Sportwagen Allgemein
16.07.2020
Wochenspiegel Team Monschau vom Reifenpech verfolgt
Wie üblich bei den 12-Stunden-Rennen in der 24h Series powered by Hankook war das Rennen zweigeteilt: Vier Stunden standen am späten Freitagnachmittag auf dem Programm, die restlichen acht am Samstag. Nach einem Reifenschaden im Training ahnte WTM Racing noch nichts Böses, schließlich fuhr man bereits mit einem sehr konservativen Setup, das sich bei Testfahrten am Donnerstag als zielführend erwiesen hatte. Doch im Rennen folgte die Ernüchterung: Dreimal musste „Luigi“ am Freitag mit defektem Reifen an die Box kommen, was insgesamt sieben Runden kostete.
Aufgeben kam dennoch nicht in Frage. WTM und Einsatzpartner Rinaldi Racing bauten schon nach dem ersten Schaden den Ferrari auf ein maximal konservatives Setup um. Mit nur noch minimalem Reifensturz und höheren Reifendrücken versuchte man, dem Problem Herr zu werden. Doch es half nichts: Als am Samstagvormittag im zweiten Teil des Rennens früh wieder ein linker Hinterreifen den Belastungen nicht standhielt, beschloss WTM Racing, das Rennen zu beenden. Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke im Königlichen Park zu Monza wäre das Risiko sonst zu hoch gewesen.
Das Team hofft, in Zusammenarbeit mit dem Rennorganisator Creventic und Hankook eine Lösung zu finden, um in Zukunft wieder an der Rennserie teilnehmen zu können.
Georg Weiss (Teambesitzer und Fahrer Ferrari 488 GT3 #22): „Wir hatten uns sehr auf unser erstes Rennen in dieser Saison gefreut. Natürlich war das nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten. Trotzdem: Sicherheit muss an oberster Stelle stehen. Wir erreichen hier Geschwindigkeiten von 280 km/h und können von Glück reden, dass die Zwischenfälle glimpflich ausgegangen sind. Rinaldi Racing hat alles in seiner Macht Stehende getan, um das Problem zu lösen. Wir waren auch nicht das einzige Team, das mit diesen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. Das Auto war nicht das Problem.“
Leonard Weiss (Fahrer Ferrari 488 GT3 #22): „Nach vielen Testfahrten im LMP3 konnte ich mich schnell wieder an den GT3-Ferrari gewöhnen. Der Freitag begann durchwachsen. Es gab ein kleines Feuer, das wir schnell gelöscht hatten. Dadurch hatte ich für meinen Stint Löschschaum auf der Scheibe und auch mit der Balance war ich nicht ganz zufrieden. Der Samstag lief besser. Ich fühlte mich richtig wohl im Auto und machte Jagd auf einen Podiumsplatz. Leider mussten wir das Auto dann zurückziehen. Schade, aber Monza war eine schöne Erfahrung für mich.“
Jochen Krumbach (Fahrer Ferrari 488 GT3 #22): „Unser Auto hat sich sehr gut angefühlt. Leider hat uns aufgrund der Balance of Performance Leistung gefehlt, was sich besonders auf den langen Geraden zeigte. Trotzdem konnte ich nach einem guten Start das Auto bis auf den zweiten Platz nach vorne bringen, bevor die Reifenschäden uns leider viel Zeit kosteten.“
Hendrik Still (Fahrer Ferrari 488 GT3 #22): „Der Ferrari war von der Balance her top. Da hat uns Rinaldi Racing ein richtig schönes Auto hingestellt. Leider wurde uns bei der Balance of Performance etwas Leistung auf der Geraden genommen, worunter die Konkurrenzfähigkeit gelitten hat. Insgesamt hatten wir fünf Reifenschäden. Mein Letzter war bei über 200 km/h. So etwas kann auch ganz anders ausgehen. Deshalb haben wir uns entschlossen, das Auto abzustellen.“