Rene Binder auf Platz sieben beim ELMS-Saisonfinale in Portimão
Mit Platz sieben beim Saisonfinale der „European Le Mans Series“ in Portimão komplettierte Rene Binder am vergangenen Wochenende seine erste Saison im internationalen Langstreckensport. Im nachfolgenden Interview fasst der 27-jährige Zillertaler noch einmal sein turbulentes Rennsportjahr 2019 zusammen.
Nach der verpassten Podiumschance beim Petit Le Mans in den USA hat es beim ELMS-Finale in Portugal immerhin für Platz sieben gereicht.
Rene Binder: „Die Formkurve bei Panis Barthez Compétition ging zuletzt steil nach oben, wobei in Portimão wesentlich mehr drin war. Im Rückspiegel betrachtet gibt es immer eine Erklärung, warum etwas so oder so gelaufen ist, aber mein Bauchgefühl am Vorstart möchte ich lieber nicht mehr beschreiben. Du stehst da am dritten Startplatz und an Deinem Auto müssen im letzten Moment noch die Bremsscheiben und Bremsbeläge gewechselt werden. Du weißt nicht, ob du damit gleich wieder am Limit bremsen kannst und versuchst das Auto nur irgendwie vorne zu halten. Das ist mir ein paar Kurven ganz gut gelungen, aber dann habe ich mich im Pulk fast gedreht, was uns auf Rang elf zurückgeworfen hat.“
Die Voraussetzungen für ein Top-Ergebnis waren auf jeden Fall da, wobei es dann auch noch einen Zwischenfall mit einem langsameren LMP3 gab, der dich schlicht und ergreifend im Rückspiegel übersehen hat.
Rene Binder: „Stimmt, auch das hat noch einmal 20 Sekunden gekostet. Es ist einfach schade, weil so viel mehr drin war. Stell Dir nur vor, wir stehen in Road Atlanta und Portimao am Podium. Wir hätten es uns sowohl in der IMSA-Serie mit Juncos Racing, als auch in der ELMS mit Panis Barthez Compétition verdient gehabt. Obwohl uns in entscheidenden Momenten auch das Glück gefehlt hat, bin ich beiden Teams sehr dankbar. Ich habe enorm viel gelernt und werde 2020 stärker zurückkommen.“
Deine besten Platzierungen in Europa waren Platz sieben in Spa und Portimão, sowie der achte Platz in Le Mans, während du dich in den USA in Daytona und Watkins Glen jeweils auf Platz acht klassieren konntest.
„Das sind für einen Rookie eigentlich solide Ergebnisse, die aber nichts daran ändern, dass wir uns mehr erwartet hatten. Vor allem in der ELMS, wo wir am Saisonende zweimal aus den ersten zwei Reihen gestartet sind.“
Was nimmst du aus der Saison 2019 an positiven Erfahrungen mit?
„Das Gefühl, dass ich mich im Langstreckensport sofort wohl gefühlt habe. Außerdem durfte ich 2019 die vielleicht schönsten Rennstrecken der Welt kennenlernen: Sebring, Road Atlanta, Daytona und der legendäre Kurs in Le Mans - das sind nicht nur klingende Namen, sondern echte Herausforderungen, die man erst einmal bestehen muss.“
Gibt es bereits eine konkrete Richtung, in die es für dich 2020 weitergehen wird?
„Geplant ist wieder eine Saison in der ELMS und der Start bei den 24 Stunden von Le Mans, wobei mich natürlich auch der eine oder andere Klassiker in den USA reizen würde. Die Verhandlungen sind gerade am Laufen, also warten wir einmal ab, was am Ende dabei herauskommt.“