DTM
15.09.2021
Seit 20 Jahren für ABT Sportsline eine Reise wert: die DTM in den Niederlanden
Seit 20 Jahren sind die Niederlande ein fester Bestandteil des DTM-Kalenders – von 2001 bis 2018 in Zandvoort an der Nordseeküste, seit 2019 in Assen, der berühmten Motorrad-Rennstrecke, die auch Garant für spektakuläre Autorennen ist. Die „Fernreisen“ zur DTM in den Niederlanden haben sich für die Mannschaft um Hans-Jürgen Abt und Thomas Biermaier fast immer gelohnt: Nur zweimal kam sie bisher ohne Pokale zurück ins Allgäu.
Die stolze Bilanz von ABT Sportsline in den Niederlanden: 27 Podien bei 26 Rennen. Acht Siege. 2008 ein historischer Vierfacherfolg – und last but not least der emotionale erste Titelgewinn in der DTM als Privatteam am 29. September 2002.
Schon der erste Zandvoort-Einsatz in der Saison 2001 hat einen festen Platz in der Geschichte des Unternehmens: Hans-Jürgen Abts Bruder Christian verpasste in einem spektakulären Rennen nur knapp seinen ersten Sieg in der DTM. Von der Pole-Position aus führte er das Feld mit dem kompakten Abt-Audi TT-R bis wenige Hundert Meter vor dem Ziel an, ehe sich Mercedes-Pilot Uwe Alzen in der letzten Runde mit einem robusten Manöver an Abt vorbeipresste. Nach der Zieldurchfahrt folgten hitzige Diskussionen.
2002 feierte Mattias Ekström mit ABT Sportsline den ersten seiner insgesamt vier Zandvoort-Siege. Es war gleichzeitig der erste Erfolg des Schweden in der DTM. Doch das war nur nebensächlich, denn Laurent Aiello holte an jenem Tag vorzeitig den DTM-Titel und ließ damit einen Traum wahr werden: Als kleines Privatteam hatte ABT Sportsline mit einem in Eigenregie entwickelten Fahrzeug die DTM gewonnen und dabei sensationell die Werksteams von Mercedes und Opel geschlagen.
Zandvoort war auch in der Folge fast immer ein gutes Pflaster für ABT Sportsline – auch dank der grundsätzlichen Philosophie des Audi A4 DTM, der wie gemacht war für den Dünenkurs. Und die ABT Mannschaft holte wie üblich das Maximum aus den Möglichkeiten – ähnlich wie in der DTM 2021 mit dem Audi R8 LMS.
Unvergessen ist Zandvoort 2008: Damals holte ABT Sportsline mit seinen vier Audi A4 DTM die ersten vier Plätze. Zwei der Piloten waren die heutigen SAT.1-DTM-Experten Timo Scheider und Martin Tomczyk.
Tomczyk siegte 2007 für ABT Sportsline in den Niederlanden, Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen 2006. 2011 feierte Mike Rockenfeller in Zandvoort im Team ABT Sportsline seinen ersten Sieg in der DTM. Auch für „Rocky“ waren die Niederlande immer eine Reise wert: 2013 krönte er sich in Zandvoort vorzeitig zum DTM-Champion. 2019 gewann er in Assen mit einer gewagten Strategie, die seinen Ruf als „Reifenflüsterer“ untermauerte. Die Reifen spielten in der kurzen Class-1-Ära der DTM in Assen eine entscheidende Rolle.
Ein DTM-Rennen in den Niederlanden kostete ABT Sportsline aber auch einen weiteren möglichen DTM-Fahrertitel: 2016 wurde gegen Edoardo Mortara in Zandvoort von der Rennleitung eine Durchfahrtstrafe wegen einer angeblichen Verletzung der Slow-Zone-Regeln verhängt. Noch am selben Abend räumte die Rennleitung Unstimmigkeiten im offiziellen GPS-System ein. Mortara verlor dennoch mindestens acht Punkte. Am Saisonende fehlten dem Italiener nur vier Punkte auf Meister Marco Wittmann.
