In den beiden Cockpits des neuen Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01 nehmen in der Debütsaison des Teams der ehemalige Formel-1-Fahrer Stoffel Vandoorne und der derzeit Führende der FIA Formel-2-Meisterschaft Nyck de Vries Platz.
„Mit Stoffel und Nyck haben wir zwei starke, entwicklungsfähige Fahrer verpflichtet, die gemeinsam mit uns in unserer Debütsaison in der Formel E weiter lernen und wachsen können“, sagte Ian James, Teamchef des Mercedes-Benz EQ Formel E Teams. „Wir blicken bei Mercedes-Benz auf 125 Jahre im Motorsport zurück. Aber wir wissen, dass die Formel E ganz anders ist als alle anderen Rennserien, in denen wir bislang angetreten sind. Wir geben alles dafür, um erfolgreich zu sein. Aber wir wissen, dass vor uns eine steile Lernkurve liegt.“
Die Mannschaft greift in ihrer Debütsaison auf das Know-how und die gebündelte Motorsport-Erfahrung der Mercedes-Familie zurück. Das Herzstück des Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01 ist der elektrische Antrieb der bei Mercedes-AMG High Performance Powertrains (HPP) in Großbritannien entworfen und entwickelt wurde, dem globalen Kompetenzzentrum des Daimler Konzerns für High-Performance Hybridtechnik. In Brixworth werden auch weiterhin die Hybrid-Power-Units entwickelt, mit denen Mercedes in den vergangenen fünf Jahren jeweils das WM-Double in der Formel 1 gelungen ist.
Den Renneinsatz der Fahrzeuge führt die HWA AG aus Affalterbach durch, die in der vergangenen Saison bereits mit dem Team HWA RACELAB Erfahrung in der Formel E sammeln konnte. Unterstützung erhält das Team zudem vom amtierenden Konstrukteurs-Weltmeister der Formel 1, Mercedes-AMG Petronas Motorsport aus Brackley.
„Die Zusammenarbeit zwischen Affalterbach, Brackley, Brixworth und Stuttgart wird enorm wichtig sein“, ergänzte Ian James, der im Rahmen der Teampräsentation auf der IAA in Frankfurt als Teamchef vorgestellt wurde. „Zum Glück haben die Experten, die unseren Antriebsstrang für die Formel E entwickeln, bereits sehr viel Erfahrung mit Hybrid-Power-Units in der Formel 1 sammeln können. Dieser Wissenstransfer hilft uns, trotzdem ist die Formel E eine ganz andere Herausforderung, die wir nicht unterschätzen dürfen.“
Die Fahrer: Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries
Mit dem Fahrer-Duo Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries startet das Team mit einem Formel E erfahrenen Piloten und einem aufstrebenden Nachwuchstalent in seine Debütsaison.Für Stoffel ist es nach seinem Debütjahr mit HWA RACELAB die zweite Saison in der Elektrorennserie. Gleichzeitig kann er auf die Erfahrung aus 41 Grands Prix in der Formel 1 zurückblicken. „Ich bin überglücklich, dass ich mich Mercedes anschließen darf“, sagte Stoffel. „Bereits im letzten Jahr konnte ich mit HWA Erfahrung in der Serie sammeln. Jetzt freue ich mich sehr, offiziell zur Mercedes-Familie zu gehören.“
„Der Einstieg von Mercedes ist eine großartige Chance für uns alle“, so Stoffel weiter. „Das Auto sieht fantastisch aus. Ich freue mich darauf zu sehen, was wir als Team erreichen können. Das Potential ist riesig und ich kann es kaum erwarten, endlich loszulegen.“
Nyck steht vor seiner Debütsaison in der Formel E. Derzeit führt er vier Rennen vor Saisonende die FIA Formel 2 Meisterschaft an, deren Finale eine Woche nach Nycks Formel-E-Debüt im Rahmen des Formel 1-Saisonabschlusses in Abu Dhabi stattfindet.
„Es ist ein ganz besonderes Gefühl, für Mercedes-Benz EQ in der Formel E antreten zu dürfen, und ich fühle mich geehrt, dass mich das Team als einen seiner beiden Fahrer ausgewählt hat“, sagte Nyck. „Die Formel E ist eine großartige Plattform, die sich bereits als eine der größten und professionellsten Rennserien neben der Formel 1 etabliert hat. Es ist eine klasse Chance, für die ich Mercedes wirklich wahnsinnig dankbar bin.“
„Das Team hat mich sehr gut aufgenommen und es macht viel Spaß, mit ihnen zusammenzuarbeiten“, erklärte Nyck. „Aber schlussendlich kommt es auf die Leistung auf der Rennstrecke an, sobald die Saison losgeht. Es ist alles noch recht neu für mich. Deshalb habe ich ehrlich gesagt noch nicht über eine Zielsetzung für meine Debütsaison nachgedacht. Grundsätzlich möchte Mercedes natürlich irgendwann um Siege und Titel kämpfen. Hoffentlich geschieht dies eher früher als später. Aber bis dahin erwartet mich und das Team eine enorme Lernkurve, um wettbewerbsfähig zu werden.“
Seinen neuen Teamkollegen kennt Nyck schon seit vielen Jahren aus den gemeinsamen Zeiten im Kartsport. „Die Motorsport-Familie ist recht klein und man kennt sich schon von einem jungen Alter an“, sagte Nyck. „Ich freue mich darauf, zusammen mit Stoffel im gleichen Team zu fahren. Er besitzt viel Erfahrung und ist ein großartiger Fahrer. Entsprechend hoffe ich, dass ich viel von ihm lernen kann, damit wir gemeinsam das bestmögliche Ergebnis für das Team herausholen können.“
Das Auto: Ein Rennwagen für eine neue Ära
Neue Rennserie, neue Herausforderung, neues Rennauto: Vorhang auf für den Mercedes-Benz EQ Silver Arrow 01!Anfang März dieses Jahres erblickte der erste vollelektrische Rennwagen der Marke im Rahmen des Internationalen Automobil-Salons in Genf das Licht der Welt - damals noch mit einer besonderen „Teaser Livery“.
