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25.04.2021

Joshua Rogers siegt beim Finale und ist zum zweiten Mal Champion

Joshua Rogers hat sich zum zweiten Mal den Meistertitel im Porsche TAG Heuer Esport Supercup gesichert. Der Australier vom Team Virtual School Racing erreichte im Finale auf der virtuellen Variante des Autodromo Nazionale Monza in Italien den ersten Platz im Hauptrennen.

Mit dem zehnten Laufsieg des Jahres schaffte es der 21-Jährige, das weltweite Championat auf Basis der Simulationsplattform iRacing nach 2019 erneut und souverän für sich zu entscheiden. Die Vizemeisterschaft feierte „Josh“ Rogers‘ Teamkollege Mitchell deJong aus den USA. Im Sprintrennen fuhr der Brite Charlie Collins auf Platz zwei knapp hinter Dayne Warren (DirectForce Pro) und rundete damit das Traumergebnis des Teams Virtual Racing School ab. Den Titel bei den All-Stars, einem Starterfeld mit hochrangigen Esports-Influencern gewann die Australierin Emily Jones (@Emree).

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Sprintrennen: Warren feiert ersten Laufsieg des Jahres
In einem engen Qualifying für das Sprintrennen über sieben Runden hatte sich Collins hauchdünn mit einem Vorsprung von nur 0,036 Sekunden gegen den Australier Dayne Warren durchgesetzt. Sechs Runden lang hielt sich der Brite an der Spitze, ehe Warren nach einer intensiven Windschattenschlacht gnadenlos zuschlug, sich vor der ersten Schikane an die Spitze schob und die Führung knapp ins Ziel rettete. Dahinter jagten Collins, Mitchell deJong und Joshua Rogers über den Zielstrich. Den wichtigen achten Rang und somit die Pole-Position für den finalen Lauf erreichte der Franzose Yohann Harth vom Apex Racing Team. Im Porsche TAG Heuer Esport Supercup gehen die besten acht Fahrer des Sprints in umgekehrter Reihenfolge in das Hauptrennen.

Hauptrennen: Show von Rogers und deJong, Drama beim Vorjahreschampion
Das Hauptrennen über 14 Runden war geprägt von zahlreichen Führungswechseln, einem überraschenden Podestbesucher und dem großen Pech des Vorjahres-Champions Sebastian Job (Red Bull Racing Esports). Der Brite erlebte beim letzten Event der Saison einen rabenschwarzen Tag. Job hatte aufgrund einer Strafe aus dem vorherigen Rennen Le Mans nicht am Qualifying teilnehmen dürfen. Der drittletzte Startplatz war die Konsequenz. Im Sprint wurde der Champion von 2020 in einen Dreher gezwungen, im Hauptrennen landete sein virtueller Porsche 911 GT3 Cup als Folge eines Unfalls mit insgesamt vier Fahrzeugen auf dem Dach. Im Kampf um die Vizemeisterschaft konnte Job somit nichts mehr ausrichten.

Für den Briten wäre eine Attacke auf Gesamtrang zwei allerdings ohnehin schwierig geworden. Die Konkurrenten aus dem Team Virtual Racing School waren zu stark. Joshua Rogers und Mitchell deJong ließen in den ersten Runden zunächst den Franzosen Harth und kurz vor Mitte des Rennens auch den Niederländer Mack Bakkum (LEGO Technic Esports Team) an der Spitze gewähren. Ab Runde sieben machten sie dann deutlich, wer in Monza das Tempo vorgibt. Immer wieder nutzen die beiden Topfahrer der Saison den Windschatten, um sich in der Führungsarbeit Runde für Runde abzuwechseln. Am Ende sicherte sich Rogers seinen zehnten Erfolg, deJong reichte Platz zwei für die Absicherung der Vizemeisterschaft.

Hinter dem unschlagbaren Spitzenduo ging es kurz vor dem Ende des letzten Saisonrennens noch einmal äußerst turbulent zu. Polesetter Harth verlor in engen Schlachten auf den langen Geraden der Formel-1-Strecke in Italien zunächst Platz drei an Bakkum und musste danach auch Dayne Warren passieren lassen. Doch der Franzose ließ nicht locker und nutzte eine chaotische Situation beim Anbremsen der Variante Goodyear, um sich kurz vor dem Ende doch noch auf den dritten Rang zu schieben. Für Harth ein großer Glücksfall. Durch den Podestplatz im Finale schaffte der 22-Jährige den Sprung in die Top 20 der Meisterschaft.

