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Kart-Trophy Weiß-Blau
23.07.2020

Neue Rekorde beim „Corona“-Rennen der KTWB in Wackersdorf

Am 18. Juli fiel der Startschuss in die neue Saison der Kart-Trophy Weiß-Blau. Dies war kein gewöhnlicher Auftakt und dies nicht nur, weil es sich um ein Nachtrennen handelte. Schon die Vorbereitung dieser Veranstaltung bedeutete mehr als „nur ein paar Anträge stellen“. In Corona-Zeiten ist dann doch einiges anders als sonst. Aber die Verantwortlichen der KTWB haben es schließlich geschafft. Natürlich mit Auflagen. Schon vor ca. vier Wochen war man dem Saisonstart in Bopfingen sehr nahe, aber kurz vorher bekam die KTWB eine Absage. Umso mehr freute man sich, dass es diesmal in Wackersdorf geklappt hat.

Alle Kartfahrer mussten lange auf diesen Augenblick warten. Die KTWB hat zwar ohnehin einen guten Ruf, aber diese lange Wartezeit war sicher auch ein Grund für die so hohe Anzahl an Teilnehmern. Über 150 Fahrer-/innen waren nach Wackersdorf gekommen. In den zwei Getriebeklassen musste man einigen „kart-hungrigen“ Piloten leider absagen. Es war das erste Mal, dass die Verantwortlichen diesen Schritt gehen mussten. Normalerweise hätte man auch sogenannte Ausscheidungsrennen absolvieren können. Aber dies war aus Zeitgründen einfach nicht möglich.

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In Corana-Zeiten wissen natürlich die meisten, was Hygienevorschrift bedeutet. Aber trotzdem war der Veranstalter verpflichtet dies nicht nur zu erwähnen bzw. mit Plakaten darauf aufmerksam zu machen, sondern immer wieder daran zu erinnern. Maskenpflicht und Abstand halten. Natürlich konnte der Abstand während der Rennen auf der Strecke nicht immer ganz eingehalten werden. Aber zur Maskenpflicht gab es ja noch die Helmpflicht. Und man will schließlich „enge“ Rennen sehen.

Ein ganz besonderer Dank gilt den vielen fleißigen Helfern, den Streckenposten, dem Bahnbetreiber und natürlich auch allen Teilnehmern und deren Betreuer.
Zum ersten Mal bei der KTWB zu Gast war der „Rok Mini Cup“. Nicht weniger als 19 Fahrer dieser Rookies waren nach Wackersdorf gereist. Gerhard Noack, Mitinitiator dieser Serie, war natürlich auch vor Ort. Diese Einstiegsklasse absolviert ihre Rennen normalerweise oberhalb des „Weißwurst-Äquators”. Neben den „Minis“ waren auch Rok-Klassen Junioren und Senioren dabei. Alle waren von der Veranstaltung in Wackersdorf begeistert. Aber auch wir sahen, im Besonderen bei den Minis, sehr interessante Rennen. Vielleicht sieht man sich jetzt häufiger im schönen Süden des Landes.

Trainingschnellster der insgesamt 19 Teilnehmer des Rok Mini Cup war Phil Colin Strenge. Marcell Korchukov fuhr zwar eine noch schnellere Zeit im Qualifying, wurde aber nach technischen Ungereimtheiten auf die letzten Platz in der Startaufstellung zurückversetzt. Der zweite Platz ging an Julius Berthold vor Luke Kornder, Tom Wickop und Louis Sprandel. Der Start verlief ohne Probleme. Mit zunehmender Renndauer konnten sich Phil Collin Strenge und Luke Kornder etwas vom übrigen Feld absetzen. Und diese beiden lieferten sich einen sehenswerten Kampf um die Spitze. Aber auch im Verfolgerfeld wurde um jeden Meter gekämpft. Am Ende war es schließlich Phil Colin Strenge, der die Ziellinie als Erster überfuhr. Ganz knapp dahinter landete Luke Kornder auf Platz zwei. Dritter wurde Niklas Hirsch vor Tom Wickop und Julius Berthold. Marcell Korchukov fuhr im ersten Lauf noch bis auf den 12. Platz.

