CIK/FIA
11.09.2019
Bönighausen zufrieden mit seinem ersten WM-Auftritt
Zunächst entschied man sich im Team Bönighausen dazu, wieder zum altbekannten Tony Kart-Chassis mit Vortex-Motor zurückzukehren. Nach einem Jahr im KR-Boliden war dies trotz der Rückkehr zum bewährten Package eine deutliche Umstellung für Bönighausen, was natürlich eine gewisse Einarbeitungszeit bedeutete. Hinzu kam darüber hinaus noch die ihm bislang unbekannten LeCont-Reifen, die die CIK für die Weltmeisterschaft vorgeschrieben hatte. Und, wenn dies nicht schon genug wäre, war der WM-Lauf erst das zweite Gastspiel des Hannoveraners im finnischen Power Park auf dem Mika Salo Circuit. Nichts desto trotz ging Bönighausen motiviert und selbstbewusst seine Aufgabe an und freute sich darauf, einer von insgesamt 87 Fahrern zu sein, die die Möglichkeit hatten, der beste Kart-Fahrer der Welt zu werden.
Nach den freien Trainings am Donnerstag und am Freitagvormittag folgte dann am Nachmittag das offizielle Zeittraining, das Qualifying Practice. Aufgeteilt in vier Gruppen gingen die Piloten auf die Strecke, wo Bönighausen in der vierten Serie auf den zwanzigsten Platz kam, was insgesamt P79 bedeutete. Allen voran die ungewohnten Reifen und die damit verbundene Einstellung des Karts machten dem 14-Jährigen, auf diesem höchsten Niveau schwer zu schaffen. Aber er lernte schnell dazu und so präsentierte er sich bereits bei den Warm-Ups am Samstagmorgen wieder in gewohnter Form und schloss diese auf einem starken vierten Platz in seiner Gruppe ab.
Die Ausgangssituation in den nun folgenden Vorläufen war nun erdenklich schwierig, da er aus den hinteren Reihen in diese Heats starten musste, was natürlich harte Arbeit darstellen sollte. In das erste seiner fünf Rennen kam er gut rein und konnte sich schnell nach vorne orientieren, ehe ihm ein technischer Defekt einen Strich durch die Rechnung machte, Aus in der achten Runde. Schwierige äußere Bedingungen mit wechselhaften Wetterverhältnissen in den beiden abschließenden Heats des Tages machten ihm das Leben zusätzlich schwer. Doch er nahm die Challenge selbstbewusst an, kämpfte sich durch das hochdekorierte Feld und kam Runde um Runde nach vorne. Im Ziel stand nicht nur eine tolle Performance, sondern auch eine Verbesserung von insgesamt neun Positionen zu Buche. Die Freude über die starke Leistung konnte auch eine Zeitstrafe wegen des ausgelösten Frontspoilers nicht trüben. Der dritte Vorlauf verlief nahezu identisch, auch hier verbesserte er sich deutlich, diesmal um acht Plätze. Der verdiente Lohn war Platz 57 nach dem ersten Renntag, eine zweifelsohne großartige Leistung, wenn man bedenkt, dass die Platzierung ohne technischen Ausfall noch besser ausgefallen wäre.
Dementsprechend motiviert ging Bönighausen in den Finaltag, wissentlich, dass das Erreichen der Finals Grid unglaublich schwer werden würde. Nach Rang 26 im vierten Umlauf zerstörte ein Motorschaden im letzten Heat jegliche Träume von der Finalteilnahme bei der CIK-FIA Weltmeisterschaft.
Colin Bönighausen zeigte sich zufrieden: „Natürlich ist es schade, dass wir in den entscheidenden Rennen der WM zwei Motorschäden hinnehmen mussten, aber das ist nun mal Motorsport. Insgesamt war es ein unglaubliches Erlebnis, an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu können und diese Erfahrungen machen zu dürfen. Vielen Dank an meine Eltern, die mir das ermöglicht haben und an meine Schule, die mich auch toll unterstützt hat.“
Vater Klaus Bönighausen: „Das war viel Neues auf einmal für Colin: der Kart-Wechsel, eine neue Abstimmung, die Strecke hier in Finnland bei wechselhaften Bedingungen und das alles gegen die besten Kart-Fahrer der Welt. Da Colin in diesem Jahr nicht an der EM teilgenommen hat, kannte er die LeCont-Reifen, die die CIK vorschreibt, nicht. Wir haben aber einen langfristigen Karriere-Plan und da sind solche internationalen Highlights ein wichtiger Bestandteil. Und daher sind wir sehr stolz auf unseren Sohn, wie er diese Herausforderung gemeistert hat.“
Auf Colin Jamie Bönighausen warten nun die Abschluss-Rennen seiner Hauptserien, nach dem Rok Cup Germany Finale kommen das ADAC Kart Masters und die Internationale Deutsche Meisterschaft. Allen voran beim nationalen Rok Cup am 21. und 22. September 2019 hat er den ersten großen Titel fest eingeplant.