Joshua Rogers wird am Ende des Jahres im Rahmen der traditionellen Porsche Night of Champions nicht nur seinen Siegerpokal entgegennehmen. Der 21-jährige Australier erhält für seinen Gesamtsieg zudem 50.000 US-Dollar sowie eine hochwertige Uhr für den Gewinn des TAG Heuer Pole Award. Insgesamt wurden in der Saison 2021 Siegprämien in Höhe von 200.000 US-Dollar ausgeschüttet.

Saison 2022: 20 Starter sind fix, mehr Plätze werden in Qualifikation vergeben
Nach dem spannenden Finale des Porsche TAG Heuer Esport Supercup 2021 macht die beliebte Online-Rennserie nur eine kurze Pause. Bereits im Juli beginnt die Qualifikation für die Folgesaison. Hierbei werden die weiteren Startplätze vergeben, um auch 2022 wieder auf die virtuellen Rennkurse zu gehen. Die 20 bestplatzierten Fahrer aus diesem Jahr erhalten automatisch eine Startberechtigung für das kommende Jahr.

Joshua Rogers (AUS/Virtual Racing School): „Ich bin unfassbar erleichtert, dass ich mich jetzt ganz offiziell wieder Meister nennen darf. Die Saison war anstrengend, spannend und eine Achterbahnfahrt zugleich. Bei den ersten Events waren meine Qualifying-Ergebnisse nicht wie gewünscht. Daran haben wir gemeinsam als Team gearbeitet und enorme Fortschritte gemacht. Die besseren Startpositionen haben mir im weiteren Verlauf des Jahres viele Erfolge ermöglicht. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, vor allem nach der für mich wirklich schlechten Saison 2020. Ich denke, Mitchell und ich haben den Fans im finalen Rennen noch einmal eine tolle Show geboten.“

Mitchell de Jong (USA/Virtual Racing School): „Das war ein Topevent zum Abschluss des Jahres. Für mich ging es noch um die Vizemeisterschaft. Leider konnte ich das Duell um Gesamtrang zwei gar nicht richtig gegen Sebastian Job auf der Strecke austragen, weil er aufgrund seiner Strafe von weit hinten starten musste. Schade, aber trotzdem haben wir den Zuschauern ein schönes Spektakel geboten. Ich möchte mich herzlich bei meinen Teamkollegen für deren Unterstützung bedanken. Und bei Porsche, denn die Saison war wieder mega!“

Yohann Harth (F/Apex Racing Team): „Ich wusste, dass es für mich sehr eng im Kampf um einen Platz in den Top 20 der Gesamtwertung wird. Ich stand unter Druck – und bin damit offenbar ganz gut zurechtgekommen. Platz drei zum Abschluss der Saison ist ein Traum. Endlich hat einmal alles zusammengepasst. Genau im richtigen Moment, denn nun bin ich als einer der 20 besten Fahrer des Jahres automatisch für die kommende Saison qualifiziert. Besser kann es kaum sein.“

Ergebnisse

Monza, Sprintrennen
1. Dayne Warren (AUS/DirectForce Pro)
2. Charlie Collins (GB/Virtual Racing School)
3. Mitchell de Jong (USA/Virtual Racing School)
4. Joshua Rogers (AUS/Virtual Racing School)
5. Mack Bakkum (NL/LEGO Technic Esports Team)

Monza, Hauptrennen
1. Joshua Rogers (AUS/Virtual Racing School)
2. Mitchell de Jong (USA/Virtual Racing School)
3. Yohann Harth (F/Apex Racing Team)
4. Salva Talens (E/MSI eSports)
5. Charlie Collins (GB/Virtual Racing School)

Punktestand nach 10 von 10 Wertungsläufen
1. Joshua Rogers (AUS/Virtual Racing School), 670 Punkte
2. Mitchell deJong (USA/Virtual Racing School), 478 Punkte
3. Charlie Collins (GB/Virtual Racing School), 408 Punkte
4. Sebastian Job (GB/Red Bull Racing Esports), 395 Punkte
5. Dayne Warren (AUS/DirectForce Pro), 380 Punkte