Mittwoch, 13. November 2024
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Le Mans Series
13.10.2020

ELMS in Monza: Rene Binder Top-Fünf-Ergebnis knapp verpasst

Eine Nachtschicht für die Mechaniker, eine tolle Aufholjagd und ein zweimaliger Austausch der Motorabdeckung – den vorletzten Saisonlauf der European Le Mans Series in Monza erlebten Rene Binder und sein Inter Europol Competition Team als emotionale Achterbahnfahrt. Die starke Vorstellung des Tirolers im königlichen Park erhielt dennoch viel Anerkennung.

„Schade, wir hätten heute eine kleine Sensation abliefern können“, gab Rene Binder nach seiner Zieldurchfahrt enttäuscht zu Protokoll. Nachdem er das Qualifying aufgrund eines schweren Unfalls seines Teamkollegen, Matevos Isaakyan nicht mehr bestreiten konnte, lag ein Start bei den „4 Hours of Monza“ in weiter Ferne. „Unser Team, bei dem ich mich noch einmal herzlich bedanken muss, hat einen echten Kraftakt hingelegt: Es wurde sofort ein Transporter mit einem Ersatz-Monocoque vom 1000 Kilometer entfernten Hameln bei Hannover nach Italien geschickt. Die Jungs haben das Auto dann über Nacht wieder aufgebaut und in die Startaufstellung gestellt. Das war schon beeindruckend.“ 

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Mindestens ebenso beeindruckend war allerdings auch die Aufholjagd des 28-jährigen Österreichers, der sich auf einer anfangs noch feuchten Piste vom Ende des LMP2-Feldes bis in die Podiumsplätze nach vor arbeitete und immerhin am 6. Platz an Kuba Smiechowski übergeben konnte. „Ich habe bewusst auf Slicks gesetzt, jedes unnötige Risiko vermieden und war phasenweise trotzdem so schnell wie die Konkurrenz von Oreca. Es ist übrigens komisch, wie viele Fahrer ein 4 Stundenrennen schon in den ersten Runden entscheiden wollen. Ich habe jedenfalls versucht, die Übersicht zu bewahren und dank unserer exzellenten Rennstrategie konnte sich Kuba dann sogar in den Top-5 halten, bis wir die Probleme mit unserem Engine Cover bekommen haben. Zuerst bei Matevos (Anm. Isaakyan) und dann noch einmal im Finish bei mir. Das Cover hat sich direkt bei der Anfahrt zur Ascari-Schikane gelöst und ist mehr als 10 Meter in die Luft geflogen. Gott sei Dank ist dabei zumindest kein Streckenposten verletzt worden.“

In Hinblick auf das Saisonfinale in 3 Wochen in Portimao gibt sich Binder realistisch: „Es ist eine Strecke, die dem Ligier grundsätzlich liegt, wobei der Abstand zu den Orecas inzwischen eher größer geworden ist. Man hat auch in Monza gesehen, dass wir nur mithalten können, wenn die Streckenverhältnisse etwas unberechenbar sind und man eben auch als Fahrer etwas ausgleichen kann. Wer mich kennt, weiß, dass ich mich nie in den Vordergrund dränge, aber es ist andererseits auch eine schöne Erfahrung, wenn gute Leistungen zumindest nicht übersehen werden. Schließlich reden Teams und Fahrer bereits über die Saison 2021.“