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FIA Formel E
06.05.2021

Zwei Porsche 99X Electric im schnellsten Stadtverkehr der Welt

Die Glamour-Kurve steigt in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft: Das Gastspiel in Monaco am 8. Mai ist das prestigeträchtigste Rennen des Jahres. Auf dem neuen Stadtkurs für die Formel E wird der Pulk der 24 elektrisch angetriebenen Rennwagen über markante Abschnitte der weltberühmten Grand-Prix-Strecke wie Sainte Dévote, Casino und Mirabeau fahren, sowie erstmals durch den Tunnel am Hafen. Ein Meilenstein in der Geschichte der ersten Elektro-Rennserie der Welt. „Wir wollen mit der Formel E in faszinierenden Städten und einer tollen Atmosphäre starten, und da gibt es keinen besseren Ort als Monaco“, sagt Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E. „Für uns ist es ein Privileg, in dieser faszinierenden Kulisse ein Rennen zu fahren. Wir freuen uns sehr darauf.“

Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ist erstmals im Fürstentum an der Côte d'Azur am Start und setzt zwei Porsche 99X Electric mit André Lotterer (GER/Startnummer 36) und Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 99) ein. Nach zwei Podiumsplatzierungen in Rom und Valencia hofft das Team in Monaco auf den ersten Sieg. Das siebte Saisonrennen in der teuersten Quadratmeile der Welt ist ein Höhepunkt der Saison und eine spannende Herausforderung für Fahrer und Teams. Der enge Stadtkurs verlangt ein effizientes Energiemanagement und verzeiht keinen Fahrfehler. Es gibt kaum Auslaufzonen, dafür Mauern und Leitplanken. Volle Konzentration vom Start bis ins Ziel – nur so kommt man auf der Ideallinie durch das Kurvenlabyrinth zwischen Luxushäusern und Edelboutiquen.

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Die Straßen in Monte Carlo werden erst am frühen Samstagmorgen für den Auftritt der Formel E gesperrt. Dadurch gibt es diesmal keinen Shakedown, den sonst obligatorischen kurzen Test der Autos auf der Strecke. Wenn erst die im Weg stehenden Blumenkübel, Parkuhren und Verkehrsschilder entfernt sind, entsteht in der Postkartenkulisse des Fürstentums mit Hilfe von Leitplanken, Betonblöcken und hohen Zäunen eine Rennstrecke von unglaublicher Faszination. Und dann springen für die 24 Formel-E-Boliden die Ampeln im schnellsten Stadtverkehr der Welt auf Grün.


Fragen und Antworten zum Monaco E-Prix


Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E


Dritter in Rom, Zweiter in Valencia – wie stehen in Monaco die Chancen auf den ersten Sieg?
Lindesay: „Es wäre schön, wenn die Formel E diesem Gesetz der Logik folgen würde. Das Team arbeitet jedenfalls hart und hätte den ersten Sieg verdient. Wir wollen mit beiden Porsche 99X Electric konstant an der Spitze mitfahren. Um das zu erreichen, müssen wir noch besser werden. Auch in Valencia herrschte am Ende Freude auf der einen Seite der Box und Enttäuschung auf der anderen. Mit dem einen Auto holten wir unser bisher bestes Saisonergebnis, mit dem anderen blieben wir hinter unseren eigenen Erwartungen zurück. Wir tun alles dafür, um künftig beide Autos vorne zu haben.“

War der zweite Platz in Valencia die Bestätigung dafür, dass ihr auf dem richtigen Weg seid?
Lindesay: „Absolut. Das war auf jeden Fall ein positives Zeichen. Die Pace ist ja schon die ganze Saison da. Auf einer Runde sind wir sehr schnell, das konnte man von Anfang an sehen. In Valencia sind wir jetzt auch wieder ein sauberes, effizientes Rennen gefahren, wenn auch nur mit einem Auto, und haben damit bewiesen, dass wir das Energiemanagement beherrschen. Wir müssen noch einige Dinge zusammenbringen, um konstant vorne dabei zu sein. Wenn uns das in Monaco gelingen würde, wäre das natürlich großartig.“


André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36)


In Valencia hast du als starker Zweiter die ersten Punkte in dieser Saison geholt. Wie groß war die Erleichterung?
Lotterer: „Die war schon riesig. Ich habe mich sehr über meine Podiumsplatzierung gefreut und hoffe, dass mit den ersten Punkten der Knoten geplatzt ist. Die ersten Saisonrennen waren schon sehr mühsam, vor allem, weil wir ein schnelles Auto haben und hart dafür arbeiten, sein Potential nicht nur im Qualifying, sondern auch im Rennen voll auszuschöpfen. In Valencia ist uns das wieder ganz gut gelungen. Von daher gehe ich hochmotiviert in Monaco an den Start.“

Wie findest du es, dass die Formel E auf einem neuen Kurs in deiner Wahlheimat fährt und was rechnest du dir aus?
Lotterer: „Dieses Rennen wird sicherlich ein Highlight der Saison. Monaco ist überall auf der Welt ein Begriff und wenn die Formel E dort ein Rennen fährt, interessiert das nicht nur eingefleischte Motorsportfans. Ich hoffe, dass wir die Formel E mit ihrer Mischung aus Sport und Lifestyle in dieser faszinierenden Kulisse optimal präsentieren können und mit möglichst vielen Punkten nach Hause fahren.“


Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#99)


In der Saison 5 warst du schon mal Vierter in Monaco. Wie sehr freust du dich auf die Rückkehr?
Wehrlein: „Natürlich sehr. Monaco ist ein Highlight im Rennkalender. Auf diesem weltberühmten Stadtkurs zu fahren, ist immer etwas Besonderes. Ich kenne ja die ganze Strecke aus der Formel 1 und bin gespannt auf das neue Layout für die Formel E. Es ist schön, dass wir diesmal auch so weltberühmte Kurven wie Casino, Mirabeau und Grand Hotel fahren sowie erstmals auch durch den Tunnel. Das wertet die Formel E in der öffentlichen Wahrnehmung auf jeden Fall erheblich auf.“

Was sind die besonderen Herausforderungen in Monaco und mit welchen Erwartungen gehst du an den Start?
Wehrlein: „Die Strecke weist enge Kurven, steile Anstiege und auch richtig schnelle Sektionen auf. Das ist jetzt ein richtiger Formel-E-Kurs. Eine Runde ist fast doppelt so lang wie auf der Strecke, auf der wir früher in Monte Carlo gefahren sind. Das bedeutet, dass effizientes Energiemanagement eine noch größere Rolle spielt. Für mich persönlich hoffe ich, dass ich dort weitermachen kann, wo ich in Rom aufgehört habe. Da stand ich auf dem Podium.“


Die Strecke

Der neue Stadtkurs für die Formel E ist mit 3,32 Kilometern fast doppelt so lang wie der alte, auf dem in den Jahren 2015, 2017 und 2019 gefahren wurde. Er setzt sich aus einer eigenen Sektion für die Formel E und Teilen der legendären Grand-Prix-Strecke zusammen wie Sainte Dévote, Casino, Mirabeau, Grand Hotel und Portier. Erstmals fährt die Formel E auch durch den berühmten Tunnel am Hafen. Die Strecke bietet viele Überholmöglichkeiten und ist vor allem auch in Sachen Energiemanagement eine echte Herausforderung. Mit steilen Anstiegen, 19 teils sehr engen Kurven und einigen schnellen Passagen ist sie wie geschaffen für die spezielle Identität der Formel E.
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