Mit insgesamt 42 Fahrzeugen auf der Strecke des traditionsbehafteten Autodromo Nazionale Monza gestaltete sich das Qualifying zum 3-Stunden-Rennen als eine schwierige Angelegenheit. Trotzdem gelang es dem Mercedes-AMG Team AKKA ASP (#88), in allen drei Sessions Top-Zeiten zu erzielen und sich mit hauchdünnem Rückstand auf den Führenden die zweite Startposition für das Rennen zu sichern. Dabei fuhr Jules Gounon mit 1:46.442 Minuten die beste Rundenzeit im gesamten Fahrerfeld. Das Mercedes-AMG Team HRT #4 konnte sich mit Platz neun im Qualifying ebenfalls eine gute Startposition für das Rennen sichern, genauso wie die #87 vom AKKA ASP Team und die #7 von Toksport WRT, die das Qualifying als zweit- bzw. drittschnellstes Silver-Cup-Fahrzeug beendeten.
Customer Racing Teams mit starker Leistung im ersten Renndrittel
Beim Start des Rennens herrschten noch trockene Bedingungen, schwarze Wolken am Himmel über Monza ließen jedoch nichts Gutes erahnen. Nach etwas über zehn Rennminuten setzte ein heftiger Regenschauer ein, der viele Fahrzeuge zu einem frühen Boxenstopp zwang. Raffaele Marciello erwischte in der #88 vom Mercedes-AMG Team AKKA ASP einen guten Start, verteidigte Position zwei und lieferte sich in der Folge einen harten Kampf um die Führung mit einem Lamborghini. Während der Regen stärker wurde, kamen schließlich alle Fahrzeuge zu einem zusätzlichen Stopp an die Box, um auf Regenreifen zu wechseln. Raffaele Marciello konnte dies nutzen und ging als Erster wieder auf die Strecke. Auch Maro Engel (GER) zeigte nach Problemen beim Start eine starke Leistung: Zunächst bis auf P17 zurückgefallen, kämpfte er sich für das Mercedes-AMG Team HRT durch starke Überholmanöver immer weiter nach vorne und konnte sich schließlich hinter Marciello bis auf Platz zwei zur Doppelführung für Mercedes-AMG Motorsport verbessern. Die Silver-Cup-Fahrzeuge von AKKA ASP Team (#87) und Toksport WRT (#7) machten Positionen in der Anfangsphase gut und hatten zwischenzeitlich eine Doppelführung im Silver Cup inne. Auch Teambesitzer Hubert Haupt erwischte in der #5 vom Haupt Racing Team von P35 einen guten Start und fuhr bis auf P12 vor.
Mercedes-AMG GT3 dominieren mittleres Renndrittel
Nach etwa einer Stunde übernahm Luca Stolz (GER) das Steuer der #4 von Maro Engel und setzte sich an die Spitze des Feldes, als Marciello zum zweiten Mal in die Box fuhr, um die #88 planmäßig an Daniel Juncadella zu übergeben. Nach der Hälfte des Rennens und einer weiteren Full-Course-Yellow-Phase waren über längere Zeit fünf Fahrzeuge aus Affalterbach in den Top Ten zu finden. Darunter auch Mikael Grenier (CAN) in der #57 von Winward Racing und Ezequiel Perez Companc (ARG) im Mercedes-AMG GT3 #90 von Madpanda Motorsport. Aufgrund eines Motorschadens im Qualifying aus der Box ins Rennen gestartet, kämpfte sich der Silver-Cup-Titelverteidiger in der #90 zwischenzeitlich bis auf Position acht nach vorne. Hingegen verlor Luca Stolz im Mercedes-AMG GT3 #4 aufgrund eines Reifenschadens die Führung. Er konnte das Fahrzeug ohne Folgeschaden in die Box retten, musste sich aber im Verfolgerfeld einreihen und Schlussfahrer Vincent Abril (FRA) konnte nur noch den 13. Gesamtrang ins Ziel bringen.
Spannendes Rennfinale mit Podiumsplatzierung für Mercedes-AMG Motorsport
Im letzten Renndrittel kam es erneut zu einer längeren Full-Course-Yellow-Phase, da mehrere Teams mit Reifenschäden zu kämpfen hatten. Jules Gounon, der nun am Steuer der #88 saß, behauptete sich auf Platz zwei in unmittelbarer Schlagdistanz zum Führenden. Zwar musste er sich auch gegen einen aufschließenden Konkurrenten wehren, konnte diesen aber erfolgreich in Schach halten und den Podiumsplatz in einem turbulenten Auftaktrennen in Monza nach 79 Runden ins Ziel bringen. Zweitbester Mercedes-AMG GT3 wurde die #57 von WINWARD Racing: Von Position 19 gestartet beendete Schlussfahrer Philip Ellis (SUI) das Rennen als Gesamtsiebter, gleichbedeutend mit Rang drei im Silver Cup.
