Das Auftaktwochenende der ADAC GT4 Germany wurde von Dörr Motorsport mit Spannung erwartet, setzten Teamchef Rainer Dörr und Team Manager Robin Dörr einen bewährten McLaren 570S GT4 ein, der von zwei Rookies, Ben Dörr (16/Butzbach/DEU) und Nico Hantke (17/Hürth/DEU), gesteuert wurde. Zudem gesellte sich kurzfristig ein McLaren 570S mit der Steer-by-Wire-Technologie von Schaeffler Paravan zum Team, den wie im vergangenen Jahr Christer Joens (33/Ingelheim/DEU) und neu Fred Martin-Dye (32/London/GBR) fuhren. Und ganz neu im Team, der Aston Martin Vantage GT4, der vom achtfachen Rennsieger im ADAC GT Masters, Andreas Wirth (36/Waghäusel/DEU) und Phil Dörr (19/Butzbach/DEU), pilotiert wurde. „Für uns war das eine extreme Mischung aus Bewährtem und Neuem“, berichtet Robin Dörr. „Wir haben viele Testtage absolviert und waren sehr zuversichtlich. Es hat im Grunde sehr gut funktioniert.“
Sensationelles Ergebnis im Premierenrennen
Das Premierenrennen der ADAC GT4 Germany startete mit trockenen Bedingungen und 14 Grad. Phil Dörr erwischte auf seinem Aston Martin Vantage GT4 einen sehr guten Start und schob sich von P8 auf P5 vor, bis zur Öffnung des Boxenstoppfensters ging sogar noch ein Platz mehr. Pech hatte Christer Joens auf dem McLaren 570S Space Drive. Vom 7. fiel er auf den 9. Rang zurück und konnte sich Stück für Stück wieder vorarbeiten. Beim Fahrerwechsel übergab er auf dem 7. Rang liegend. Auch Rookie Ben Dörr behauptete sich auf seinem McLaren 570S GT4 in einem durchaus wilden Umfeld, holte noch einen Platz auf und übergab auf Platz 13 an Nico Hantke, der sich mit Beginn der zweiten Rennhälfte mit leicht einsetzendem Regen konfrontiert sah.Andreas Wirth profitierte beim Boxenstoppfenster von Fehlern der anderen und startete auf seinem Aston Martin Vantage GT4 auf dem dritten Platz liegend in die zweite Hälfte. Bei Fred Martin-Dye schien es zunächst, als müsste er sich noch an die Lenkung des McLaren 570S SpaceDrive gewöhnen, aber er konnte dann stark dagegenhalten. Der Engländer hatte vor diesem Wochenende noch keinen einzigen Testkilometer absolviert. Nach einer Safetycar-Phase, die bis eine Runde vor Schluss ging, wollten alle Piloten alles geben und lieferten ein actionreiches Finale. Dörr Motorsport hat eine kleine Sensation erreicht, denn gleich beim ersten Rennen setzten Andreas Wirth und Phil Dörr den Aston Martin Vantage GT4 auf den dritten Platz. Fred Martin-Dye sieht als 8. die Ziellinie und Nico Hantke erfährt einen beachtlichen 15. Rang. Zudem schaffte Phil Dörr den zweiten Rang in der Junior-Wertung.
Erneut Top-Fünf für Dörr Motorsport
Auch das Sonntagsrennen startet bei strahlendem Sonnenschein und 15 Grad Lufttemperatur. Startfahrer im Aston Martin Vantage GT4 war Andreas Wirth, der aufgrund des dritten Platzes vom Vortag mit 5 kg Zusatzgewicht unterwegs war. Von P5 aus ging er ins Rennen und konnte sich sehr lange halten. Auch die beiden weiteren Fahrzeuge von Dörr Motorsport behielten die Plätze der Startaufstellung; Fred Martin-Dye auf dem McLaren 570S SpaceDrive auf dem 11. und Nico Hantke auf dem McLaren 570S GT4 auf dem 19. Rang. Nach einer Safetycar-Phase rutschten die beiden McLaren nach vorne. Allerdings fiel beim Aston Martin Vantage GT4 dann der ABS-Sensor aus. Das Auto wurde damit für Andreas Wirth im Grunde unfahrbar. Er kämpfte und musste aber nach einem Ausflug ins Grün sechs Plätze hergeben.Ähnlich erging es Phil Dörr, der das Fahrzeug von Andreas Wirth übernahm. „Ich habe mich entschieden, das Rennen für den Aston Martin zu stoppen“, berichtete Robin Dörr. „Wenn man keine Bremspunkte mehr vernünftig setzen kann, ist man als Fahrer chancenlos. Zudem gilt Safety first. Deshalb habe ich das Rennen vorzeitig beendet.“ Für Christer Joens auf dem McLaren 570S SpaceDrive und Ben Dörr auf dem McLaren 570S GT4 war die zweite Hälfte von starken Duellen geprägt. Christer Joens spielte seine ganze Erfahrung aus und zeigte wunderschöne Zweikämpfe fürs Auge. Er beendete das Rennen auf einem fünften Platz, dem besten Ergebnis, das je ein Dörr-McLaren in Oschersleben eingefahren hatte. Ben Dörr sieht als 14. die schwarz-weiß-karierte Flagge.
„Es war ein sehr guter Saisonauftakt, ich bin wirklich absolut zufrieden. Die Premiere mit dem Aston Martin hätte in Rennen 1 besser kaum laufen können, auch wenn der heutige Tag noch eine längere Analyse benötigt. Aber dafür hat das Steer-by-Wire-Fahrzeug bewiesen, dass es absolut konkurrenzfähig ist. Unsere Rookies hielten ebenfalls eine sehr gute Pace und haben einen absolut ordentlichen Umstieg vom Kart in den GT-Sport absolviert. Vielen Dank auch an das gesamte Team, das hervorragende Arbeit geleistet hat und wunderbar eingespielt ist. Nun werden wir tief in die Analyse der drei Fahrzeuge einsteigen“, so Robin Dörr, Team Manager Dörr Motorsport.
Übrigens: In Q1 und Q2 schafften jeweils Ben Dörr und Nico Hantke auf dem McLaren 570S GT4 Top Speed. Oschersleben war noch nie die Strecke von Dörr Motorsport, dafür steht als nächstes der Red Bull Ring in Österreich im Kalender. Und hier kennen die Mannschaft das Podium bestens. Nach einem Sieg im vergangenen Jahr ist dies erneut das Ziel.