Rallye WM
14.07.2020
Pirelli startet Reifen-Testprogramm für die WRC 2021
Am Steuer des Pirelli WRC-Testautos, ein einzigartig lackierter Citroen C3, wird der Norweger Andreas Mikkelsen sitzen, Co-Pilot ist sein Landsmann Anders Jaeger. Der ehemalige Werksfahrer bei Volkswagen, Citroen und Hyundai wird die Entwicklung der jüngsten Generation der Pirelli Scorpion-Reifen für Schotter und P Zero-Reifen für Asphalt anführen. Mit diesen Reifen wird Pirelli von 2021 bis 2024 exklusiv die Rallye-Weltmeisterschaft ausstatten.
Zwar wurde das Testprogramm durch die Covid-19-Pandemie unterbrochen, doch Pirelli ist weiterhin zeitlich auf Kurs, um die nächstjährige Meisterschaft mit seinen neuen Reifen zu beliefern. Der Startschuss der WRC 2021 fällt bei der weltberühmten Rallye Monte-Carlo, die vom 18. bis 24. Januar ausgetragen wird.
Leiter des Testprogramms ist Terenzio Testoni, Rally Activity Manager Pirelli. Vor Ort auf Sardinien steht er einem ausgewählten Team von Forschern vor, welche die Reifen entwickeln. Unterstützt wird er dabei von zahlreichen weiteren Experten in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Pirelli in Mailand.
Das Ziel von Pirelli bei diesen ersten Tests besteht darin, eine Basislinie festzulegen und zu bewerten, wie sich die erhöhte Leistung und der erhöhte Abtrieb der jüngsten WRC-Autos auf den Abrieb, die Performance sowie den Leistungsabfall der Reifen auswirken.
„Das wird auf Schotter besonders wichtig sein", erläutert Testoni. „Denn bei der Weltmeisterschaft finden rund 80 Prozent der Veranstaltungen auf Schotter statt. Glücklicherweise gehören die Schotterpisten, auf denen wir testen, zu den anspruchsvollsten Schotterprüfungen der Welt und wurden zuvor bei der Rallye d'Italia befahren.“
Intensive Hitze mit mehr als 30 Grad Celsius wird die Herausforderung noch erhöhen. Die Wahl ehemaliger Weltmeisterschafts-Etappen beruht auf einer bewussten Entscheidung. Denn sie bieten einen etablierten Bezugspunkt, wenn das Team im späteren Verlauf des Entwicklungsprogramms zu diesen Etappen zurückkehrt.
„Es ist wichtig, methodisch vorzugehen, um unsere Fortschritte genau messen zu können", fügt Testoni hinzu. „Wir beginnen mit der Basis eines bewährten und zuverlässigen Reifens. Daraufhin werden wir eine Reihe Prototypen einsetzen, um zu sehen, wo wir die Performance und Haltbarkeit noch steigern können. Im Rallyesport ist diese Aufgabe besonders knifflig, denn anders als auf einem Circuit ändern sich hier die Fahrbahn- und Gripbedingungen ständig. Aber wir werden später wieder zu diesen Strecken zurückkehren, um zu sehen, wie die Änderungen, die wir an den Reifenprototypen vornehmen, deren Leistung verbessern.“
Das Testteam von Pirelli hat sich zum Ziel gesetzt, rund 200 Kilometer pro Tag zurückzulegen und damit die Tagesdistanz einer Weltmeisterschafts-Rallye deutlich zu übertreffen. Nach dem zweitägigen Test auf Sardinien werden die Ingenieure von Pirelli die daraus resultierenden Daten analysieren, bevor das Programm im nächsten Monat fortgesetzt wird.