Bekanntes Terrain, neu entdeckt: der Circuit Ricardo Tormo
Bereits viermal hielt die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ihre Vorsaison-Testfahrten in Valencia ab. Vor der aktuell laufenden Season Seven war beispielsweise Maximilian Günther (GER, BMW) schnellster Fahrer. Allerdings ändert sich der Streckenverlauf vor dem ersten „DHL Valencia E-Prix“. Eingangs der Start-Ziel-Geraden liefert eine temporäre Schikane Stadtkurs-Flair, während der weitere Verlauf alle Zutaten einer klassischen Rennstrecke in sich vereint: 15 schnelle, mittelschnelle und langsame Kurven auf – im Vergleich zum Racing in der Stadt – 3.376 Metern topfebenem Asphalt.
Alles möglich: deutsche Teams mit guter WM-Zwischenbilanz
Nach dem Saisonauftakt in Diriyya (Saudi-Arabien) und dem zurückliegenden Event in Rom (Italien) gehen die in der Formel-E-WM engagierten deutschen Automobilhersteller aussichtsreich in die Rennen fünf und sechs von Valencia. Das Audi-Kundenteam Envision Virgin Racing, das den Antriebsstrang aus Ingolstadt verwendet, hat mit Robin Frijns (NED), der derzeit mit 34 Punkten und neun Zählern Rückstand das am besten gefüllte Konto vorzuweisen hat, den aktuell WM-Drittplatzierten im Rennen um die Meisterschaft. Er ist der stärkste Verfolger des Spitzenduos Sam Bird (GBR, 43 Punkte) und Mitch Evans (NZL, 39 Punkte), die beide für Jaguar Racing starten. Auf den Meisterschaftspositionen vier und fünf rangieren Stoffel Vandoorne (BEL, 33 Punkte) und Nyck de Vries (NED) mit Mercedes-EQ-Power, letzterer als Fünfter ebenso mit 32 WM-Zählern ausgestattet wie Pascal Wehrlein (GER) vom TAG Heuer Porsche Formel-E-Team auf Position sechs. Und selbst René Rast (GER, Audi), der mit Gesamtrang elf und 22 Punkten Rückstand auf den ersten Blick abgeschlagen scheinen mag, könnte mit einem gutem Tagesresultat den Spieß mir nichts, dir nichts umdrehen. Eines bleibt sicher: Die Formel E wird auch in Valencia unberechenbar bleiben und Überraschungen liefern.
René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler: „Valencia ist eine für die Formel E völlig ungewöhnliche Strecke: Es gibt viele sehr schnelle Passagen, keine echte enge Haarnadelkurve und dafür weite Auslaufzonen, die auch mal einen Fehler verzeihen.“
Maximilian Günther, BMW i Andretti Motorsport: „Es fühlt sich wirklich gut an, wieder in einem richtigen Rennrhythmus zu sein. Nach solider Punktausbeute in Rom und vielen guten Erkenntnissen reisen wir mit einem super Spirit im Team nach Valencia. Die Strecke wird eine andere sein als bei den Wintertestfahrten. Ich bin mir sicher, dass die Änderungen zu wirklich tollem Racing führen werden und das Feld in allen Sessions sehr eng beisammen sein wird. Ich freue mich auf die Challenge.“
Nyck De Vries, Mercedes-EQ Formel-E-Team: „Nach einem schwierigen Wochenende in Rom freue ich mich sehr darauf, diese Woche in Valencia wieder auf die Strecke gehen zu können. Die beiden Rennen in Rom endeten leider nicht so, wie wir es uns gewünscht hatten, aber wir werden jetzt alles geben, um uns nach diesen Rückschlägen in Valencia gestärkt zurückzumelden. Wir kennen die Strecke in Valencia von den Testfahrten, aber der Kurs ist ganz anders als die typischen Stadtkurse in der Formel E. Entsprechend müssen wir abwarten, wie sich das Wochenende entwickelt.“
Pascal Wehrlein, TAG Heuer Porsche Formel-E-Team: „In Diriyah die erste Startreihe, in Rom das erste Podium – das ist ein positiver Trend, mit dem ich sehr gut leben kann. Ich hatte ja eine etwas längere Auszeit als die meisten meiner Konkurrenten, weil ich die vorige Saison für mein damaliges Team nicht ganz zu Ende gefahren bin. Jetzt zu sehen, dass sich diese Pause nicht negativ auf meine Fahrweise ausgewirkt hat und ich in meinem neuen Team von Anfang an gute Ergebnisse vorweisen kann, das freut mich schon.“