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19.06.2019
DMV BMW Challenge: 325iS Fahrzeuge ärgern die Großen
Den TT Circuit Assen dürfte Maurice Thormählen in guter Erinnerung behalten. Im letzten Jahr gewann der schnelle Youngster auf der niederländischen Motorradrennstrecke sein erstes Rennen. In diesem Jahr wiederholte er den Triumph. Es war auf glitschiger Fahrbahn auch wahrlich eine meisterhafte Leistung, die Thormählen da zeigte. Während die Konkurrenz vor allem in der Anfangsphase mit den Streckenbedingungen zu kämpfen hatte, legte der spätere Sieger ein unglaubliches Tempo vor. Über fünf Sekunden nahm er in der ersten Runde Polesitter Christoph Driescher (M3 GTR E90) ab. Am Ende summierte sich der Vorsprung auf über 25 Sekunden. Auch wenn Thormählen zugab: „Ich war mit gemischten Gefühlen dabei, denn Regen ist nicht so meine Sache. Eigentlich fühlte ich mich langsam. Am Ende ist die Konkurrenz schneller geworden, da meine Reifen runter waren. Der Vorsprung hat aber gereicht.“
Rang zwei sicherte sich Eric van den Munckhof, der wegen eines kaputten Getriebes im Qualifying ohne Zeit blieb und das Feld von hinten aufrollte. Das machte der Niederländer extrem stark, drehte im zehnten Umlauf sogar die schnellste Rennrunde. Drei Runden vor Rennende übernahm van den Munckhof von Rainer Gelhaus (M3 E46) die zweite Gesamtposition. „Es ist von Anfang an gut gelaufen, obwohl ich mit dem Auto etwas Probleme hatte, da die Servolenkung ausgefallen war. Zudem gab es immer Probleme mit dem Paddleshift, weswegen ich immer wieder mal manuell schalten musste. Es dauert schon lange bis man durch das Feld durch ist. Ich bin daher nicht mehr ganz nach vorne gekommen“, berichte der Niederländer. Das klappte im zweiten Rennen schließlich um einiges besser. Von der 15. Startposition aus fand van den Munckhof schnell den Weg an die Spitze. Als Rainer Gelhaus seinen M3 wegen eines defekt Pleuels nach drei Runden abstellen musste, erbte der Z4-Pilot die Führung. Gegen Rennende wurde es noch richtig eng. Christian Schulze (M3 GT 3,3 E46) hatte sich bis auf 0,3 Sekunden herangekämpft. Im Nachgang bekam Schulze wegen nicht Einhaltens der Tracklimits eine 20 Sekunden Strafe aufgebrummt. Somit siegte van den Munckhof letzten Endes souverän. Für den Niederländer war es zudem der zweite Erfolg in der GTR1. „Es ist sehr gut gelaufen. Vor dem Rennen haben wir noch überlegt ob wir Regenreifen oder Slicks aufziehen. Wir haben schließlich gebrauchte Slicks genommen, da ich dachte, dass die besser warm werden. Die ersten drei Runden war es noch ein bisschen schwierig. Da ich gebrauchte Reifen fuhr, wurde es die drei letzten Runden nochmals spannend“, so van den Munckhof.
So ärgerlich der Ausfall für Rainer Gelhaus auch war. Der M3 Pilot zeigte mit dem dritten Gesamtrang im ersten Rennen sowie den drei Führungsrunden in Durchgang zwei, dass der neu aufgebaute M3 E46 ein Kandidat für die vorderen Ränge ist. „Die Bedingungen waren nicht einfach. Es hatte zunächst abgetrocknet, dann wurde es wieder nasser. Im Auto hatte ich Vibrationen. Dadurch war es schwierig zu fahren. Mit dem dritten Platz im Gesamt und dem Klassensieg bin ich natürlich mehr als zufrieden. Im zweiten Rennen lag ich vorne und hatte freie Fahrt. Vielleicht hätte es gereicht, zumindest wieder auf das Podest. Dann riss mir der Pleuel“, fasste Gelhaus sein Wochenende zusammen. Den Sprung auf das Treppchen gelang im zweiten Rennen Christian Schulze und Christoph Driescher. Elektronikprobleme bremsten Schulze am Morgen noch aus. In Rennen zwei setzte sich Schulze nach dem vierten Umlauf an die zweite Position und startete die Jagd auf van den Munckhof. „Wenn man von hinten startet, muss man erst einmal sehen wie es so läuft. Das hat aber recht gut funktioniert. Für mich war es jedoch ein schwieriges Wochenende. Ich bin mit dem zweiten Rennen absolut zufrieden, auch weil wir endlich die Zielflagge gesehen haben“, so Schulze. Christoph Driescher, ab der elften Runde auf Rang drei, sah rund 51 Sekunden hinter Schulze das schwarz-weiß karierte Tuch.
