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FIA Formel E
22.07.2021

Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team will noch in den Titelkampf eingreifen

Die Formel E zu Gast in den Metropolen der Welt: Nach den Wolkenkratzern von New York City sind am 24./25. Juli die historischen Docklands von East London die faszinierende Kulisse der Saisonrennen 12 und 13 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. Der Streckenverlauf an der Themse ist spektakulär – erstmals in der Geschichte des hochklassigen Motorsports wird ein Rennen im Freien und in der Halle gefahren. Die zwölf Teams und 24 Piloten der ersten Elektrorennserie der Welt stellt das vor ganz neue und interessante Herausforderungen. Die Formel E kehrt erstmals seit 2016 wieder nach London zurück.

Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team, das seinen ersten Auftritt in New York City mit seinem bisher besten Mannschaftsergebnis krönte, ist bei der Premiere auf dem ExCeL Track mit zwei Porsche 99X Electric am Start. Die Fahrer sind Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 99) und André Lotterer (GER/Startnummer 36), die im Big Apple erstmals beide in der Super Pole waren. Für Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E, ist das eine zusätzliche Motivation für das ganze Team: „Wir werden weiter Druck auf die Spitze machen. Nachdem wir unsere Rennperformance zuletzt nachhaltig verbessert haben, wollen wir jetzt unseren ersten Sieg.“


Fragen und Antworten zum London E-Prix


Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E


In dieser Saison stehen noch vier Rennen aus. Wie siehst du die Chancen von Pascal und André in der Weltmeisterschaft?
„Der Kampf um den Weltmeistertitel ist nach wie vor völlig offen. Pascal hat noch alle Chancen, in die Entscheidung einzugreifen, zumal wir uns in den letzten Rennen in Puebla und New York City in einer starken Form präsentiert haben. Für André wird es etwas schwieriger, aber auch er kann in der Tabelle noch einen großen Sprung machen. Unser Ziel ist ganz klar ein Platz in den Top-Drei.“

Im zweiten Rennen in New York City fuhren Pascal und André über weite Strecken Rad an Rad. Was bedeutet das für eure künftige Rennstrategie?
„Porsche gibt seinen Fahrern in so einem Fall traditionell freie Fahrt, sie dürfen sich nur nicht berühren. Das war zum ersten Mal in dieser Saison, dass beide so weit vorne lagen und um eine Podiumsplatzierung kämpften. Unsere Strategie hat funktioniert und brachte gute Punkte für das Team. Wir werden weiterhin versuchen, unsere Autos auf der Strecke in die bestmögliche Position zu bringen, so dass sie maximale Punkte nach Hause fahren können.“

Wie sehr freut ihr euch nach eurer starken Performance in Mexiko und den USA auf die Rückkehr nach Europa?
„Das ganze Team freut sich auf die letzten Rennen der Saison in Europa, vor allem natürlich auf unser Heimrennen in Berlin. Wir sind sehr zuversichtlich. Zusammen mit unseren Fahrern werden wir versuchen, schon in London die Sekundenbruchteile zu finden, die in dieser hochklassigen Weltmeisterschaft den Unterschied ausmachen.“

Und das auf einer außergewöhnlichen Strecke, auf der erstmals in der Halle und im Freien gefahren wird. Auf was müssen sich Fahrer und Teams einstellen?
„Die Strecke ist in der Tat ganz besonders. Es gibt viele langsame Kurven, manchmal wird es richtig eng. Dadurch müssen die Fahrer nicht so sehr auf den Energieverbrauch achten wie auf anderen Strecken, was wiederum das Überholen schwieriger macht. Der Schlüssel zum Erfolg ist also eine schnelle Runde im Qualifying, um von weit vorne starten zu können. Wer das nicht schafft, tut sich im Rennen schwer. Was die unterschiedlichen Grip-Levels zwischen innen und außen betrifft: Wir haben unsere Systeme und Prozesse mit Hilfe der Simulation so vorbereitet, dass wir noch besser als bei anderen Rennen darauf regieren können.“


Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#99)


Trotz konstant starker Leistungen wartest du noch auf den ersten Sieg. Klappt das in dieser Saison noch?
„Wir haben schon ein Rennen gewonnen, jedenfalls auf der Strecke. In Puebla war ich als Erster im Ziel, und das ist das, was für mich zählt. Dass wir diesen Sieg verloren haben, ändert nichts an unserer guten Performance und daran, dass wir an diesem Tag die Schnellsten waren. Klar, der erste offizielle Sieg fehlt noch, doch wir fahren permanent vorne mit. In den letzten Rennen waren wir sehr stark, waren viermal in der Super Pole. Es gibt also sehr viel Positives, das wir nach London mitnehmen. Das Auto ist schnell und ich fühle mich wohl. Wenn wir in London einen Tag erleben, an dem alles passt, gewinnen wir.“ 

Die Strecke in London ist für alle Teams neu. Siehst du das als Vorteil für Porsche?
„Erstmal freue ich mich auf jede neue Strecke. Die muss man kennenlernen, muss sich darauf einschießen, und das ist eine Herausforderung, die mir immer sehr viel Spaß macht. Ich glaube schon, dass es für uns ein Vorteil ist, wenn wir auf Strecken fahren, auf denen uns die anderen Teams in puncto Erfahrung nichts voraushaben. Ich freue mich jedenfalls sehr auf London. Die Stadtkurse in der Formel E mit wenig Grip und viel Schmutz sind immer eine Herausforderung. Die in London ganz besonders.“


André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36)


In New York City habt ihr euer bisher bestes Teamergebnis geholt. Welchen Motivationsschub gibt euch das für London?
„Der Abstecher nach New York City war eine tolle Erfahrung. Im Rennen 11 mit beiden Autos um eine Podiumsplatzierung zu kämpfen, gibt uns im Hinblick auf die restlichen Rennen dieser Saison ein wirklich gutes Gefühl. Wir haben erneut gezeigt, was wir eigentlich schon lange wissen, nämlich dass wir alles haben, um vorne mitzufahren. Wir sind ein relativ neues Team in dieser stark besetzten Weltmeisterschaft, trotzdem können wir mit den Besten mithalten. Ich bin mir sicher, dass wir unseren Anspruch in London mit einer weiteren starken Vorstellung untermauern können.“

Was erwartest du persönlich in London, nachdem du in New York erstmals seit Valencia wieder gepunktet hast?
„Ich freue mich auf London. Für mich ist das eine Premiere in einer aufregenden Location und auf einer außergewöhnlichen Strecke. In New York City war ich mit meinem Auto sehr zufrieden im Rennen. Ich muss mich im Qualifying noch verbessern, um von weiter vorne zu starten. Dann hätte ich ein wesentlich leichteres Leben. Daran arbeite ich mit dem Team, und wir haben auch schon gute Fortschritte gemacht. Die Basis ist da, um Top-Ergebnisse einzufahren.“


Die Strecke

Spektakulärer geht es kaum: Die 2,25 Kilometer lange Strecke mit 22 Kurven führt durch das in East London an der Themse gelegene ExCeL-Messezentrum – und gefahren wird sowohl in der Halle als auch im Außenbereich. Der Betonboden in der Halle wurde mit einer speziellen Substanz behandelt, um den Grip zu verbessern und den Untergrund zu schonen. Die Höhenunterschiede zwischen Indoor- und Outdoor-Bereich wurden mit Rampen überbrückt. „Was wir über die Strecke wissen, hört sich alles recht spannend an“, sagt André Lotterer. „Was ich mich noch frage: Ist in der Halle die Klimaanlage an, wenn es draußen heiß ist? Und was ist, wenn es regnet? Die Formel E ist wirklich immer für Überraschungen gut. Doch was auch kommt, wir sind wie immer gut vorbereitet.“
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