Rallye WM
29.05.2019
Rallye Portugal: Citroën C3 WRC kehrt nach Europa zurück
Die Rallye Portugal ist für Citroën Racing eine ganz besondere Veranstaltung, bereits fünfmal rollte ein Citroën als Sieger über die Zielrampe. Hier feierten die sechsmaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier und Julian Ingrassia ihren ersten Sieg in einem vom Citroën Junior Team eingesetzten Citroën C4 WRC. Außerdem konnten sie die Rallye 2011 mit Citroën für sich entscheiden, weitere Siege folgten 2013, 2014 und 2017. Damit zählen die beiden Franzosen auch 2019 zu den Favoriten in Portugal.
Auf die Teams warten 20 Wertungsprüfungen über insgesamt 306 Kilometer. Auf der ersten Etappe werden erstmals seit 2001 wieder die berühmten Schotterprüfungen in der Nähe von Arganil gefahren, die damit für alle Teams Neuland sind. Zwar ist der erste Tag mit 94 WP-Kilometern relativ kurz, allerdings ist zwischen den beiden Schleifen kein Service, sondern nur eine Reifenwechselzone geplant.
Ogier und Ingrassia konnten bei den ersten sechs Rallye der aktuellen Saison bereits fünf Podiumsplätze verzeichnen, darunter Siege in Monte Carlo und Mexiko sowie Rang zwei in Chile. Als Tabellenführer müssen sie am Freitag das Feld eröffnen und für ihre später startenden Verfolger den losen Schotter von der Strecke fahren. Eine Aufgabe, die sie bereits häufiger in der Vergangenheit erfolgreich erledigen konnten.
„Wir hatten einen guten Test und müssen die Ergebnisse jetzt in der Rallye umsetzen“, sagt Sébastien Ogier, der bereits zehn Mal in Portugal startete. „Dies ist eine Rallye, die ich wirklich sehr liebe. Ich habe mich hier in der Vergangenheit gut geschlagen. Aber mir ist klar, dass die Meisterschaftsführung uns in diesem Jahr das Leben nicht leichter macht. Wenn wir viele Punkte holen wollen, müssen wir es schaffen, den Freitag mit seiner kurzen neuen Etappe als Erste auf der Strecke gut zu überstehen und möglichst weit vorn zu liegen. Auf Schotter ist es jedoch entscheidend, dass der Rest des Wochenendes gut läuft.“
Die Rallye Portugal ist auch für Esapekka Lappi und Janne Ferm etwas Besonderes: Auf den Schotterstrecken im Südwesten Europas feierten sie 2017 ihr WM-Debüt. Nach einem erfolgreichen ersten Auftritt verbesserten sie sich im vergangenen Jahr, errangen zwei Bestzeiten und belegten Platz fünf. Der Rallye-Klassiker ist die perfekte Veranstaltung für sie, um ihren Speed im Citroën C3 WRC weiter zu verbessern. Mit der siebten Startposition am ersten Tag sollten sie – vorausgesetzt, das Wetter bleibt trocken – freigefahrene Spuren mit einem guten Grip vorfinden und somit ab dem Start mit Selbstvertrauen attackieren können.
„Obwohl die erste Etappe neu ist, wird der Rest der Rallye auf Strecken ausgetragen, die ich mag und auf denen ich weiß, wann ich Druck machen muss“, sagt Esapekka Lappi. „Dies ist außerdem eine Rallye, bei der ich mehr Erfahrung habe. Im vergangenen Jahr waren wir an den beiden letzten Tagen recht schnell. Ich hoffe, dass es trocken bleibt, damit könnten wir aus unserer siebten Startposition am meisten herausholen, auf unserem guten Gefühl am Ende der Rallye Chile aufbauen und schrittweise das Tempo erhöhen.“
Als Vorbereitung auf die Rallye Portugal und den folgenden Lauf in Sardinien hat das Citroën Total World Rally Team zwei Testtage auf Sardinien absolviert und sich dabei auf neuen Strecken mit wenig Grip konzentriert – Bedingungen, wie sie beim ersten Durchgang auf einer Wertungsprüfung herrschen.
„Bei der Rückkehr der WRC nach Europa erwartet uns eine konventionelle Schotterrallye, bei der unser einziges Ziel ist, weiterhin um die Meisterschaft zu kämpfen und zum siebten Mal in ebenso vielen Einsätzen aufs Podium zu fahren“, sagt Pierre Budar, Teamchef von Citroën Racing. „Die Meisterschaft ist hart umkämpft, aber wir wollen weiterhin alles geben. Unser technisches Team in Sartory hat die Zeit intensiv genutzt, um mit den Fahrerteams am C3 WRC zu arbeiten. Sébastien und Julien werden es mit der unvermeidbaren Aufgabe, die Strecke zu eröffnen, schwer haben. Aber sie haben bereits in der Vergangenheit demonstriert, dass sie bei dieser Veranstaltung, die sie sehr lieben, außergewöhnliche Leistungen erbringen können. Für Esapekka und Janne kommt jetzt eine Reihe von Rallyes, die sie besser kennen. Ich habe keinen Zweifel, dass sie dort weitermachen können, wo sie zuletzt in Chile aufgehört haben, und sich weiter verbessern.“