Auch der zweite Start verlief ohne Zwischenfall. Besonders gut lief es für Marcell Korchukov. Er konnte schon zu Beginn des Rennens einige Plätze gut machen. Luke Kornder und Phil Colin Strenge waren es jedoch wiederum, die die Pace vorgaben. Auch die nachfolgenden Fahrer zeigten dem maskierten Publikum eine tolle Show. Den zweiten Lauf konnte schließlich Luke Kornder für sich entscheiden. Phil Collin Strenge wurde Zweiter. Platz drei ging an Marcell Korchukov vor Maximilian Pilch, Niklas Hirsch und Tommie Lycklama a Nijeholt.Die Raket-Rookie-Klasse war mit insgesamt neun Fahrer-/innen am Start. Schnellster im Qualifying war Leo Salcher, vor Adrain Lorenz, Lennard Kath und Christian Cocciarelli. Auch in dieser Klasse war der Abstand zwischen den Fahrern sehr gering. Die ersten sechs Plätze waren gerade mal sechs Zehntelsekunden voneinander getrennt. Vom Rennverlauf her war dieser mit dem des Rok Mini Cups zu vergleichen. Auch hier konnten sich zwei Fahrer, Adrian Lorenz und Lennard Kath, etwas vom übrigen Feld absetzen. Der Pole-Sitter Leo Salcher konnte dem Führungsduo nicht ganz folgen. Auch in der Klasse RT waren es über die Rennstrecke verteilt interessante Kämpfe um die Plätze. Adrian Lorenz war es schließlich, der vor Lennard Kath die Ziellinie als Sieger überfuhr. Dritter wurde Leo Salcher vor Levin Lapikas und Lukas Übleis.
Das zweite Rennen der RT-Rookies war ein Spiegelbild des ersten. Von Platz eins bis zum sechsten Rang war die Reihenfolge identisch. Erneut siegte Adrian Lorenz vor Lennard Kath und Kevin Lapikas.

In der Klasse AW siegte in beiden Läufen Moritz Mohr vor Noah Gerster. Bei den Mini-Max’lern war dies Selina Möller vor Ramona Rumml. Und in der Klasse Rotax Micro Max konnte Lino Zeller beide Rennen gewinnen. Zweiter wurde hier die junge Dame Nele Kamm.

24 Junioren waren nach Wackersdorf gekommen. Die stärkste Gruppe waren mit insgesamt 16 Piloten die OK Junioren. Das Qualifying war mehr als spannend. Die ersten14 Plätze lagen innerhalb von einer Sekunde. Lenny Ried holte sich die Pole vor Tom Kalender und Emma Felbermayr. Dominik Reuters, Ben Godenau und Paul Riederer folgten auf den Plätzen. Diese sechs Fahrer bestimmten das Geschehen. Beide Läufe gewann der Pole-Sitter Lenny Ried vor Tom Kalender und Dominik Reuters. Vierter wurde im ersten Rennen Leon Hoffmann und im zweiten Paul Riederer.

Bei den Rotax Junioren war Lukas Ranze das Maß aller Dinge. Startplatz eins und Sieger in beiden Läufen. Luca Zeller und Lukas Rombach wurden jeweils einmal Zweiter und einmal Dritter. Platz vier ging an Sarah Wittmann.

Auch in der Klasse Rok Junioren dominierte ein Fahrer das Geschehen. Maximilian Schleimer holte sich die Pole vor Kerim Apaydin und Paul Koch. Maximilian gewann dann auch beide Rennen. Paul Koch belegte Platz zwei und drei. Kerim Apayda schied im ersten Lauf aus und im Zweiten konnte er sich bis auf Platz zwei vorarbeiten. Mika-Nevio Pals wurde Dritter im ersten Lauf. Der Tagessieg gin natürlich an Maximilian Schleimer.

Auch bei den Senioren waren insgesamt 24 Fahrer-/innen am Start. Das ganze in sechs Klassen aufgeteilt, daher nur eine kurze Zusammenfassung der Platzierungen: OK-Senioren: Pole für Luca Link, Rennen eins und zwei: Sieger: Horst Felix Felbermayr vor Luca Link und Jule Weimann. X30-Senioren: Pole: Tim Hartelt, Rennen eins: Tim Hartelt (Platz 1), Colin Sandner (Platz 2) und Tobias Pfisterer (Platz 3). Rennen zwei: Tim Hartelt (Platz 1), Tobias Pfisterer (Platz 2) und Colin Sandner (Platz 3). Super X30: Pole, Siegerin in beiden Läufen wurde Lina Heiligensetzer. Rotax Senioren: Pole und Sieger in beiden Läufen wurde Rudi Frais. Zweiter wurde jeweils Nils Schiller. Rok Senioren: Pole und Sieger in beiden Rennen wurde Nico Hantke. André Petropoulos und Can Sener teilten sich jeweils Platz zwei und drei.

