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FIA Formel E
28.02.2021

Bird schlägt Frijns in Diriyya

Der späte Vogel … – Sam Bird (GBR) hat das zweite Nachtrennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft in Diriyya für sich entschieden. Beim packenden zweiten Teil des „Double-Headers“ von Saudi-Arabien, der den Auftakt in die erste WM-Saison der Formel E bildete, setzte sich der Jaguar-Fahrer in einem hart aber fair geführten Duell gegen Robin Frijns (NED, Envision Virgin) durch.
 
Für Jaguar war es der dritte Formel-E-Sieg, für Bird der Zehnte. Im verkürzten Rennen feierte der neue Audi-Antriebsstrang, der auch im Kundenfahrzeug von Robin Frijns zum Einsatz kommt, mit Platz zwei das erste Podiumsresultat. Zuvor hatte der Niederländer seine erste Pole-Position in der rein elektrischen Meisterschaft herausgefahren. Ebenfalls stark: Beide Fahrer von DS Techeetah, Meisterteam in Fahrer- und Beifahrerwertung von 2019/20, machten Boden gut und kreuzten als Dritter (Jean-Éric Vergne, FRA) und Vierter (António Félix da Costa, POR) nach sehenswerten Aufholjagden die Ziellinie. Sie waren von den Positionen sieben und neun ins Rennen gegangen. Vergne wurde allerdings nach dem Rennen noch mit einer Zeitstrafe belegt, da er bis zum Rennabbruch seinen zweiten obligatorischen Attack Mode noch nicht aktiviert hatte. Teamkollege António Félix da Costa wurde nachträglich an seiner Statt als Dritter gewertet.

Durchwachsener Tag für deutsche Hersteller

Nach einem erfolgreichen Auftakt in die Saison am Vortag erlebten die deutschen Automobilhersteller am Samstag ein durchwachsenes Rennen. Neben dem Podiumsresultat mit dem Kundenfahrzeug für Frijns kam René Rast (GER) im Werks-Audi zwar als Zehnter ins Ziel, nachdem er sich von Startplatz 19 aus nach vorn gearbeitet hatte, musste aber nachträglich noch eine Zeitstrafe wegen zu hohem Tempo in einer "Full Course Yellow"-Phase hinnehmen sowie eine weitere, weil er seinen zweiten Attack Mode nicht aktiviert hatte. Da dies auch mehrere andere Piloten betraf, die ursprünglich die Top Ten erreicht hatten, wurde sein Teamkollege Lucas Di Grassi (BRA) nachträglich als Achter gewertet.
 
Mercedes-EQ biss nach der Dominanz vom Vortag in einen ziemlich sauren Apfel: Nach einem Trainingsunfall von Edoardo Mortara (ITA, ROKiT Venturi) im Kundenfahrzeug, der nach Startübungen ungebremst in eine Begrenzung fuhr, erhielten die "Silver Arrows" keine Freigabe für das Qualifying und mussten entsprechend von hinten starten. Platz 14 für Auftaktsieger Nyck de Vries (NED) und Platz 18 für Stoffel Vandoorne (BEL) waren auf der Strecke das Maximum, durch viele Zeitstrafen wurde Tabellenführer de Vries nachträglich als Neunter gewertet und erhielt zudem den Punkt füt die schnellste Rennrunde der Top-10-Fahrer. Porsche erlebte ebenfalls einen schlechten Tag, ergattete aber ebenfalls nachträglich mit Platz zehn für Pascal Wehrlein (GER) einen Meisterschaftspunkt. BMW musste gar einen Doppelausfall verkraften.
 
Sam Bird: „Es wurde heute im Auto ein bisschen emotional. Es war ein großer Schritt für mich, meine Familie bei Envision Virgin Racing zu verlassen und zu Jaguar Racing zu wechseln. Aber sie haben mich mit offenen Armen empfangen und ich freue mich über diesen Sieg. Das Ziel bei den ersten beiden Rennen war es, ordentlich Punkte zu holen, und wenn man mir gesagt hätte, dass ich wie jetzt 25 Punkte mitnehme, hätte ich das sofort unterschrieben. Robin war sehr respektvoll und es war ein Vergnügen, gegen ihn zu kämpfen. Genau das, was man von seinem Kaliber erwartet. Das war wirklich sehr, sehr gut.“

Robin Frijns: „Heute bin ich zufrieden, nachdem wir gestern einen schwierigen Tag hatten. Wir haben den Spieß umgedreht und es ist immer schön, in solch einer Form zurückzukommen. Die wollen wir uns für den Rest der Saison bewahren – und wenn es wie heute auch mit der Qualifying-Pace passt, können wir in dieser Saison noch viel Spaß haben.“
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