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DKM
07.06.2021

Neun Sieger sorgen für Abwechslung in Wackersdorf

Am vergangenen Wochenende hieß es für 183 Teilnehmer aus mehr als 20 Nationen – startfrei zur zweiten Runde der Deutschen Kart-Meisterschaft. Im Prokart Raceland Wackersdorf musste sich das internationale Starterfeld auf teils schwierige Bedingungen einstellen. Mit neun Siegern in zehn Rennen präsentierten sich die fünf Prädikate aber sehr ausgeglichen.

Vier Wochen nach einem gelungenen Saisonstart der höchsten deutschen Kartrennserie in Kerpen, ging es nun mit den Wertungsläufen drei und vier im oberpfälzischen Wackersdorf weiter. Das 1.197 Meter lange Prokart Raceland sowie das Team des ACV Automobil-Club Verkehr e.V. sorgten wieder für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung.

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Eine unsichere Variable war dagegen das Wetter. Am Samstag und Sonntag sorgte jeweils eine hohe Regenwahrscheinlichkeit für nachdenkliche Gesichter bei Fahrer*innen und Teams. Am Ende blieben aber die großen Regenschauer aus und während der Finals am Sonntag sorgte sogar Sonnenschein für beste Bedingungen auf der Rennstrecke.

Neue Sieger sorgen für weitere Spannung

Nachdem beim Auftakt in Kerpen die ersten Favoritenrollen vergeben wurden, ging es nun darum diese zu bestätigen. Doch in allen Prädikaten gab es einige Verschiebungen und gleich neun verschiedene Sieger in zehn Finalrennen. Allein in der DJKM holte Maxim Rehm einen Doppelsieg. Neben ihm freuten sich auch Herolind Nuredini, Niels Tröger (beide DKM), Emilien Denner, Senna Van Walstijn (beide DSKM) sowie Paul Rieberer und André Walter (beide DSKC) über einen Laufsieg.

Ihren Saisonauftakt hatte die Deutsche Elektro-Kart-Meisterschaft (DEKM). 15 Fahrer*innen aus zwölf Nationen sorgten für ein internationales Feld. Am Samstag und Sonntag standen jeweils ein Zeittraining, Pre-Finale und Finale auf dem Programm. Direkt zum Auftakt am Samstag schlug der amtierende Champion Luka Wlömer zu und siegte. Sonntag dominierte dann Aleksi Jalava aus Finnland mit der Pole-Position sowie Siegen im Pre-Finale und Finale das Geschehen.

DKM: Rookie Herolind Nuredini und Gesamtleader Niels Tröger siegreich

Das Feld der Deutschen Kart-Meisterschaft präsentierte sich im 1.197 Meter langen Prokart Raceland sehr ausgeglichen. Der amtierende Vize-Champion Luca Griggs (KSM Racing Team) setzte im Zeittraining ein erstes Ausrufezeichen, reihte sich nach den Vorläufen aber hinter Sandro Holzem (CV Performance Group) als Zweiter ein.

Zum ersten Finale verschoben sich die Kräfteverhältnisse dann nochmals. Herolind Nuredini (TB Racing Team) erkämpfte sich in einer starken Anfangsphase die Führung und verwaltete diese auch im weiteren Verlauf. Nach 21 Runden bejubelte er seinen ersten Sieg in der Königsklasse des deutschen Kartsports: „Das war ein gutes, aber auch hartes Rennen. Am Ende hatte ich einen leichten Vorsprung und freue mich, auch dank der Unterstützung meines Teams, gewonnen zu haben.“ Holzem folgte auf Rang zwei vor Elias Olsen (KSM Official Racing Team). Eine starke Aufholjagd lieferten Niels Tröger (SRP Racing Team) und Moritz Wiskirchen (TB Racing Team) ab. Von Startplatz elf respektive 19 kämpften sich beide bis in die Top-Fünf nach vorne.

Aufregend wurde es im zweiten Durchgang: Holzem entschied den Start für sich und hatte früh einen kleinen Vorsprung. Durch eine Slow-Phase rückten die Piloten aber wieder zusammen – der Restart verlief dann gar nicht nach den Vorstellungen des Führenden. Holzem rutsche zum Ende bis auf Platz neun ab und musste zusehen, wie Tröger mit seinem zweiten Saisonsieg die Meisterschaftsführung ausbaute. „Nach Pech in den gestrigen Heats, habe ich mich heute wieder sehr gut vorgekämpft und wichtige Punkte geholt. Das gesamte Team hat einen Megajob gemacht“, war der Deutsche im Ziel bester Laune. Wieder den Sprung auf das Siegerpodium schaffte Nuredini als Zweiter gefolgt von Griggs, Olsen und Wiskirchen.

