„Im Fokus standen Performance-Tests und die Abstimmung der Abläufe im Team für den Saisonauftakt in der kommenden Woche“, sagt Sven Smeets, Direktor Volkswagen Motorsport. „Wo wir letztendlich stehen, wird erst das Rennwochenende in Marokko zeigen, aber wir sind selbstbewusst und wollen von Beginn an mit allen vier Autos beständig punkten und um Siege und die beiden Titel mitkämpfen.“
In Barcelona testeten Sébastien Loeb Racing und Volkswagen Motorsport zum ersten Mal mit allen vier Autos. „Wir nutzen die Tage in Barcelona, um die Fahrzeuge perfekt für Marrakesch vorzubereiten“, sagt Fabrice van Ertvelde, Projektleiter WTCR bei Volkswagen Motorsport. „Am ersten Testtag standen vor allen Dingen die Vorbereitung von Reifen und Ersatzteilen wie den Bremsen im Vordergrund. Zum Abschluss haben wir einen Renntag simuliert.“
Rückkehr nach Barcelona: Kristoffersson schlägt neue Richtung ein
Für Johan Kristoffersson waren die Tage in Barcelona aus mehreren Gründen besonders: Es waren nicht nur die letzten Testkilometer für den Schweden in seinem Golf GTI TCR vor dem Saisonstart in Marrakesch, sondern auch die Rückkehr auf eine Rennstrecke, an die der amtierende Rallycross-Weltmeister beste Erinnerungen hat.Auf der Formel-1-Strecke gewann Kristoffersson vor knapp einem Jahr den Saisonauftakt der Rallycross-WM – allerdings in umgekehrter Fahrtrichtung. Zehn weitere Erfolge sollten auf dem Weg zu seinem insgesamt zweiten WM-Titel folgen. „Das ist eine schöne Erinnerung, aber mehr auch nicht“, sagt Kristoffersson. „Mein Fokus liegt voll auf der WTCR und dem Saisonauftakt in Marrakesch. Das Starterfeld ist unglaublich stark, und ich freue mich auf diese neue Herausforderung.“
Klare Vorstellungen für 2019: Leuchter geht Saison realistisch an
Für Benjamin Leuchter geht mit dem Start in der WTCR ein Kindheitstraum in Erfüllung. „Ich bin unglaublich dankbar, dabei zu sein“, sagt Leuchter. „Es sind viele neue Eindrücke, aber ich versuche, schnell zu lernen. Das Team hilft mir dabei sehr.“ Im Hinblick auf seine Erwartungen sagt der Volkswagen Fahrer: „Der Auftakt wird sehr wichtig. Danach möchte ich mich von Rennen zu Rennen steigern und auf der Nordschleife eine Rolle bei den Podiumsplätzen spielen. Mir ist klar, dass ich als Rookie nicht gleich um Siege fahre, sonst hätten die anderen Fahrer in den vergangenen Jahren etwas falsch gemacht.“Für den einzigen WTCR-Starter aus Deutschland wird es unter anderem darauf ankommen, den neuen Yokohama-Reifen schnell zu verstehen und ihn bestmöglich einzusetzen. „Zum Reifen, den ich in der TCR Germany gefahren bin, gibt es große Unterschiede“, erklärt der Duisburger. „Der Yokohama-Reifen hat sofort ein hohes Grip-Level, lässt dann aber schneller nach. Daher muss man noch genauer das optimale Grip-Fenster treffen.“ Alle Fahrer starten auf dem gleichen Kenntnisstand, da der Reifen eine Neuentwicklung ist.
