„Neben meinem üblichen Fitnesstraining halte ich mich in dieser Ausnahmelage per Rennsimulator fit“, sagt Antti Buri. Der Tourenwagenroutinier aus dem Südwesten Finnlands geht täglich virtuell auf Testfahrt oder ins Rennen. „Das kann zwar nicht das Cockpit des für mich neuen Hyundai i30 N TCR und schon gar nicht den realen Fahrspaß ersetzen, aber immerhin bleibst du durch Sim-Racing im Wettbewerbsrhythmus“, so Buri, der 2019 Gesamtdritter der TCR Germany war. Ansonsten erledigt er wie gewohnt seinen Job als Manager in einer Autowerkstatt.
Nico Gruber, der zweite Neuzugang des Hyundai Team Engstler, führt zu Hause in Grieskirchen ebenfalls ein berufliches Doppelleben: Das Nachwuchstalent aus Oberösterreich paukt für seinen im Juni anstehenden Handelsschulabschluss und parallel für seine allererste Rennsaison im Tourenwagen. „Mit Kraft- und Ausdauertraining, mit Videos von Rennen und Onboard-Aufnahmen, vor allem aber am Rennsimulator“, sagt Gruber. Dabei konzentriert sich der 18-Jährige auf das Einstudieren neuer Strecken: „Am meisten übe ich den Sachsenring und Zandvoort, wo ich real noch nie gewesen bin.“
Fahrercoach Luca Engstler unterstützt via Telefon und Bildschirm
Regelmäßig unterstützt wird Nico Gruber bei seiner Saisonvorbereitung von Luca Engstler (20), dem Sohn von Teamchef Franz Engstler. Luca Engstler, selbst erfolgreicher Aufsteiger im Hyundai i30 N TCR sowie Markenbotschafter von Hyundai Deutschland und 2020 erstmals Vollzeit im internationalen WTCR – FIA-Tourenwagen-Weltcup am Start, ist im Hyundai Team Engstler wie schon 2019 Fahrercoach. „Als erfahrener Tourenwagenexperte braucht Antti von mir natürlich weniger Rat, aber einem Rookie wie Nico kann ich viel vermitteln“, sagt Luca Engstler. Dies bestätigt Gruber: „Die Tipps von Luca, die regelmäßigen Telefonate mit ihm und unser gemeinsames Training am Simulator haben mir bereits enorm viel Positives gebracht.“ Lehrreich waren für den jungen Alpenländer auch seine ersten vier Rennen im Hyundai i30 N TCR des Engstler-Rennstalls in der TCR Malaysia, die er im Januar und Februar 2020 in Sepang bestritten hat. Teamgefährte dort war Luca Engstler, der schon in Asien wichtige Tipps zur Technik und der perfekten Linie geben konnte.„Das war eine perfekte Eingewöhnung für mich. Wir haben dort nicht nur intensiv Fahrdaten studiert, sondern auch auf der Strecke miteinander trainiert“, berichtet Nico Gruber. „Luca fuhr vor, und ich habe mich an seinen Brems- und Einlenkpunkten orientiert. Außerdem lernte ich eine Menge über das Windschattenfahren mit einem Tourenwagen.“ Das funktionierte so gut, dass Gruber eines seiner vier Malaysia-Rennen gewann. Engstler selbst holte in der diesjährigen TCR-Serie von Malaysia aus insgesamt sechs Rennen vier Siege und nach 2019 erneut den Meistertitel.
Für den Markenbotschafter von Hyundai Deutschland ist neben der Arbeit am Rennsimulator das von den beiden Fahrern durchgeführte Fitnesstraining entscheidend für die Mission Titelverteidigung des Hyundai Team Engstler. „Anders als sonst wird die Saison 2020 sehr kompakt, mit extrem kurz aufeinander folgenden Rennterminen. Da musst du vom ersten Start an topfit sein, denn zum Aufholen von Trainingsdefiziten gibt es dieses Jahr keine Zeit“, betont Luca Engstler.