Hinrich Thormählen war zwar nicht ganz so schnell wie sein Sohn, durfte als Gesamtfünfter aber immerhin den Sieg in der GTR2 mit nach Hause nehmen. Sehr viel Spannung bot wieder einmal die GTR3, wo sich die Dauerfehde zwischen Timo Raff (M235i RC) und Sepp Römer (AVP GTR 2,5 E36) auch in Assen fortsetzte. Das erste Rennen hatte Raff jedoch sicher im Griff. Sepp Römer und Niklas Koch (M235i RC) mussten sich mit den weiteren Plätzen begnügen. „Am Start hatte ich ein bisschen Probleme, konnte mich aber im Laufe des Rennens wieder fangen. Ich war die ganze Zeit auf Platz eins in meiner Klasse. Das Ziel war eigentlich Platz drei im Gesamt, wurde dabei allerdings von dem Z4 überholt. Somit habe ich mich auf meinen Klassensieg konzentriert. Und nach Hause gefahren“, berichtete Raff. Durchgang zwei bot zumindest in der Anfangsphase den erwarteten Zweikampf, wobei sich im Laufe des Rennens Sepp Römer absetzte. Mit etwas über vier Sekunden Vorsprung auf Raff holte sich Römer als Gesamtvierter den Sieg in der GTR3. Dritter wurde Davide Dehren im M235i RC. „Es war schon ganz schön knifflig am Anfang. Da konnte ich mich gut behaupten. Die anderen sind immer mal etwas rausgerutscht. Ich denke, die Konstanz während des Rennens hat den Sieg mit begünstigt“, so Römer.
Kniffelige Wetterverhältnisse sind gerade für die 325iS Piloten immer eine gute Gelegenheit den eigentlich überlegenen GTR Autos ein Schnippchen zu schlagen. In Rennen eins war es Markus Fester, der im East Racing 325iS E90 zwischenzeitlich auf der vierten Gesamtposition lag. Nach und nach gingen die GTR Boliden an Fester vorbei. Gegen Rennende tauchte zudem Klassenkonkurrent Marc David Müller im 325iS E46 immer größer im Rückspiegel auf. Es kam zum klassischen Showdown. Letzten Endes entschieden 0,24 Sekunden über den Klassensieg. In Rennen zwei wollte Müller diesmal unbedingt den Sieg. In einer herausragenden Startphase setzte sich Müller auf noch rutschiger Strecke an die zweite Gesamtposition. Zwar wiederholte sich gegen Rennhalbzeit das Spielchen und die GTR Autos gingen vorbei. Doch immerhin bis zur zehnten Runde behauptete Müller den dritten Gesamtrang. Letzten Endes wurde es Platz sieben. Und was viel wichtiger war – der Sieg in der 325iS Klasse. „Im ersten Rennen haben wir uns etwas mit dem Luftdruck vertan, aber gegen Ende wurde ich schneller. Da hat vielleicht eine Runde gefehlt.
Das zweite Rennen war super. Da hat alles perfekt gepasst. Ich konnte einige aus den GTR Klassen überholen. Das Auto lief einfach perfekt. Am Ende ist das ein super Ergebnis und eine tolle Teamarbeit. Ich bin sehr zufrieden“, freute sich Müller über das gute Abschneiden. Zweiter wurde hier Lukas Fester (325iS E90), dem Jens Hösel (325iS E30) wie schon in Rennen eins auf Rang drei folgte. Der vierte Platz in der mit sechs Fahrzeugen am stärksten besetzten Klasse ging jeweils einmal an Björn Freier (325iS E46) und Ullrich Tappe (325iS E36). Bei den 318iS Fahrzeugen fuhr Rudolf Gelhaus (318iS E30) zum Doppelsieg vor Thomas Röpke bzw. Jacqueline Kreutzpointner (318ti Cup). „Ich bin zum ersten Mal in Assen gefahren. Die Strecke ist toll und ich konnte mich sehr gut darauf einstellen. Heute Morgen waren die Bedingungen klar, es war Regen. Das zweite Rennen war eher ungewiss, habe aber meine Entscheidung für Slicks früh getroffen. Wie man sieht war es die richtige Entscheidung“, äußerte sich Gelhaus zufrieden über sein Rennwochenende.