Kurz darauf erfolgte Ende März im italienischen Varano die erste Ausfahrt mit dem neuen Boliden, dessen Testfahrten das Team in den folgenden Monaten unter anderem in Italien und auf Mallorca fortsetzte.
Das Gen2-Rennauto der Formel E weist ein im Motorsport einzigartiges Design auf. Während es sich beim Chassis um ein Einheitsteil handelt, können die Teams bei der Entwicklung des Antriebsstrangs ihre technische Kompetenz unter Beweis stellen. So dürfen die Bestandteile des Antriebsstrangs (Inverter, Motor, Getriebe, Teile der Hinterachse sowie die Software für das Energie-Management) frei entwickelt werden.
Stoffel kennt das Auto schon von den Testfahrten in Varano und auf Mallorca. „Wir haben gute Fortschritte erzielt und alles ist rund gelaufen“, sagte er. „Es ist spannend, nach den ersten Funktionstests langsam die Arbeit an unterschiedlichen Bereichen aufzunehmen.“
Nyck ist das Gen2-Auto ebenfalls schon in der Vergangenheit gefahren, so dass es für ihn kein komplettes Neuland ist, wenn er zum ersten Mal in seinem neuen Auto Platz nehmen wird. „Aber das Formel-E-Auto ist ganz anders als alle Fahrzeuge, die ich bislang gefahren bin“, betonte Nyck. „Es ist eine sehr große Herausforderung und das Wettbewerbsniveau ist extrem hoch. Es sind sehr viele starke und angesehene Fahrer in der Meisterschaft aktiv, die Autos sind relativ ähnlich, aber es gibt viel mehr Freiheiten als zum Beispiel in der Formel 2, all das zusammen macht es zu einer unheimlich spannenden Rennserie.“
Bis zum Renndebüt des neuen Silver Arrow 01 beim Saisonauftakt in Ad Diriyah Ende November erwartet das Team noch jede Menge Arbeit. „Die Zeit vergeht wie im Flug und es gibt noch viel zu tun“, sagte Stoffel. „Uns bleiben nur noch wenige Testtage bis zum Saisonauftakt in Saudi-Arabien, der mit riesigen Schritten näher rückt. Es wird eine große Herausforderung, der ich aber zuversichtlich entgegenblicke.“
Die Zukunft der Mobilität
Die Formel E ist mehr als spannender Motorsport: Innerhalb kürzester Zeit hat sich die Elektrorennserie in den vergangenen fünf Jahren als Pionier für technologische Innovationen, Nachhaltigkeit und Elektromobilität etabliert.„Die Formel E bringt die Begeisterung und Leidenschaft für den Rennsport in die Stadtzentren - das ist ein einzigartiges Konzept“, sagte Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff. „Damit ist die Rennserie eine neue Spielwiese für uns. Aber wir freuen uns auf die Herausforderung, auch im Motorsport die Leistungsfähigkeit unserer batterieelektrischen Antriebe zu demonstrieren und die Marke EQ positiv aufzuladen.“
Mit dem Einstieg in die Formel E ist Mercedes der einzige Automobilhersteller der Welt, der sowohl in der Formel 1 als auch der Formel E antritt. Diese Strategie ermöglicht es Mercedes, die Lehren aus beiden Meisterschaften auf die Straße zu übertragen. Auf diese Weise stellen beide Plattformen gemeinsam einen wichtigen Technologietreiber für die gesamte Mercedes-Familie dar und helfen dabei, die Zukunft des Automobils mitzugestalten.
„In der Formel E erhalten wir die Gelegenheit, eine junge Zielgruppe mit einem Interesse für die Zukunft der Mobilität direkt in den Innenstädten großer Metropolen anzusprechen“, fügte Toto Wolff hinzu. „Gleichzeitig ist es eine fantastische Plattform, um sicherzustellen, dass das Nachhaltigkeitsprinzip auch diese Zielgruppe erreicht. Wir sind natürlich allen voran Racer, aber diese Konstellation ist für mich einer der weiteren treibenden Faktoren hinter unserem Engagement in der Formel E.“