Meisterschaftswertung DKM nach 4 von 10 Läufen:
1. Niels Tröger (103 Punkte)
2. Herolind Nuredini (66 Punkte)
3. Elias Olsen (66 Punkte)
4. Sandro Holzem (64 Punkte)
5. Luca Griggs (63 Punkte)

DJKM: Maxim Rehm holt Doppelsieg bei Junioren

Die Junioren-Klasse war mit 54 Fahrer*innen bis auf den letzten Platz gefüllt und hochkarätig besetzt. An der Spitze gab es aber das gleiche Bild wie bereits in Kerpen – Akshay Bohra (TB Racing Team) führte die Youngsters nach dem Qualifying und den Heats an. Doch bereits in den Vorläufen war ihm der Deutsche Maxim Rehm (Ricky Flynn Motorsport) dicht auf den Fersen. Punktgleich lagen die beiden an der Spitze des Zwischenklassements.

Mit entsprechend großer Spannung wurde der Kampf um den Sieg im ersten Finale erwartet. Während Rehm einen schlechten Start erwischte, ging Alex Powell (SP Motorsport) auf Platz eins. Der Jamaikaner schaffte es aber nicht seine Position zu verteidigen: Rehm und Bohra zogen an ihm vorbei und setzten sich leicht ab. Dabei lieferte der führende Deutsche eine souveräne Vorstellung ab – er hielt bis im Ziel seinen direkten Verfolger auf Distanz und siegte vor Bohra und Powell. Bester Rookie im Feld war Jens Treuer (CV Performance Group) auf Rang vier, fünfter wurde nach einer großartigen Aufholjagd Tom Kalender (TB Racing Team).

Im zweiten Finale ließ Rehm dann keinen Zweifel an seiner Leistung aufkommen. Der Schützling aus dem Weltmeisterteam Ricky Flynn Motorsport lieferte wieder eine souveräne Vorstellung ab und sicherte sich den einzigen Doppelsieg an diesem Wochenende. „Ich bin sehr glücklich gewonnen zu haben. Das waren beides keine einfachen Rennen, aber es hat alles super gepasst. Ein großer Dank an das gesamte Team im Hintergrund für den Support“, strahlte der 13-jährige im Siegerinterview. Für einen deutschen Doppelerfolg sorgte Lenny Ried (Lanari Racing Team) auf Platz zwei. Bohra, Jonathan Weywadt (RS Competition) und Powell schlossen die Top-Fünf ab.

Meisterschaftsstand DJKM nach 4 von 10 Läufen:
1. Akshay Bohra (126 Punkte)
2. Maxim Rehm (94 Punkte)
3. Douwe Dedecker (56 Punkte)
4. Leon Hoffmann (54 Punkte)
5. Lenny Ried (53 Punkte)

DSKM: Senna van Walstijn baut Meisterschaftsführung aus

Mit einem starken Comeback meldete sich der DSKC-Champion aus dem Jahr 2018 Emilien Denner (Intrepid Driver Program) im Umfeld der Deutschen Kart-Meisterschaft zurück. Der Franzose fuhr im Qualifying die Bestzeit und mischte auch in den Heats an der Spitze mit. Doch seine Führung schaffte er nicht zu verteidigen, diese übernahm am Samstagabend Routinier Fabian Federer (SRP Racing Team).

Im ersten Finale am Sonntag rückte Denner das Klassement aber wieder gerade. Mit einem perfekten Start übernahm er die Führung und verteidigte diese über die gesamten 21 Rennrunden bis ins Ziel. „Es ist mir eine Freude wieder ein Rennen in der DKM zu fahren. Die Konkurrenz ist stark, entsprechend zufrieden bin ich mit meinem Sieg. In zwei Wochen findet hier die Europameisterschaft statt, dafür sind wir gut gerüstet“, strahlte der Sieger im Ziel. Für einen französischen Doppelsieg sorgte Adrien Renaudin (CPB Sport) auf Position zwei. Als Dritter schaffte Federer den Sprung auf das Siegerpodium und war damit vor Senna van Walstijn (CPB Sport) und dem schnellen Rookie Kris Haanen (KSM Official Racing Team) der beste Stammfahrer aus der Deutschen Schalt-Kart-Meisterschaft.

