Im Folgenden liefern die beiden Stammfahrer des TAG Heuer Porsche Formel-E-Teams exklusive Informationen zur Simulatorarbeit und spannende Einblicke in die Vorbereitung des Teams auf das Saisonfinale. Aktuelles Video-Material dazu steht im Anhang zur Verfügung.
Fragen und Antworten zum Berlin E-Prix
Neel Jani (Porsche-Werksfahrer, #18)
Wie groß ist deine Vorfreude auf die kommenden sechs Formel-E-Rennen?
„In meiner bisherigen Motorsport-Karriere hatte ich noch nie eine so lange Pause vom Rennfahren. Deshalb ist es umso schöner, dass wir uns nun endlich wieder auf unseren Sport fokussieren können. In Berlin haben wir die Chance, weitere wichtige Erfahrungswerte zu sammeln und diese innerhalb sehr kurzer Zeit von Rennen zu Rennen in Resultate umzusetzen. Ich freue mich sehr auf die bevorstehende Herausforderung und kann es kaum erwarten, wieder im Auto zu sitzen.“
Was sind deine Erwartungen an das Saisonfinale?
„Das Saisonfinale ist fast eine eigene Meisterschaft. Sechs Rennen in neun Tagen hat so vermutlich noch niemand erlebt. Das kann besondere Chancen bieten. In der Meisterschaft ist alles offen, was das Ganze natürlich ausgesprochen spannend macht. Unsere Rookie-Saison war mit nur fünf Rennen bisher sehr kurz. Daher lauten meine Ziele für Berlin: Weitere Erfahrungen sammeln und in allen ausstehenden Rennen Punkte einfahren.“
André Lotterer (Porsche-Werksfahrer, #36)
Was bedeuten die sechs Heimrennen in Berlin-Tempelhof für dich?
„Ich freue mich sehr, dass es nach so einer langen Pause nun endlich wieder losgeht. Dass wir gleich sechs Heimrennen in Berlin-Tempelhof fahren werden, ist eine tolle Sache. Auf uns warten anspruchsvolle Tage, genau wie für alle anderen Teams. Wir sind sehr gut vorbereitet und haben viel Zeit im Simulator verbracht. Vor allem die drei verschiedenen Strecken-Layouts machen das Finale besonders. Es ist natürlich schade, dass in Berlin keine Fans an der Strecke sein können, aber wir werden unser Bestes geben und ein spannendes Finale abliefern.“
Welche Ziele hast du für das Saisonfinale?
„Natürlich wollen wir als Team unsere Rookie-Saison bestmöglich abschließen. Mit dem zweiten Platz beim ersten Rennen und der Pole Position in Mexiko haben wir gezeigt, dass der Porsche 99X Electric die Performance hat, um ganz vorne dabei zu sein. In der Pause konnten wir die bisher gesammelten Daten noch detaillierter analysieren, um Weiterentwicklungen voranzutreiben und Verbesserungen gezielt umzusetzen. Meine Batterien sind aufgeladen, so dass ich es nun kaum mehr erwarten kann, wieder ins Auto zu steigen. Es ist höchste Zeit an die Rennstrecke zurückzukehren und zu zeigen, wie sehr wir Motorsport lieben.“
Amiel Lindesay (Einsatzleiter Formel E)
Wie ist deine Einschätzung zu den drei Strecken-Layouts?
„Die drei unterschiedlichen Konfigurationen machen das Finale noch spannender als es ohnehin schon ist. Bei der normalen und umgekehrten Streckenführung ändert sich die Charakteristik komplett. Das dritte und vollkommen neue Layout begeistert uns: Hut ab für die Planung und Organisation seitens der Formel E und der FIA, die einen solchen Kurs möglich gemacht hat. Die unterschiedlichen Strecken-Charakteristika haben uns in der Vorbereitung viel Arbeit bereitet. Aber wir sind guter Dinge und liegen voll im Plan.“
Was ist die Zielsetzung für den Abschluss der Rookie-Saison?
„Das komplette Team hat sich in den vergangenen Monaten intensiv auf das Saisonfinale vorbereitet, so dass wir optimistisch nach Berlin reisen. Wir können es alle kaum erwarten, endlich wieder an der Rennstrecke zu sein und uns dem Motorsport zu widmen – wenn auch unter speziellen Bedingungen. Wir haben in den bisherigen Rennen bewiesen, dass wir in unserer Rookie-Saison um den Sieg kämpfen können. Daher ist die Zielsetzung klar: Podestplätze. Mehr als die Hälfte der Rennen in der aktuellen Formel-E-Saison findet aufgrund der besonderen Situation in Berlin statt, so dass in Sachen Fahrer- und Teamwertung alles möglich ist. Wir werden alles dafür tun, unsere erste Saison mit einer großen Punkteausbeute zu beenden.“
Wissenswertes zum Berlin E-Prix
Das Format
Aufgrund der Zwangspause durch die Corona-Pandemie war die aktuelle Formel-E-Saison für fünf Monate unterbrochen. Zum Abschluss von Saison 6 finden insgesamt sechs Rennen unterteilt in drei „Double-Header“ (5./6. August, 8./9. August und 12./13. August) statt. Am Vortag von Rennen 6 gibt es am 4. August einen kurzen Funktionstest (Shakedown). Am ersten Renntag stehen zwei freie Trainings auf dem Plan. Das erste dauert 45 Minuten, das zweite 30 Minuten. Im Qualifying werden die Fahrer in vier Gruppen unterteilt. Sie müssen dann in den jeweiligen Gruppen innerhalb von sechs Minuten ihre schnellste Runde absolvieren. Die Top-Sechs aus allen Gruppen qualifizieren sich für die 20-minütige Super Pole. Dabei entscheidet sich, wer das Rennen aus der ersten, zweiten und dritten Startreihe in Angriff nehmen wird. Das Rennen dauert 45 Minuten plus eine Runde. Das Programm zu Rennen 7 am 6. August ist nahezu identisch, es gibt jedoch nur eine 45-minütige Trainingseinheit. Das Programm zu den zwei folgenden Doppelrennen (8./9. August und 12./13. August) ist identisch zum Ablauf des ersten „Double-Header“.
Die Strecken
Die sechs Formel-E-Rennen in Berlin-Tempelhof finden auf drei verschiedenen Strecken-Varianten statt: - Rennen 6 & 7: umgekehrten Streckenführung des letztjährigen Kurses
- Rennen 8 & 9: regulärer Kurs der vergangenen Saison
- Rennen 10 & 11: neue Streckenführung