Zwei völlig unterschiedliche Rennen erlebten die Teilnehmer am Sachsenring. Entgegen den ersten Wetterberichten blieb es am Samstag beim ersten Durchgang weitestgehend trocken. Allerdings kam nur kurz richtig Rennaction auf. Denn schon nach fünf Runden musste das Safety-Car zum ersten Mal ausrücken. Zu diesem Zeitpunkt hatte Munckhof die Führung wieder von Maurice Thormählen (M3 E46), erstmals im GTR1 Auto unterwegs, zurückerkämpft. Auch Christoph Driescher (M3 GTR E90) hatte sich im selben Umlauf den gelben M3 geschnappt. Vierter im Bunde war Sebastian Kühn, der einen 1M GTR 3,3 von Leutheuser Racing pilotierte. Noch einmal wurde das Feld kurz losgelassen, doch schon wenig später ging das Safety-Car Schild erneut raus. Unter gelb ging der erste Heat zu Ende. Die Konstellation an der Spitze hätte eigentlich ein spannendes Rennen erwarten lassen. „Bis zum ersten Safety-Car war es ein tolles Rennen, aber leider nur fünf Runden. Da war es schon ein schöner Kampf. Dann kam wieder das Safety-Car. Aber ich habe gewonnen und das ist das wichtigere“, befand van den Munckhof. Hinter dem Niederländer landete Christopher Driescher auf dem zweiten Rang. Auch Driescher bedauerte, dass nicht wirklich Action aufkam: „Es war verdammt knapp. Es war schade, dass das Safety-Car so oft rausgekommen ist. Ich war am Pushen und ich denke, dass ich Eric hätte knacken können. Die ersten Drei waren sehr eng beieinander und es war bis zum ersten Safety-Car ein richtig tolles Rennen. Das Auto lief fantastisch und hat viel Spaß gemacht. Schade, dass es jetzt so ausgegangen ist. Aber das ist halt Racing.“ Thormählen, Kühn und Jens Smollich (M2 GTR), alle in der GTR1 am Start, folgten auf den weiteren Plätzen. Sechster wurde mit Nick Hancke (325iS E90 GTR) ein GTR4 Pilot, der am Sachsenring erstmals den von AVP Motorsport neu aufgebauten Boliden im Rennen fuhr. Die Stunde des ehemaligen DMV BMW Challenge Meisters sollte im zweiten Rennen schlagen.
Beim Start zum zweiten Rennen schüttete es heftig. Es sollte den ganzen Tag nicht mehr aufhören. Bedingungen, die Nick Hancke besonders gut liegen. Doch zunächst überraschte ein Lokalmatador alle anderen Teilnehmer. Von der fünften Startposition aus stürmte David Sachs im GTR2 M3 GT 3,3 E36 an die Spitze des Feldes. Über drei Sekunden schenkte der East Racing Teamchef auf der ersten Runde dem auf Rang zwei fahrenden Nick Hancke ein. Zwar konnte Hancke an Tempo zulegen, doch der Abstand wirkte erst einmal komfortabel. Doch in der fünften Runde ging die Show vehement zu Ende, als der Führende ins Kiesbett abflog und die Bande küsste. Danach übernahm Hancke das Kommando, ehe auch das zweite Rennen mit dem Safety-Car zu Ende ging. „Das ist mein erster Gesamtsieg überhaupt und ich bin natürlich zufrieden. Wir hatten noch ein Regensetup draufgemacht und das Auto lief super. Da sieht man, dass man nicht unbedingt ganz viel Leistung braucht, wenn solche Bedingungen herrschen. Ich hatte mich gewundert, dass ich beim Start so gut weggekommen bin und gleich weit vorne war“, freute sich Hancke über seinen Sieg. Wie schon im ersten Rennen landete Niklas Koch (MINI GTR 1,6T) direkt hinter Hancke. Diesmal bedeute das für Koch nicht nur den erneuten Sieg in der GTR2, sondern Gesamtrang zwei. „Ich bin natürlich sehr zufrieden. Am Anfang hatte ich etwas Kontakt, da ist mir einer hinten drauf gefahren. Dadurch hatte ich ein paar Probleme mit Vibrationen im Auto. Dazu kam noch ein Dreher, aber das war kein Problem. Das Auto lief richtig gut. Am Schluss konnte ich sogar etwas Tempo herausnehmen, weil wir schon einigen Abstand hatten. Ich habe bisher von jeder Rennstrecke einen Sieg mitgenommen. Von daher lief es bis jetzt perfekt“, berichtete Koch. Rang drei ging an Sebastian Kühn, der dadurch den Sieg in der GTR1 mitnahm. Nach der siebten Runde konnte Kühn an Hinrich Thormählen (M3 E46) vorbei. Dahinter überquerten Christian Schulze und ein ganz starker 325iS Cup Gewinner Lukas Fester (325iS E90) die Ziellinie.
