Für das Citroën Total World Rally Team ist es der erste Doppelsieg seit der Rallye Argentinien 2015 und nach Monte Carlo und Mexiko der dritte Saisonsieg 2019. Der Erfolg signalisiert die Rückkehr des Teams an der Spitze mit einem schnellen und zuverlässigen C3 WRC und er zeigt die Entschlossenheit der Mannschaft, um den Titel zu kämpfen. Nach dem Sieg in der Türkei rücken Sébastien Ogier und Julien Ingrassia mit 17 Zählern Rückstand auf die Spitzenreiter wieder auf den zweiten Tabellenplatz vor. Bei den kommenden drei Rallyes werden noch insgesamt 90 Punkte verteilt.
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia erlebten mit einem Reifenschaden auf der ersten langen Wertungsprüfung einen schwierigen Start in die Rallye. Auf der dritten Prüfung kämpften sie sich wieder auf Platz zwei vor und beendeten den ersten Tag als Zweite. Mit einer optimalen Reifenwahl am Samstagmorgen bei sehr heißen Bedingungen errangen sie ihre erste Bestzeit. Danach konzentrierten sie sich darauf, möglichst wenige Risiken einzugehen und ihr Tempo zu kontrollieren. Auf der zwölften Prüfung übernahmen sie schließlich die Führung.
Esapekka Lappi und Janne Ferm nutzten auf der Auftaktetappe ihre späte Startposition als neuntes Fahrzeug, errangen auf der dritten Prüfung ihre erste Bestzeit und übernahmen die Führung. Obwohl ihre Startposition später Nachteile auf rauen Passagen mit sich brachte, blieben sie fokussiert und verteidigten ihre Führung bis zur zwölften Wertungsprüfung. Die beiden Finnen, die die zweite Etappe auf Rang zwei hinter ihren Teamkollegen beendeten, konzentrierten sich am Abschlusstag darauf, ihre zweite Position zu verteidigen.
Die Spitzenreiter Sébastien Ogier/Julien Ingrassia nutzten die erste Wertungsprüfung des letzten Tages, um ihren Aufschrieb zu präzisieren, denn die gleiche Strecke wurde am Mittag als Power Stage gefahren. Auf den folgenden zwei Prüfungen schonten sie ihre Reifen, um auf der Power Stage zu attackieren. Ihre Hoffnung erfüllte sich: Die beiden Citroën-Duos feierten nicht nur einen Doppelsieg. Zugleich fuhr Esapekka Lappi auf der Power Stage die zweitbeste Zeit, mit der drittschnellsten Zeit holten Ogier/Ingrassia drei wichtige Zusatzpunkte.
Stimmen nach der Rallye
Sébastien Ogier: „Wir haben diesen Sieg wirklich gebraucht, um unsere Chancen auf den WM-Titel zu bewahren. Und ich bin sehr glücklich, dass wir hier für das Team gewinnen konnten. Wir wussten, dass bei einer so harten Rallye viel passieren kann, aber wir sind diese materialmordenden Strecken sehr intelligent angegangen. Der Erfolg ist so kurz vor Saisonende ein großer Ansporn für die gesamte Mannschaft. Wir wissen, dass wir weiterhin hart arbeiten müssen, wir werden heute feiern und schon morgen wieder mit unserer Arbeit beginnen.“Esapekka Lappi: „Es war eine anstrengende Rallye, dir mir im vergangenen Jahr keinen Spaß bereitet hatte. Ich bin deshalb mit meiner Leistung an diesem Wochenende mehr als zufrieden. Wir fuhren auf dem gleichen Level wie Séb und Julien, was nicht einfach ist. Auf der letzten Etappe bestand die Herausforderung darin, das Auto nach Hause zu bringen und ihnen so viel wie möglich zu helfen. Unser C3 WRC war perfekt, dies war der Schlüssel zum Erfolg.“
Pierre Budar, Teamchef Citroën Racing: „Ich bin sehr stolz auf das, was wir alle an diesem Wochenende erreicht haben. Nach der Enttäuschung bei der Rallye Deutschland hat sich das Team erholt. Wir haben hier Zusammenhalt und echte Charakterstärke bewiesen, um so zurückschlagen zu können, wie wir es getan haben. Wir hatten vier konstruktive Testtage in Griechenland, die uns sehr optimistisch gestimmt haben. Das wurde bei dieser Rallye bestätigt. Alle haben mitgeholfen, um unseren Crews für die harten Strecken einen extrem robusten und dennoch schnellen C3 WRC hinzustellen. Und die Fahrer haben ihren Job perfekt erledigt und sind insgesamt fünf Bestzeiten gefahren. Diese Entschlossenheit wird uns jetzt bis zur letzten Prüfung der Rallye Australien motivieren.“