Sonstiges
03.05.2020
Wie Rennfahrer Marvin Kirchhöfer sinnvoll die Zwangspause überbrückt
Derzeit bestimmt nur ein Thema die Medien – Corona. Man hört von Erkrankten, Toten und von Unternehmen, deren Existenz mehr als bedrohlich an einer Insolvenz nagt. Das Gesundheitssystem scheint überlastet, soziale Kontakte verarmen und Lagerkoller scheint zu drohen.
Auch die Planungen des Profirennfahrers Marvin Kirchhöfer hat die Corona-Pandemie zunichte gemacht und seinen normalen Alltag völlig auf den Kopf gestellt. „Derzeit stehen im Motorsport die Räder leider alle still“, bedauert er. Für den 26-Jährigen, der eigentlich im Moment für R-Motorsport auf einem Aston Martin Vantage GT3 weltweit im Renneinsatz unterwegs wäre, macht der Motorsport bereits mehr als sein halbes Leben aus.
Im Februar bestritt Kirchhöfer noch ein Rennen der GT-World Challenge im australischen Bathurst. Nun jedoch sind alle Rennstrecken auf der Welt gespenstig ruhig und alle großen Rennsportveranstaltungen abgesagt. „Wann und wie es weitergeht ist derzeit nicht abzusehen. E-Sport wie ihn viele derzeit betreiben ist nichts für mich. Ich halte mich daher nur fit, so gut es eben geht“, sagt Kirchhöfer. Er joggt, fährt Mountainbike oder nimmt sich Zeit für seine Sponsoren.
Doch wie nimmt man sich aktuell bei Covid-19 Zeit für seine Sponsoren? „Natürlich ist es im Moment nicht einfach überall persönlich vorbeizuschauen, doch wo es möglich ist, da fahre ich unter Beachtung der Sicherheitsbestimmung mal vorbei oder telefoniere viel. Frage nach, wie es den Familien geht oder wie es um deren Unternehmen steht. Biete wenn möglich meine Hilfe an, da es mir im Vergleich zu vielen anderen gut geht.“, will er sich nicht beklagen und macht aus den Umständen das Beste raus.
Die Verbindung zwischen Marvin Kirchhöfer und seinen Sponsoren ist schon seit Jahren als sehr eng und teils sogar familiär zu bezeichnen. Dennoch ist es für den Motorsportler nicht selbstverständlich, dass Sponsoren wie gerade die Süß Bau GmbH um Thomas Süß aus Leipzig auch in der aktuell prekären und ungewissen Zeit ihre Sponsorenbudgets mehr als pünktlich verteilen. „Ich bin unheimlich stolz auf meine Sponsoren“, sagt Kirchhöfer, dem seine Sponsoren sehr viel bedeuten.
Doch nur mit Telefonaten und kurzen Besuchen hat Marvin Kirchhöfer seinen Terminplan noch nicht ganz ausgefüllt, für den Sportwagen Club aus Leipzig steigt Kirchhöfer von seinem Dienstwagen sogar auf ein E-Bike um. Statt über 500 auf weniger als ein PS.
Auch der Sportwagen Club, ein Pool aus vielen ambitionierten Sportwagenfahrern und Unternehmern, zählt zu seinen Sponsoren. Daher ist es für den Vollblutrennfahrer keine große Sache, auch mal für den guten Zweck auf einen guten alten Drahtesel zu steigen. Ok – mit Elektrohilfe.
Kirchhöfer liefert zusammen mit anderen Sportlern aus der Region für die vom Sportwagen Club ins Leben gerufene Aktion „Wir helfen Helden – Kochen für Leipzig“ kostenfreies Essen für Menschen aus systemrelevanten Funktionsbereichen aus.
„Diese Aktion ist einfach Klasse. Wir können Menschen, die derzeit viel in der aktuellen Krise leisten, etwas Energie und Mut geben“ erklärt Kirchhöfer, der bereits in der Vergangenheit schon einige soziale Projekte nicht nur in der Region Leipzig unterstützt hat.
Auch wenn Kirchhöfer seine Motorsport-Zwangspause sinnvoll und mit tollen Aktionen nutzt, wünscht er sich nur eines: „Bald wieder alle gesund und motiviert an der Rennstrecke zu sehen und endlich wieder das Gaspedal durchzutreten.“