend und für den Briten Fred Martin-Dye in den letzten Minuten von Rennen 2 auf Platz 5 liegend. Beide hatten bis dahin ein kämpferisches und äußerst professionelles Rennen bewiesen. „Wir haben in dieser Saison viel gelernt, unter anderem, dass der Grund für die Reifenschäden eine nicht optimale Reifen-Felgen-Kombination ist. Erschwerend dazu kommt das extrem erhöhte Gewicht aufgrund der Balance of Performance (kurz BoP)“, so Team Manager Robin Dörr. „Trotzdem reisen wir mit einem guten Gefühl nach Hause, denn wir haben ein zufriedenstellendes Ergebnis eingefahren.“


Dörr Motorsport zieht positive Bilanz

Dörr Motorsport ist in der neu gegründeten ADAC GT4 Germany angetreten, um sich auszutesten und zu lernen. Mit zwei Mal Podium – dritter Platz auf dem Red Bull Ring und zweiter Platz auf dem Nürburgring – gibt sich die Mannschaft durchaus zufrieden. In der Teamwertung schnitt das Team Dörr im guten Mittelfeld ab. „Die BoP war nicht immer von Vorteil für uns, dafür haben wir extrem viel gelernt, ich hoffe, das gilt auch für die Seite des ADAC“, bilanziert Teamchef Rainer Dörr die Saison 2019. „Insgesamt haben wir uns in meinen Augen sehr gut geschlagen. Von Null gestartet mit zwei Mal Podium abzuschließen macht mich stolz auf unser Team.“

Die ADAC GT4 Germany wurde gegründet, um jungen Talenten den Einstieg in den höherklassigen Motorsport auf einer professionellen Plattform zu ermöglichen. Damit deckt sich die Serie optimal mit den Zielen der Dörr Group, die den Weg vom Kart in den GT-Sport anbietet und mit exakt 20 Jahren Motorsport-Erfahrung punkten kann. Die Familie Dörr lebt das beste Beispiel vor. Phil Dörr, Sohn von Rainer Dörr und Bruder von Robin Dörr, stieg in dieser Saison vom Kart in den McLaren 570S GT4 um und schlug sich außergewöhnlich gut. Sein Bruder Ben fährt von Meistertitel zu Meistertitel im Kart. 


Meistertitel im ADAC Kart Masters 

Auch im ADAC Kart Masters fand am vergangenen Wochenende in Wackersdorf das Saisonfinale statt, und für Dörr Motorsport gab es allen Grund zur Freude. Ben Dörr ging bei den Senioren in der Klasse OK als Meisterschaftsführender an den Start. Schon am Samstag führte er das Feld nach den Vorläufen an und legte damit den Grundstein für den Erfolg. In den entscheidenden Finalrennen am Sonntag bewies er Köpfchen und kassierte als Zweiter und Sechster ausreichend Punkte auf dem Weg zum Titel. Mit seinem Triumph schrieb er gleichzeitig Geschichte: Als erster Fahrer überhaupt gewann er in zwei aufeinanderfolgenden Jahren den Titel bei den Junioren und nun bei den Senioren. „Abgesehen von dem ersten Finale in Oschersleben war ich bei allen Rennen im Spitzenfeld platziert. Als Rookie hatte ich damit nicht gerechnet. Es ist ein tolles Gefühl die Meisterschaft gewonnen zu haben und der erste Fahrer zu sein, dem es gelungen ist einen Titel bei den Junioren und direkt im Folgejahr bei den Senioren einzufahren“, war Ben Dörr nach der Meisterehrung bester Laune.

Der Blick ist jetzt allerdings auf das kommende Wochenende gerichtet, dann wird die Saison von Dörr Motorsport und seinem Kart-Partner TB Racing endgültig ins Finale gehen. In Vorbereitung auf das Finale der Deutsche Kart-Meisterschaft in wenigen Tagen in Ampfing nahm auch der McLaren Racing School-Junior Hugo Sasse an den Rennen teil. Für ihn geht es um den Titel in der höchsten deutschen Kartrennserie. Neben Sasse treten beim Finale der DKM auch Ben Dörr und Hannes Janker an. Die McLaren Racing School besteht aktuell aus Phil Dörr, Ben Dörr, Hannes Janker und Hugo Sasse und wurde von Dörr Motorsport Anfang 2019 ins Leben gerufen. 


Vom Kart in den GT-Sport

Das Konzept von Dörr Motorsport funktioniert also. Die gesamte Mannschaft begleitet die jungen Fahrer auf ihrem Weg. Schon jetzt laufen die ersten Tests für nächstes Jahr. McLaren Customer Racing stellt dafür den optimalen Partner für Dörr Motorsport, deshalb ist Rainer Dörr und McLaren Frankfurt auch der einzige Händler in Deutschland, der die Rennfahrzeuge im Vertrieb hat. Die Zusammenarbeit ist gezeichnet von Vertrauen, das gilt auch für die ADAC GT4 Germany. Ziel ist es, 2020 wieder hier anzutreten und aus den Lektionen gelernt zu haben. 
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