Nach dem Rennstart hatte zunächst Güven die Nase vorn. Der 21-Jährige zog noch vor der ersten Kurve an Pole-Setter Ammermüller vorbei. Doch der frischgebackene Champion zeigte, warum er im Supercup auch dieses Jahr das Maß aller Dinge ist. Kurve für Kurve verkürzte Ammermüller den Abstand und belohnte sich mit einem erfolgreichen Überholmanöver in der vierten Runde. Danach fuhr der 33-Jährige seinen Konkurrenten davon. Nach 16 Runden erreichte Ammermüller zum vierten Mal in dieser Saison als Erster das Ziel. Der neue Rookie-Champion Güven beendete sein erstes Jahr im internationalen Markenpokal mit seinem fünften Podium. „Michael Ammermüller war einfach schneller als ich. In meiner Debütsaison auf Platz zwei in der Gesamtwertung zu fahren, ist ein super Ergebnis“, sagte Güven.
Heiß umkämpft war im 4,304 Kilometer langen Autódromo Hermanos Rodríguez der dritte Platz. Lange Zeit belegte Mikkel Pedersen (DK/Dinamic Motorsport) den Bronzerang. Doch die beiden Porsche-Junioren Julien Andlauer (F/BWT Lechner Racing) und Evans sowie Dylan Pereira (L/Momo Megatron Lechner Racing) suchten immer wieder nach einer Überholmöglichkeit. Die Schlüsselszene ereignete sich in der zwölften Runde. Pedersen wehrte einen Angriff von Andlauer ab, bei dem sich beide Fahrzeuge berührten – Evans und Pereira nutzten diesen Moment aus, um an beiden vorbeizugehen. „Mein Start war nicht optimal, aber ich habe mich erfolgreich zurückgekämpft. Die Saison auf dem Podium zu beenden, fühlt sich super an. Es war eine intensive Saison, in der ich viel gelernt habe“, sagte Evans. Somit lautete die Reihenfolge bei der Zieldurchfahrt Evans vor einem stark fahrenden Pereira, Andlauer und Pedersen. „Bei meinem Überholversuch haben Mikkel Pedersen und mein Fahrzeug sich leider berührt. Das war die entscheidende Szene“, analysierte Andlauer.
Die siebte Position sicherte sich Marius Nakken (N/Team Project 1 – Fach). Florian Latorre (F/Fach Auto Tech) wurde auf Rang acht gewertet. In der ProAm-Klasse gewann Philipp Sager (A/Dinamic Motorsport) vor Stephen Grove (AUS/Team Australia) und Lindland. Bei seinem Rennen vor heimischen Fans schaffte es Ricardo Sanchez (MRS Cup-Racing) auf Position 18. Für den MRS-Piloten aus dem mexikanischen Toluca war es das erste Rennwochenende im Porsche Mobil 1 Supercup. Ihr Debüt im internationalen Markenpokal feierte auch Formel-2-Fahrerin Tatiana Calderón (CO/Team Project 1 – Fach). Die Formel-1-Testpilotin musste mit ihrem Neunelfer nach einer Kollision allerdings zwischenzeitig in die Box und beendete das Rennen auf Platz 24.
In der Abschlusstabelle belegt Ammermüller mit 150 Punkten den ersten Platz. Güven (124 Punkte) und Porsche-Junior Andlauer (118 Punkte) komplettieren die Top drei. Güven führt mit 124 Zählern zudem die Rookie-Wertung an. Als Meister in der ProAm-Klasse konnte Lindland 172 Punkte sammeln. Den Spitzenplatz in der Team-Wertung hat BWT Lechner Racing inne. Die Mannschaft aus Faistenau (Österreich) erreichte 268 Punkte.
Ergebnisse
1. Michael Ammermüller (D/BWT Lechner Racing)2. Ayhancan Güven (TR/martinet by ALMÉRAS)
3. Jaxon Evans (NZ/Fach Auto Tech)
4. Dylan Pereira (L/Momo Megatron Lechner Racing)
5. Julien Andlauer (F/BWT Lechner Racing)
6. Mikkel Pedersen (DK/Dinamic Motorsport)
7. Marius Nakken (N/Team Project 1 – Fach)
8. Florian Latorre (F/Fach Auto Tech)
9. Larry ten Voorde (NL/MRS GT-Racing)
10. Joey Mawson (AUS/Team Australia)
Punktestand nach 10 von 10 Läufen
1. Michael Ammermüller (D/BWT Lechner Racing), 150 Punkte2. Ayhancan Güven (TR/martinet by ALMÉRAS), 124 Punkte
3. Julien Andlauer (F/BWT Lechner Racing), 118 Punkte
Rookie-Wertung
1. Ayhancan Güven (TR/martinet by ALMÉRAS), 124 Punkte2. Joey Mawson (AUS/Team Australia), 63 Punkte
3. Marius Nakken (N/Team Project 1 – Fach), 29 Punkte
ProAm-Wertung
1. Roar Lindland (N/pierre martinet by ALMÉRAS), 172 Punkte2. Philipp Sager (A/Dinamic Motorsport), 164 Punkte
3. Stephen Grove (AUS/Team Australia), 144 Punkte
Team-Wertung
1. BWT Lechner Racing, 268 Punkte2. Martinet by ALMÉRAS, 195 Punkte
3. Fach Auto Tech, 170 Punkte