Rallye WM
20.08.2019
Rallye Deutschland: C3 WRC bereit für Asphalt-Herausforderung
Technisch schwierige Prüfungen in den Weinbergen über der Mosel, die rauen Pisten des Truppenübungsplatzes Baumholder und die schnellen, meist rutschigen Asphaltstraßen im Saarland – bei den 19 Wertungsprüfungen der 344.04 Kilometer langen Rallye Deutschland müssen sich die Fahrer auf unterschiedlichste Herausforderungen auf Asphalt einstellen. Für das Citroën-Team kein Problem, es kennt diese Veranstaltung gut, wie zwölf aufeinanderfolgende Siege – davon elf in der WRC – beweisen. Und auch die beiden Fahrerduos können die Straßen entlang der Mosel gut lesen: Bereits bei ihrem ersten WRC-Auftritt 2010 sicherten sich Ogier/Ingrassia hier den dritten Platz. Ein Jahr darauf standen die beiden ganz oben auf dem Podium. Zwei weitere Siege in den Jahren 2015 und 2016 folgten.
Nach dem Erfolg bei der Rallye Finnland will das Citroën-Team auch in Deutschland wieder angreifen. „Den Schwung von unserem zweiten Platz in Finnland wollen wir bei diesem Asphalt-Lauf beibehalten“, so Pierre Budar, Teamchef Citroën Racing. „Wir peilen für Esapekka einen weiteren Podiumsplatz an und wollen Sébastien die Möglichkeit geben, so viele Punkte wie möglich einzufahren.“ Und die Chancen auf einen weiteren Podiumsplatz für den Zweitplatzierten der Finnland-Rallye stehen gut: Bei seinem ersten Start in Deutschland 2017 gewann der Finne bereits eine Wertungsprüfung. Vergangenes Jahr sicherte er sich eine weitere Prüfungsbestzeit und wurde am Ende Dritter. Sein bisher bestes Ergebnis auf Asphalt.
Um sich auf die besondere Herausforderung beim zehnten WM-Lauf vorzubereiten, testete das Citroën-Team die beiden Citroën C3 WRC vier Tage lang auf verschiedenen Streckenabschnitten mit unterschiedlich schnellen Asphaltbelägen. „Gegenüber der letzten Asphalt-Rallye auf Korsika haben wir einige Dinge dazugelernt und hart daran gearbeitet, diese umzusetzen“, so Budar. So geht der C3 WRC am Bostalsee mit einem neuen, verbesserten Motor an den Start.
Esapekka Lappi fühlt sich ebenfalls bereit: „Meine Testfahrten im Juni waren erfolgreich. Zusätzlich zu einem halben Tag auf dem Truppenübungsplatz hatte ich einen weiteren guten Testtag auf allen unterschiedlichen Straßenbelägen, die man bei dieser Rallye erwarten kann.“ Und auch sein Teamkollege geht gut vorbereitet an den Start. „Wir hatten ganz unterschiedliche Wetterbedingungen bei den Testfahrten, das ist gut“, sagt Sébastien Ogier. Wechselhaftes Wetter kann die Schwierigkeit weiter erhöhen. Starke Regenschauer machen die durch landwirtschaftliche Maschinen verdreckten Straßen noch rutschiger.
Die diesjährige Rallye wird, abgesehen von einer Ausnahme, gleich gefahren wie im vergangenen Jahr. Nur die Fahrtrichtung der beiden Wertungsprüfungen auf dem Truppenübungsplatz Baumholder hat sich geändert. Außerdem wurden beide Prüfungen auf der „Panzerplatte“ am Samstag zeitlich näher zusammengelegt. „Die Tatsache, dass wir den Truppenübungsplatz von der anderen Richtung absolvieren, kann ausschlaggebend sein“, so Ogier. „Es ist eine technisch sehr anspruchsvolle Prüfung. Hinzu kommt, dass das Risiko, hier einen Platten zu bekommen, aufgrund der vielen Randsteine in den Weinbergen sowie der kleinen, scharfen Steine in Baumholder deutlich höher ist.“