Kampf der Giganten: Huff rechnet mit 15 Sieganwärtern
Rob Huff ist eine lebende Tourenwagen-Legende. 2005 gehörte der Brite zu den Gründungsmitgliedern der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), dem Vorgänger des WTCR – FIA Tourenwagen-Weltcup. Die Saison 2019 wird seiner Meinung nach die härteste in der Geschichte. „Das Fahrerfeld ist wirklich beeindruckend, mit Sicherheit das Beste, das es jemals gab“, sagt Huff. „Im vergangenen Jahr haben sieben oder acht Fahrer um den Sieg gekämpft, 2019 sind es sicherlich doppelt so viele.“Mit der Vorbereitung ist der WTCC-Champion von 2012 zufrieden: „Wir gehen in diesem Jahr mit vier Golf GTI TCR an den Start. Das bringt uns als Team natürlich Vorteile. Mehr Fahrer, mehr Daten, mehr Möglichkeiten Dinge auszuprobieren. Ich hoffe, dass sich das auf der Strecke in Ergebnissen niederschlägt. Mehdi und ich haben uns im vergangenen Jahr einige Male unter Wert verkauft, aber wenn ich meine Leistungen im Qualifying verbessern kann, sollten wir in diesem Jahr auch das wahre Potenzial des Golf GTI TCR zeigen können.“
Der Saisonauftakt in Marrakesch: Heimspiel für Bennani
Noch eine Woche bis zum Start der zweiten Saison im WTCR – FIA Tourenwagen-Weltcup. Am 06. und 07. April stehen Sébastien Loeb Racing und Volkswagen Motorsport mit den vier Golf GTI TCR auf dem Circuit Moulay el Hassan zum ersten Mal in diesem Jahr am Start. Ein Volkswagen Fahrer fiebert dem Rennen auf dem winkligen Stadtkurs besonderes entgegen: Lokalmatador Mehdi Bennani. „Es ist eine ganz besondere Woche für mich und mein ganzes Land“, sagt Bennani. „In Marokko ist die WTCR die wichtigste Rennserie, größer als die Formel 1, und ich möchte den Fans ein unvergessliches Wochenende bescheren.“ Im vergangenen Jahr feierte Bennani vor heimischer Kulisse einen zweiten Platz – sein bislang bestes Ergebnis auf seiner Heimstrecke.
Media Launch: die WTCR 2019 mit dem stärksten Starterfeld aller Zeiten
Im Rahmen der Testfahrten in Barcelona wurde die Saison mit einem Medienevent im El Born Centre de Cultura i Memòria feierlich eröffnet. Alle Experten sind sich einig: Das Starterfeld ist das stärkste aller Zeiten im Tourenwagen-Rennsport. Legenden des Tourenwagensports stehen mit pfeilschnellen Newcomern aus aller Welt am Start. Sieben der 26 gemeldeten Fahrer haben FIA-Titel gewonnen, darunter die Volkswagen Fahrer Rob Huff (GB, WTCC-Champion 2012) und Johan Kristoffersson (S, Rallycross-Weltmeister 2017 und 2018).Dabei geht es international zu: Fahrer aus 14 Nationalitäten sind eingeschrieben. Das französische Team Sébastien Loeb Racing und Volkswagen Motorsport setzen auf ein Quartett aus Deutschland (Benjamin Leuchter), Großbritannien (Huff), Marokko (Mehdi Bennani) und Schweden (Kristoffersson). Alle vier Fahrer wollen in der extrem ausgeglichenen Rennserie von Beginn an um Topplatzierungen kämpfen. Bei der Premiere der WTCR im vergangenen Jahr trugen sich bei den 30 Rennen nicht weniger als zwölf Fahrer als Sieger ein, darunter auch Bennani (in Wuhan) und Huff (auf dem Hungaroring und in Suzuka).
Anpassungen im Detail: die Neuerungen in der WTCR 2019
In der Saison 2019 warten im WTCR – FIA Tourenwagen-Weltcup einige Änderungen auf das Team Sébastien Loeb Racing und Volkswagen Motorsport. Die erste Neuerung sticht gleich ins Auge: Es werden vier statt bisher zwei Golf GTI TCR starten – die ab diesem Jahr festgeschriebene Maximalanzahl an Fahrzeugen pro Hersteller. Da ein Team nur aus zwei Autos bestehen darf, treten Mehdi Bennani (MA) und Rob Huff (GB) gemeinsam im Team Sébastien Loeb Racing Volkswagen Motorsport an. Johan Kristoffersson (S) und Benjamin Leuchter (D) fahren für das Team Sébastien Loeb Racing Volkswagen.Ein wenig erweitert und vor allem deutlich vereinfacht wurde das Punktesystem: In diesem Jahr erhalten die ersten 15 Fahrer Zähler für die Gesamtwertung (2018 nur die Top 10). Zudem haben nun alle Rennen dieselbe Gewichtung bei der Punktevergabe. So erhält beispielsweise der Sieger eines Laufes immer 25 Zähler (bislang Rennen 1: 27, Rennen 2: 25 und Rennen 3: 30). Neu ist auch, dass die fünf schnellsten Fahrer im Qualifying für das erste Rennen Punkte erhalten. Zusätzlich richtet sich in Q3 die Startreihenfolge nun nicht mehr nach den Zeiten aus Q2. Stattdessen darf der schnellste Fahrer nun selbst entscheiden, wann er auf seine letzte schnelle Runde geht.