Montag, 14. April 2025
MXL täglich aktuell
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Sportwagen Allgemein
13.04.2025

Porsche gewinnt in Long Beach beide Wertungsklassen

Die beiden Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport haben auch das Sprintrennen in Long Beach auf den ersten beiden Plätzen beendet. Im 100-minütigen Lauf auf dem engen Straßenkurs in Kalifornien feierten Felipe Nasr und Nick Tandy ihren dritten Sieg im dritten Rennen des Jahres.

Das Duo aus Brasilien und Großbritannien in der Startnummer 7 hatte bereits die Langstreckenrennen in Daytona und Sebring gewonnen. Matt Campbell aus Australien und Mathieu Jaminet aus Frankreich beendeten das dritte Saisonrennen der IMSA WeatherTech SportsCar Championship im Schwesterauto mit der Nummer 6 auf Rang zwei. In der GTD-Klasse feierte das Kundenteam AO Racing mit dem Porsche 911 GT3 R den Sieg.

Anzeige
Porsche hat seinen beeindruckenden Lauf in der aktuellen Saison 2025 auch im ersten Sprintrennen des Jahres fortgesetzt. Bei sonnigen Bedingungen und Temperaturen um 19 Grad Celsius bewahrten vor allem die Strategen und Mechaniker des Werksteams Porsche Penske Motorsport kühlen Kopf: Ein schneller Boxenstopp beider Porsche 963 während der ersten Safety-Car-Phase nach rund 20 Minuten brachte die Entscheidung. Die beiden 496 kW (674 PS) starken Hybridprototypen wurden schneller abgefertigt als die Fahrzeuge der Konkurrenz und übernahmen die Doppelführung. Diese gaben die beiden Porsche 963 bis ins Ziel nicht mehr ab und fuhren somit den zweiten Doppelsieg des Jahres ein.

„Was für ein großartiger Tag für Porsche! Zuerst der Sieg unseres Werksteams im ePrix der Formel E in Miami, dann der nächste Doppelerfolg für Porsche Penske Motorsport in der IMSA-Serie“, freut sich Thomas Laudenbach, Leiter Motorsport. „Ich bin enorm stolz auf unsere Fahrer, die starken Einsatzteams, die loyalen Partner und auf alle, die an unserem Entwicklungsstandort in Weissach an diesen Erfolgen mitgewirkt haben. Gratulation auch an unser Kundenteam AO Racing, das mit dem 911 GT3 R die GTD-Klasse gewonnen hat. So darf es in dieser Saison gern weitergehen.“

„Wieder einmal ein sehr erfolgreiches Wochenende für Porsche in den USA. In bislang drei IMSA-Rennen stehen nunmehr drei Siege zu Buche“, bilanziert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir haben zwei Doppelsiege in Folge eingefahren. Am heutigen Tag war es wieder einmal ein perfekt absolviertes Rennen von allen Beteiligten. Uns sind keinerlei Fehler unterlaufen – schlichtweg optimal.“

„Der Long Beach Grand Prix feierte an diesem Wochenende seinen 50. Geburtstag – und wir haben die Party mit einem Doppelsieg noch schöner gemacht“, erklärt Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Die Arbeit an der Box war heute der Schlüssel zum Sieg. Durch optimale, schnelle Abfertigung haben wir unsere beiden Autos an die Spitze gebracht und somit den Sieg ermöglicht. In der spannenden, finalen Phase des Rennens haben Felipe und Matt perfekte Leistungen gezeigt. Wir agieren im Moment auf Topniveau und wollen genauso weitermachen.“

Durch den dritten Sieg in Serie und den zweiten Doppelerfolg nach Sebring hat sich Porsche an der Spitze der Meisterschaftswertungen weiter von der Konkurrenz abgesetzt. In der Herstellerwertung beträgt der Abstand zu den nächsten Verfolgern bereits über 100 Punkte. In der Fahrerwertung liegen Nasr und Tandy auf Platz eins vor ihren Markenkollegen Campbell und Jaminet.

Das Kundenteam JDC-Miller MotorSports verpasste im Stadtrennen in Long Beach durch Pech ein Topresultat. Der gelbe Porsche 963 mit der Startnummer 85 lag zur Rennmitte auf Kurs zu Platz fünf, fiel aber aufgrund eines Kontakts mit einem überrundeten GT-Fahrzeug entscheidend zurück. Gianmaria Bruni aus Italien und der Niederländer Tijmen van der Helm wurden am Ende auf Rang zehn gewertet.