Lukas Fester glänzt im Regen
Was mit einem 325iS E90 im Regen möglich ist, zeigte Lukas Fester im zweiten Rennen. Nachdem dessen Bruder Markus Fester die Klasse bereits am Freitag gewonnen hatte, setzte Lukas Fester dieser Leistung noch einmal die Krone auf. Von der 16. Startposition aus kämpfte sich Fester schon in der ersten Runde auf Platz neun nach vorne. Kurz vor Schluss rutschte der 325er Pilot auf den fünften Gesamtplatz nach vorne. Es war zudem der klare Klassensieg vor Jens Hösel (325iS E30) und Marco Rosswag (325iS E36). Im ersten Rennen ging die Geschichte etwas knapper aus, zudem hagelte es gleich drei 30-Sekunden Ersatzstrafen. Am Ende siegte Markus Fester vor Alexander Bux (325iS E36) und Björn Freier (325iS E46).Bei den 318iS teilten sich Tom Nittel und Max Rosam die Siege. Auch hier entschied im ersten Rennen eine Drive Through Ersatzstrafe. Rosam hatte eigentlich als erster den Zielstrich überquert, bekam aber schließlich nachträglich die 30 Sekunden aufgebrummt. Den Sieg holte dadurch Tom Nittel vor Marc David Müller und Henry Cerny (alle 318ti Cup). Besser lief es für Rosam im zweiten Rennen, wo sich der jüngste Fahrer im Feld gleich von Beginn an die Spitze setzte. Diesmal musste sich Nittel vor Florian Sternkopf mit Platz zwei begnügen.
Drei Doppelsieger in den GTR Klassen
Während sich in der GTR1 Klasse Eric van den Munckhof und Sebastian Kühn die Siege teilten, gab es in den übrigen Klassen nur Doppelsiege. Die GTR2 entschied zweimal Niklas Koch für sich. Im ersten Rennen war David Sachs am nächsten dran, während Tom van Hezelwijk (M135 GTR) den dritten Platz einfuhr. Nach dem Aus von Sachs im zweiten Durchgang war für Koch der Weg zum Sieg frei. Dahinter liefen Andre Jaschinski (E30) und erneut van Hezelwijk auf den weiteren Plätzen im Ziel ein. Die GTR3 ging in beiden Rennen an Leutheuser Racing Pilot Thorsten Fritz (M240i RC), der sich im ersten Rennen gegen Marc Peeters (335i E90) durchsetzte. In Durchgang zwei landete Tom Schuster im 320i E46 auf dem zweiten Klassenplatz. In der GTR4 war Nick Hancke eine Klasse für sich. Zweimal vor Andreas Hansen (325iS Evo E36) beendete Hancke das Rennen auf der Eins.In drei Wochen wird die DMV BMW Challenge auf dem Nürburgring zu ihrem vierten Saisonlauf antreten.