Im Ziel betrug der Vorsprung auf die Markenkollegen Mirko Bortolotti, Robin Frijns, Christopher Haase und Markus Winkelhock von Car Collection nach 41 Runden gerade einmal 3,988 Sekunden. Zu Rang drei zitterten sich Luca Ludwig und Björn Grossmann im Ferrari 488 GT3 von Octane 126 mit einer gewagten Boxenstrategie.
Insgesamt 14 Führungsrunden gingen auf das Konto des Octane 126 Ferrari, aber in der Schlussphase musste die Schweizer-Equipe Zittern und Bangen. „Von der dritten Runde meines Stints an war Spritsparen angesagt. Wir haben eine mutige Strategie gewählt. Am Ende wurde das Rennen dann buchstäblich länger und länger. Rund eine Minute vor Ablauf der Zeit bin ich nach acht Runden über Start-Ziel. Danach musste ich echt rollen lassen“, so der 31-jährige Ludwig. „In der letzten Runde konnte ich nicht mehr pushen und musste beide Audi ziehen lassen. Am Ende ist mir Platz drei aber lieber als ohne Sprit am Rand parken zu müssen.“
Die beiden Audi-Teams waren von dem kampflosen Ferrari überrascht. „An dem Luca vorbei zu kommen, war aber irgendwie zu einfach“, sagte Mies „Trotzdem freue ich mich über den Sieg. Die letzten Runden haben sehr viel Spaß gemacht, mit Mirko im Paarflug über die Nordschleife zu jagen.“ Drudi ergänzte: „Ich bestreite meine erste Nordschleifen-Saison – da ist ein Sieg natürlich fantastisch.“ Im Zeittraining hatte Van der Linde dem Team mit einer Zeit von 7:56.253 Minuten – der schnellsten Trainingsrunde der Saison – die Pole-Position gesichert.
Auch die Zweitplatzierten waren mit dem Ergebnis zufrieden. Das Quartett kann zudem die schnellste Rennrunde (7:57,777 Minuten) für sich verbuchen. „Wir haben am Schluss sicherlich nicht die Brechstange ausgepackt, denn unser Ziel war, beide Autos sicher ins Ziel zu bringen“, so Winkelhock. „Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Wir haben die richtige Pace für das 24h-Rennen – da wollen wir am Ende ganz oben stehen.“
16 Führungswechsel sorgten für Spannung
Die Führung wechselte während des Rennens 16 Mal. Neben den drei erstplatzierten Teams sammelte auch das Mercedes-AMG Team HRT genauso Führungskilometer wie das Frikadelli Racing Team (Porsche 911 GT3 R), GetSpeed Performance (Mercedes-AMG GT3), Konrad Motorsport (Lamborghini Huracan GT3 Evo), Falken Motorsports (Porsche 911 GT3 R) sowie Manthey-Racing (Porsche 911 GT3 R).Auf Gesamtrang vier fuhr das Mercedes-AMG Team GetSpeed mit den Raffaele Marciello, Maximilian Götz, Maximilian Buhk und Fabian Schiller. Das „Heimrennen“ beendete der BMW M6 GT3 #99 von ROWE RACING mit Philipp Eng, Alexander Sims, Nick Catsburg und Nick Yelloly auf Rang fünf. Das schnellste Pro-Am-Fahrzeug pilotierten Klaus Abbelen, Lance David Arnold und Alex Müller für Frikadelli Racing (Porsche 911 GT3 R). Das schnellste SP9-Am-Team war Hella Pagid – racing one mit Christian Kohlhaas, Nikolaj Rogivue und Mike Jäger im Ferrari 488 GT3.
Die beiden Debütanten in der Nürburgring Langstrecken-Serie – FFF Racing Group (Lamborghini Huracan GT3 Evo) und 10Q Racing Team (Mercedes-AMG GT3) – belegten die Positionen 17 und 23. Der Prototyp der Scuderia Cameron Glickenhaus, der 004c, absolvierte beim 6h-Rennen nur 33 Runden und wurde am Ende auf Platz 98 gewertet.
Der Sieg in der Klasse Cup 5 (BMW M240 i Racing) ging an Heiko Eichenberg und Moritz Oberheim vom Team AVIA Sorg Rennsport. Die Cup X (KTM X-BOW Cup powered by MICHELIN) ging an Georg Griesemann, Reinhard Kofler und Yves Volte.
Rink, Brink und Leisen verteidigen die Tabellenführung
Die bis dato Tabellenführer haben nach wie vor eine weiße Weste. Christopher Rink, Danny Brink und Philipp Leisen feierten im BMW 325i des Pixum CFN Team Adrenalin Motorsport den fünften V4-Klassensieg im fünften Rennen. Auf Platz zwei liegt unverändert Thorsten Jung, der im Mühlner-Porsche in der Klasse Cup 3 (Cayman T4-Trophy by Manthey-Racing) Rang zwei belegte. Nach sechs Stunden musste er sich zusammen mit Peter Terting und Oskar Sandberg dem siegreichen Team Ravenol Performance mit den Fahrern Horst Baumann, Ivan Jacoma und Kai Riemer um 9,857 Sekunden geschlagen geben. In der ROWE Speed Trophäe führt der BMW mit der Startnummer #34 von Walkenhorst Motorsport vor dem Mercedes-AMG GT3 des Mercedes-AMG Team GetSpeed Performance. Car Collection belegt mit dem Audi R8 LMS #32 Rang drei.Das siebte Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie findet am 24. Oktober statt. Der 45. DMV Münsterlandpokal führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden. Eine Woche davor geht es virtuell in der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie weiter. Ein großer Teil der NLS-Teams bestreitet das 24h-Rennen auf dem Nürburgring (24. bis 27. September). In den vergangenen vier Jahren haben Traditions-Teams aus dem Nordschleifen-Championat – Phoenix-Racing, Manthey-Racing, Land-Motorsport und Black Falcon – dem Eifelklassiker ihren Stempel aufgedrückt.