In Assen hat die DTM bisher vier Rennen absolviert. Jedes Mal stand mindestens ein Fahrer von ABT Sportsline auf dem Podium. 2020 feierte das Team sogar zwei Doppelpodien und am Samstag den ersten DTM-Triumph von Robin Frijns. Die charmante Folge: Am Sonntag stand Maike Frik in der Startaufstellung als „Grid-Girl“ vor dem Auto ihres Lebensgefährten. Trotz starken Regens löste Maike, im vergangenen Jahr für die Organisation im Team ABT Sportsline zuständig, damit ein Versprechen ein, das sie ihrem Liebsten für den ersten Sieg in der DTM gemacht hatte.
Wasser spielte auch bei einem anderen Erfolg von ABT Sportsline in den Niederlanden eine Rolle: Martin Tomczyk gewann 2006 mit der von den ABT Mechanikern gebauten „Abt Allgäu IV“ ein von Audi organisiertes Papierboot-Rennen, bei dem Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen unterging und anschließend meinte, das Wort „Untersteuern“ habe eine ganz neue Bedeutung bekommen ...
Untergehen ist für das Team ABT Sportsline nach dem zuletzt schwierigen Wochenende auf dem Red Bull Ring kein Thema. Für Kelvin van der Linde geht es bei seiner Assen-Premiere darum, die Führung in der Fahrerwertung ein weiteres Mal zu verteidigen. In der Teamwertung möchte ABT Sportsline zurück an die Tabellenspitze.
Stimmen vor den DTM-Rennen in Assen
Thomas Biermaier (Teamchef Team ABT Sportsline): „Jeder im Team hofft, dass der Red Bull Ring eine Ausnahme war und wir ab Assen wieder bei allen Rennen in der Lage sind, mit dem Audi R8 LMS um Siege zu kämpfen. Für Kelvin und Sophia ist Assen Neuland. Aber beide haben im Simulator trainiert und Mike und unsere Ingenieure konnten den beiden wertvolle Tipps geben. Assen ist eine schwierige Strecke, auf der wir in den letzten beiden Jahren mit den Class-1-Autos gut aussortiert waren. Ich bin überzeugt, dass wir das auch dieses Mal sein werden. Wir freuen uns sehr auf das Wochenende. Die Niederlande sind ein wichtiger Markt für ABT. Wir haben dort einen erfolgreichen Vertriebspartner und viele Fans und Kunden, die uns bestimmt die Daumen drücken werden.“
Kelvin van der Linde (ABT Audi R8 LMS #3): „Das schwierigste DTM-Wochenende des Jahres haben wir hinter uns. Deshalb ist die Vorfreude auf Assen groß. Assen ist eine neue Strecke für mich. Ich habe mich im Simulator intensiv vorbereitet und hoffe, dass ich es am Rennwochenende umsetzen kann. Mein Bruder Sheldon hat dort im letzten Jahr seinen ersten Sieg in der DTM gefeiert. Er hat mir gute Tipps gegeben. Ich denke, Assen ist eine gute Strecke für uns.“
Mike Rockenfeller (ABT Audi R8 LMS #9): „Ich freue mich extrem auf Assen. Ich bin schon immer gerne DTM in den Niederlanden gefahren – in Zandvoort genauso wie in den letzten Jahren in Assen. Die Strecke ist fahrerisch und technisch sehr anspruchsvoll. Auch sehr schnell. Das Überholen ist nicht ganz so leicht, aber möglich. In den vergangenen Jahren hatten wir dort immer mit Reifenverschleiß zu kämpfen. Ich gehe davon aus, dass das in diesem Jahr etwas weniger wird, aber noch immer ein Thema ist. Das heißt, man braucht ein Auto, das gut zum Reifen ist. Nach dem für mich enttäuschenden Wochenende in Spielberg hoffe ich, am Samstag und am Sonntag um den Sieg kämpfen zu können.“
Sophia Flörsch (ABT Audi R8 LMS #99): „Ich war noch nie in Assen, dementsprechend wird es dahingehend herausfordernd. Ich kenne die Strecke nur vom Simulator. Ich bin relativ viel gefahren, um mich vorzubereiten und weiß, wo es langgeht. Ich habe mir auch viele Videos angeschaut. Ich freue mich auf jeden Fall auf das Wochenende. Es sind ja wieder Fans an der Rennstrecke erlaubt und es wird für mich hoffentlich da losgehen, wo wir am Red Bull Ring in Rennen 2 aufgehört haben.“