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Automobilsport
04.06.2019

Prinz von Brands Hatch: dexwet-df1 racing Team feiert Doppelsieg

Die Rennen der NASCAR Whelen Euro Series im britischen Brands Hatch am vergangenen Wochenende werden in die Geschichtsbücher der Serie eingehen. Lasse Sörensen gewann für dexwet-df1 racing gleich beide Elite2-Rennen und krönte sich so zum Prinzen von Brands Hatch. Im ersten Lauf am Samstag schrieb der Däne NWES-Geschichte.

Im Qualifying der Elite2 schaffte es Sörensen nicht, eine Zeit zu setzen, weshalb der EuroNASCAR-Rookie von ganz hinten in den ersten Lauf starten musste. Die Aussichten waren also getrübt, aber dann überraschte der Däne mit einer unvergesslichen Leistung: Der ehemalige Formel-4-Champion überholte in dem 30 Runden langen Rennen das gesamte Feld, bestehend aus 27 Autos, und sicherte sich so Platz eins.

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Sörensen startete von Platz fünf in das zweite Rennen in Brands Hatch. Wieder überzeugte er mit seinem starken, fehlerfreien Fahrstil und gewann auch das Sonntagsrennen in Brands Hatch. Da Sörensen auch als Rookie gewertet wird, hat er zusätzlich auch beide Rennen in der Rookie Trophy auf Platz eins beendet. Seine Leistungsbilanz nach nur vier Starts in der Elite2 kann sich sehen lassen: Er holte bisher drei Siege und einen dritten Platz. Beim Saisonstart in Valencia war er noch nicht am Start und dennoch ist Sörensen in der Elite2-Gesamtwertung bereits Fünfter.

„Es war einfach ein unglaubliches Wochenende“, sagt Sörensen. „Als ich in das Auto gestiegen bin, habe ich niemals an den Sieg geglaubt. Ich wäre mit einem Top-Ten-Ergebnis im ersten Lauf total zufrieden gewesen. Natürlich hatte ich auch etwas Glück (Es gab einen technischen Defekt am Wagen des bis dahin führenden Florian Venturi), aber das gehört im Rennsport dazu – gerade wenn du von ganz hinten starten musst. Ich danke meinem großartigen Team dexwet-df1 racing und meinem Sponsor flexlease.nu für die großartige Unterstützung. Im zweiten Lauf musste ich die Ellenbogen auspacken. Mir wurde vorher gesagt: ‚Rubbing is racing' und so bin ich den Lauf auch angegangen. Ich habe Castros Fehler ausgenutzt und habe mich vorbei geschoben. Ich bin stolz, zum Prinzen von Brands Hatch gekrönt worden zu sein.“

Sörensen fuhr in Großbritannien zusätzlich erstmals in der Elite1-Division und holte beim zweiten Lauf einen soliden zehnten Platz, was gleichzeitig sein erstes Top-Ten-Resultat in der Topdivision der NASCAR Whelen Euro Series war.

Für Justin Kunz war der NASCAR GP von Großbritannien eine Achterbahn der Gefühle. Nach einem soliden zehnten Platz im Qualifying hoffte der Deutsche auf eine Top-Platzierung im ersten Lauf. Er war stark unterwegs und auf Podiumskurs, als die Rennleitung eine Durchfahrtsstrafe gegen den Deutschen aussprach. Beim Start musste Kunz Advait Deodhar vor der Startlinie überholen, um ihm auszuweichen, da sich der Inder verschaltet hatte. Dafür wurde der Fahrers des dexwet-df1 Tigers bestraft. Anstelle eines möglichen Podiums sprang nur Platz acht heraus. Immerhin schaffte es Kunz, sich mit vielen starken Überholmanövern zurück in die Top-Ten zu kämpfen.

Im zweiten Lauf startete Kunz von Platz elf. Jedoch kam er auf keinen grünen Zweig und beendete das Rennen auf Platz 14. In der Gesamtwertung teilt sich Kunz nach dem dritten EuroNASCAR-Event in der Saison 2019 den fünften Platz mit seinem Teamkollegen Sörensen und Myatt Snider. Beide Dexwet-Piloten haben nur 38 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer und damit noch alle Chancen auf den Titel.

„Mit dem Wochenende bin ich natürlich nicht ganz zufrieden“, sagt der 21-Jährige, der bereits 41 Elite2-Rennen auf dem Buckel hat. „Im Qualifying war ich glücklich, dass wir 20 Minuten Zeit hatten, weil mir Trainingszeit fehlte. In Q1 war ich Dritter. Für die Superpole haben wir versucht, das Auto weiter zu optimieren. Leider trat der gewünschte Effekt nicht ein, weshalb nur Platz zehn drin war. Der Start ins erste Rennen war ein Desaster: Advait war vor mir und er war sehr langsam unterwegs. Ja, ich habe vor der Linie überholt, aber er war wie eine Wand vor mir. Ich habe mit dem Manöver ganz einfach einen Unfall verhindert. Die folgende Durchfahrtsstrafe hat mir natürlich mein Rennen zerstört. Immerhin habe ich es geschafft, wieder auf Platz acht vorzufahren.“

„Für das zweite Rennen waren wir eigentlich sehr optimistisch. Leider beendete ich den Lauf nur auf Platz 14 und ich bin damit natürlich nicht zufrieden. Jetzt blicke ich auf Tschechien. Das Autodrom Most liegt mir richtig gut. Glückwunsch an Lasse, der ein starkes Wochenende hingelegt hat. Hut ab vor diesem Mordskerl, der macht seinen Job richtig gut.“

Ellen Lohr erwischte in Brands Hatch ein durchwachsenes Wochenende. Nach einem schwierigen Qualifying und Platz 21 im ersten Lauf kämpfte sie im zweiten Rennen lange um einen Podestplatz in der stark besetzten Challenger Trophy, bevor sie fünf Runden vor Schluss durch einen Ausritt ins Gras zurückgeworfen wurde. An ihre Podiumsergebnisse aus Italien konnte Lohr in England nicht anknüpfen.

Das Team von dexwet-df1 racing hatte noch einen weiteren Grund zum Feiern: Stellvertretend für das ganze Team wurde Norbert Walchhofer der Pokal für den besten Rennstall des NASCAR GP von Großbritannien 2019 überreicht.

Die NASCAR Whelen Euro Series reist weiter und wird vom 28. bis 30. Juni 2019 am Autodrom Most in der Tschechischen Republik sein, wo erstmalig die OMV MaxxMotion NASCAR Show stattfindet. Das Team dexwet-df1 racing hofft, dort weitere wichtige Punkte in den verschiedenen Meisterschaften zu sammeln.