Die Anfangsphase des zweiten Finales war deutlich spannender als die am Morgen. Als Sieger ging aus einem Dreikampf Van Walstijn hervor. Der Niederländer führte das Klassement nach dem ersten Renndrittel an und verteidigte seinen Platz bis ins Ziel. Hinter ihm reihte sich Auftaktsieger Denner ein – doch eine Spoilerstrafe warf den 19-jährigen auf Platz sieben zurück. Dadurch rückten die Brüder Stan und Jorrit Pex (SP Motorsport) auf die Ränge zwei und drei nach vorne. Renaudin und Federer komplettierten dahinter die Top-Fünf.

Meisterschaftsstand DSKM nach 4 von 10 Läufen:
1. Senna Van Walstijn (118 Punkte)
2. Fabian Federer (103 Punkte)
3. Kris Haanen (68 Punkte)
4. Juho Valtanen (64 Punkte)
5. Valentino Fritsch (63 Punkte)

DSKC: Siege für Paul Rieberer und André Walter

Neue Gesichter schmückten die Siegerpodien im DMSB-Schalt-Kart-Cup, dabei hatte im Zeittraining mit Jakob Bergmeister (SRP Racing Team) noch einer der Favoriten die Nase vorne. Während der Heats rutschte der Rookie aber in das Verfolgerfeld zurück und übergab den Staffelstab des Führenden an André Walter (Kart Performance Racing). Der BirelART-Pilot verlor aber schon während des Starts zum ersten Finale seine Position an Paul Rieberer (Birel ART Racing KSW) aus Österreich. Im Verlauf der 21 Rennrunden setzte er sich um mehr als drei Sekunden vom restlichen Feld ab und feierte seinen ersten Saisonsieg. „Es ist sehr cool gewonnen zu haben, damit hatten wir nicht gerechnet. Die Konkurrenz war gestern stark, aber wir hatten eine gutes Reifenmanagement und konnten dadurch die Führung verteidigen“, fasste er die Emotionen zusammen. Auch hinter dem Sieger hatte sich das Feld zum Ende des Rennens sortiert. Rang zwei holte Walter vor Marvin Langenbacher (RS-Motorsport), Lukas Gridjan (BirelART Racing KSW) und dem Kerpen-Sieger Thomas Imbourg (CPB Sport).

Mit einem beherzten Start preschte Jeffrey Fikse (W.D. Fikse) im zweiten Finale an die Spitze und behauptete sich zu Beginn auch an dieser. Im weiteren Rennverlauf musste er aber Walter ziehen lassen, der später als Sieger im Ziel abgewinkt wurde. Hinter dem Bayern legte der Zeittrainingsschnellste Jakob Bergmeister eine tolle Aufholjagd hin – aus Startplatz elf ins Rennen gegangen stellte er zum Ende den Anschluss zum Spitzenreiter her und holte Platz zwei. Dritter wurde Fikse vor dem Duo Langenbacher und Gridjan, welches damit zum zweiten Mal an diesem Wochenende in den Pokalrängen landete. Sieger André Walter war im Interview bester Laune: „Die ersten Runden waren sehr schwierig, mir fehlte der nötige Speed. Im Anschluss lief es aber deutlich besser und ich habe die Führung verwaltet. Der Kampf um den Titel wird nun richtig spannend.“

Meisterschaftsstand DSKC nach 4 von 10 Läufen:
1. Jakob Bergmeister (89 Punkte)
2. Thomas Imbourg (77 Punkte)
3. Andre Walter (77 Punkte)
4. Marvin Langenbacher (67 Punkte)
5. Paul Rieberer (50 Punkte)

Nach dem kompakten Auftakt mit den Rennen in Kerpen und Wackersdorf, macht die Deutsche Kart-Meisterschaft nun eine kleine Pause und kehrt vom 30.07.-01.08. nach einem Jahr Abstinenz wieder auf die internationale Rennstrecke im belgischen Genk zurück. Dort werden dann auch schon die Halbzeitmeister der Saison 2021 gekürt.
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