33 Fahrer traten in der Klasse GS-KZ2 an. Immer wieder beeindruckend, wenn 33 Fahrer am Start stehen und noch besser wenn diese ihren Start vollziehen. Die Pole-Position ging an Andreas Schrangl. Andreas wollte ursprünglich in der Klasse G starten, doch diesmal gab er im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur den Ton an. Beide Rennen konnte Andreas für sich entscheiden. Aber seine Kontrahenten machten es ihm nicht allzu einfach. Im ersten Lauf war es Sven Hayer, der ihm dicht auf den Fersen war und im zweiten Lauf war dies Markus Häupler. Völlig verdient gewann Andreas Schrangl beide Läufe. Sven Hayer wurde im ersten Lauf Zweiter vor Markus Häupler und Daniel Juretzko und dem Vorjahresmeister in dieser Klasse Erich Huber. Markus Häupler seinerseits fuhr im zweiten Rennen hinter Schrangl durchs Ziel. Hubert Helten belegte den dritten Platz vor Michael Bunke, Sven Hayer, Marcel Mahr und Simon Govoni.

Nicht weniger als 36 Teilnehmer waren in dieser Klasse G-KZ2 am Start. Mehr geht nicht. Und um es vorwegzunehmen: Alle 36 kamen in beiden Rennen auch ins Ziel. Der Sohn des Bahnbetreibers holte sich im Qualifying die Pole-Position. Auf seiner Hausstrecke war Valentino Fritsch um 13 Tausendstelsekunden schneller als David Liwinski. Auf Platz drei landete Lukas Reiböck. Im Zeittraining Vierter wurde Leo Stein. Mit seinen 55 Jahren heizte er den jungen Wilden mächtig ein. Großer Respekt vor dieser Leistung. Platz fünf ging an Luca Walter vor Jonas Ried, Christopher Dreyspring und Florian Kranzinger. Die ersten 24 Piloten lagen innerhalb einer Sekunde.

Sehr guter Start beim Führenden, aber auch die Verfolger kamen allesamt gut weg. Valentino Fritsch und Liwinski, dann die Verfolger Reiböck, Walter und Leo Stein. Mit zunehmender Dauer des Rennens konnten sich Valentino und David Liwinski ein wenig absetzen. Und bei den Verfolgern wurde hart aber fair um jeden Meter gefightet. Auch bei allen anderen Teilnehmern ging es in jeder Runde zur Sache. Am Ende gewann Valentino Fritsch mit einer Sekunde Vorsprung auf David Liwinski. Lukas Reiböck wurde Dritter. Auf den weiteren Plätzen folgten Luca Walter vor Leo Stein, Christopher Dreyspiring und Florian Kranzinger.
Auch der Start zum zweiten Rennen verlief ohne größere Probleme. Wiederum gewann Valentino Fritsch das Rennen. Etwas enger als im ersten Lauf, aber doch sehr souverän. Diesmal war es Christopher Dreyspring, der auf den zweiten Platz fuhr. Dritter wurde wiederum Lukas Reiböck vor Luca Walter und David Liwinski. David, konnte, wie schon im ersten Lauf, zwar die beste Rundenzeit fahren, aber am Ende war es für ihn ein etwas enttäuschender fünfter Platz. Super Vorstellung der „Jungen“ Klasse G-Fahrer-/innen. Immer spannend immer fair - so muss Kartsport sein.

Die erste Veranstaltung bzw. der Saisonauftakt zur Kart-Trophy Weiß-Blau 2020 in Wackersdorf war zu Ende. Ein durchwegs gelungener Start in diese neue, schwierige Saison bei tollen Rennen und sehr guten Bedingungen war schon wieder Geschichte. Der Veranstalter möchte sich wie immer auf diesem Wege wieder bei allen Teilnehmern, den fleißigen Helfern, den Anwesenden, der Streckensicherung aus Sachsen und beim Bahnbetreiber herzlich bedanken.

Nach einer etwas längeren Pause geht es am 13. September in Runde zwei. Die Kart-Trophy Weiß-Blau ist dann zu Gast in Cheb.