Rallye Allgemein
08.05.2019
Roman Schwedt eingebremst auf dem Weg nach vorne
Mit gemischten Gefühlen schaut Roman Schwedt auf die Rally Islas Canarias am vergangenen Wochenende zurück. Einerseits nimmt der junge Saarländer wertvolle Wertungsprüfungs-Kilometer auf schnellem Asphalt mit nach Hause, auf der anderen Seite leider keine Punkte. „Nach so einer Rallye wird einem wieder bewusst, dass auch das gewisse Quäntchen Glück nicht fehlen darf“, so Schwedt, der am Freitag mit einer zweitschnellsten Klassenzeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte, dass er auf Asphalt auch im starken Feld der Junioren in der ERC nicht zu unterschätzen ist.
Dabei sah es zu Beginn der Rallye erst so aus, als ob der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport gar nicht angreifen könnte: „Wir hatten ein ganz neues Fahrwerk verbaut, aber sowohl beim Testen am Montag als auch in der Qualifying Stage und im Free Practice ist immer wieder der gleiche Fehler aufgetreten. Dadurch haben wir nicht nur viel Zeit verloren, sondern ich hatte auch kein Vertrauen mehr in das Auto“, fasst Schwedt zusammen. Für die WPs am Freitag wechselte das Team von Romo Motorsport dann auf das alte Asphalt-Fahrwerk zurück. „Entsprechend verhaltend startete ich in die Rallye. Ich musste für mich erst einmal checken, ob alles ok war“, so Schwedt, der dann im zweiten Durchgang in den Angriffsmodus wechselte und sofort Sekunden und auch Plätze in der Wertung gut machte. „Nachdem wir uns auf Platz 7 nach vorne gekämpft hatten und so das Ziel am Freitag erreichten, war für uns klar: Am Samstag wird wieder angegriffen.“ Mit vier neuen Reifen für den zweiten Durchgang, war das Team auch bestens gerüstet für den Weg nach vorne.
Auf den ersten beiden Samstags-WP lief alles nach Plan und das saarländische Team startete auch in die dritte WP hoch motiviert. „Ich hatte einen kleinen Ausrutscher und bin dann voll auf Angriff gefahren, um die Zeit auf der WP zu retten“, erklärte Schwedt, dem sein Angriff aber nichts mehr nützte: Der Motor wurde heiß und mit extremen Wassertemperaturen musste er rechts ran fahren und das Auto abstellen. „Als wir langsamer wurden, fing es schon an zu qualmen, da war mir klar, dass es das gewesen ist und der Motor einen Schaden genommen hatte“, so Schwedt.
Den Blick richten die beiden Youngster nun nach vorn, denn in nicht einmal mehr drei Wochen wartet die Rallye Liepāja mit ihrem schnellen und feinen Schotter auf Schwedt und Co-Pilotin Lina Meter. „Mich jetzt lange zu ärgern, ist nicht meine Art. Ich versuche, auch aus Rückschlägen etwas Positives mitzunehmen und so ist es auch nach diesem Wochenende. Ich habe viel gelernt, viel gesehen und wir haben uns auch als Team weiter entwickelt“, fasst Schwedt zusammen und ergänzt: „Auf Schotter haben wir noch Einiges nachzuholen und die Strecken in Lettland sind als anspruchsvoll bekannt. Ich hoffe, dass ich die Möglichkeit habe, dort vorher zu testen, um den Erfahrungsnachteil zumindest zu verkleinern“, so der 20-Jährige abschließend.
Die Rallye Liepāja ist die dritte Rallye im Kalender der ERC Junior 2019 und findet vom 24. bis 26. Mai statt.