Weil die GTD-Pro-Kategorie in Long Beach aussetzte, schickte das Kundenteam AO Racing den „Rexy“ genannten 911 GT3 R kurzerhand in der GTD-Klasse an den Start. Mit großem Erfolg: Der grüne, im Dinosaurier-Design folierte Publikumsliebling siegte in den Straßen der kalifornischen Hafenstadt. Neben dem Briten Jonny Edgar saß auch Werksfahrer Laurens Vanthoor am Steuer. Der Belgier setzte seine Erfolgsserie nach den Gesamtsiegen mit Porsche Penske Motorsport in Daytona und Sebring auch in Long Beach fort. Der baugleiche, bis zu 416 kW (565 PS) starke Neunelfer von Wright Motorsports beendete das Rennen auf der siebten Position.

Der vierte Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship findet am 11. Mai auf dem Laguna Seca Raceway statt.

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Drei Rennen, drei Siege! Das gesamte Team hat einen unglaublichen Job gemacht. Das Ergebnis ist ein weiterer Doppelerfolg. Nick ist zu Beginn bärenstark gefahren und hat sich aus allem Ungemach herausgehalten. Für mich ging es am Ende darum, möglichst gut auf die Reifen und den Benzinverbrauch zu achten. Alles hat bestens funktioniert. Wir haben den verdienten Lohn erhalten.“

Nick Tandy (Porsche 963 #7): „Es ist einfach unfassbar! Dieses Rennen haben wir per Strategie, guter Arbeit an der Box und mit starken Fahrerleistungen gewonnen. Es ging am Ende hauptsächlich darum, sich die verfügbare Energie passend bis zum Schluss einzuteilen. Das Auto war jederzeit richtig schnell – fantastisch. Ich liebe es, Rennen zu gewinnen. Es war bisher ein unglaublicher Start in die diesjährige Saison.“

Matt Campbell (Porsche 963 #6): „Wir freuen uns über den nächsten Doppelsieg für unser Team. Das Ergebnis ist nach den hervorragenden Resultaten in Daytona und Sebring natürlich Gold wert. Wir haben in der Meisterschaft einen weiteren Schritt gemacht. Leider hat es für uns in der Startnummer 6 wieder nicht ganz zum großen Triumph gereicht. Aber es kommen ja noch weitere Rennen in dieser Saison.“

Gianmaria Bruni (Porsche 963 #85): „Unser Auto war richtig stark. Leider haben wir nicht den verdienten Lohn dafür kassiert. Auf dem Weg in die sechste Kurve habe ich ein GT-Auto überrundet. Ich war schon vorbei, aber dann traf er mich links am Heck. Ich habe mich anschließend gedreht. Der Heckflügel war kaputt und musste ausgetauscht werden. Der fällige Boxenstopp hat uns weit zurückgeworfen. Sehr schade, denn heute wäre deutlich mehr für uns möglich gewesen.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #177): „Das war perfekt! Wir hatten uns vor dem Rennen einen Plan zurechtgelegt. Dieser ist voll aufgegangen. Wir haben beim Boxenstopp keine neuen Räder installiert, haben dafür mit den noch warmen Reifen in der Outlap einen Vorteil gehabt und uns somit die Konkurrenz vom Leib gehalten. Wir sind bis zum Ende vorn geblieben. Es hat enorm viel Spaß gemacht, mit ‚Rexy‘ zum Klassensieg zu fahren.“

Adam Adelson (Porsche 911 GT3 R #120): „Platz sieben ist nicht das Ergebnis, das wir uns ursprünglich erhofft hatten. Es sind uns im Rennen einige kleine Fehler unterlaufen. Diese haben dazu geführt, dass wir einige Positionen eingebüßt haben. Immerhin haben wir unser Auto in einem Stück ins Ziel gebracht und relativ viele Meisterschaftspunkte mitgenommen. Jetzt blicken wir schon voller Vorfreude auf das nächste Rennen in Laguna Seca.“

Ergebnisse Rennen

GTP-Klasse:
1. Nasr/Tandy (BRA/GBR), Porsche 963 #7, 75 Runden
2. Campbell/Jaminet (AUS/FRA), Porsche 963 #6, + 3,058 Sekunden
3. Eng/D. Vanthoor (AUT/BEL), BMW #24, + 12,903 Sekunden

GTD-Klasse:
1. Edgar/L. Vanthoor (GBR/BEL), Porsche 911 GT3 R #177, 71 Runden
2. Hawksworth/Thompson (GBR/CAN), Lexus #12, + 2,378 Sekunden
3. Telitz/Montecalvo (USA/USA), Lexus #89, + 8,056 Sekunden
Anzeige