Silver-Cup-Podium in der GT4 European Challenge
Im Rahmenprogramm der GT World Challenge Europe fanden in Monza zwei Rennen der GT4 European Series mit einem beeindruckenden Starterfeld von insgesamt 46 Fahrzeugen statt. Auch hier war Mercedes-AMG Motorsport mit elf Fahrzeugen von fünf Kundenteams - AKKA ASP Team, CD Sport, NM Racing Team, Selleslagh Racing Team und Trivellato Racing by Villorba Corse - die am stärksten vertretene Marke. Am erfolgreichsten präsentierte sich der Mercedes-AMG GT4 #15 vom NM Racing Team, der im zweiten Rennen auf Gesamtposition sechs und damit auf Rang drei im Silver Cup fuhr. Auch die #74 von CD Sport schaffte den Sprung in die Top Ten im Gesamtergebnis, gleichbedeutend mit Platz sieben im Silver-Cup-Klassement. Im ersten Rennen am Samstag erzielte das AKKA ASP Team mit der #87 das beste Ergebnis der Mercedes-AMG GT4: Gesamtplatz neun bedeutete Rang fünf in der Pro-Am-Klasse. Das nächste Event der GT4 European Series findet vom 28. bis 30. Mai auf dem Circuit Paul Ricard erneut im Rahmenprogramm der GT World Challenge Europe statt.
Juncadella und Companc mit Punkten in der Fanatec Esports GT Pro Series
Erstmals wurde im Rahmen eines Events der GT World Challenge Europe auch ein virtuelles Rennen der Fanatec Esports GT Pro Series mit den realen GT-Profis ausgetragen. Daniel Juncadella, der für das AKKA ASP Team im Sim-Rig Platz nahm, fuhr auf der digitalen Strecke in Monza als Zweiter ins Ziel. Dadurch sicherte er sich zwei Zähler für sein Team, die am Ende der Saison zu den Teampunkten addiert werden. Ezequiel Perez Companc schaffte für Madpanda Motorsport mit Platz zwei in der Silver-Wertung ebenfalls den Sprung auf das Podium und sicherte dem Team damit auch zwei Punkte. Die GT-Profis haben in dieser Saison in der Fanatec Esports GT Pro Series an jedem Endurance Cup-Wochenende die Möglichkeit, weitere Punkte für das Teamkonto einzufahren.Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Insgesamt war es ein sehr herausforderndes Wochenende für uns – sowohl für die Mercedes-AMG GT3 wie auch für die Mercedes-AMG GT4. Der zweite Gesamtplatz der #88 des Mercedes-AMG Team AKKA ASP ist in diesem extrem leistungsstarken Feld ein erfolgreicher Start in die GT World Challenge Europe. Der Reifenschaden der #4 vom Mercedes-AMG Team HRT ist sehr schade, hier wäre sicher mehr möglich gewesen. Aber das passiert in einem so turbulenten Rennen. Mit dem dritten Rang im Silver Cup für die #57 von WINWARD Racing können wir das Auftaktwochenende auch in dieser Klasse erfolgreich abschließen. In einem ebenso starken Teilnehmerfeld mit 46 Fahrzeugen konnten wir auch in der GT4 European Series ein Silver Cup-Podium und weitere Top Ten-Ergebnisse erzielen. Jetzt gilt es, das Wochenende genau zu analysieren, um dann beim ersten Sprint-Wochenende in Magny-Cours erneut anzugreifen.“
Jules Gounon, Mercedes-AMG Team AKKA ASP #88: „Ich freue mich sehr, jetzt auch zur Mercedes-AMG Familie zu gehören. Raffaele und Dani kenne ich schon sehr lange und wir haben im AKKA ASP Team einen großartigen Teamspirit. Die Ergebnisse im Qualifying haben uns schon gezeigt, dass wir uns heute in einem extrem stark besetzten Feld behaupten müssen. Unser Mercedes-AMG GT3 hat sich fantastisch angefühlt, wir waren das gesamte Rennen über sehr schnell. Der zweite Platz ist ein hervorragendes Ergebnis, auf dem wir aufbauen können. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team und freue mich auf eine spannende Saison in der GT World Challenge Europe.“
Philip Ellis, WINWARD Racing #57: „Das Qualifying lief für uns nicht optimal mit Position 19, aber Russell hat dann einen super Start erwischt. Mick konnte auf Regenreifen bei schwierigen Bedingungen weiter Boden gutmachen. Hier hatten wir auch Glück mit ein paar Safety Car-Phasen. Am Ende waren wir dann wieder mit Slicks draußen und hatten Pech, dass die Reifen in einer Full-Course-Yellow-Phase stark abkühlten. Wir konnten so den Klassenführenden nicht mehr angreifen. Insgesamt können wir aber sehr zufrieden mit dem dritten Platz im Silver Cup und dem gesamten Wochenende sein.“
Maro Engel, Mercedes-AMG Team HRT #4: „Am Start ist mir ein Fehler passiert, wodurch wir am Anfang Plätze verloren haben. Aber danach lief das Auto super und ich konnte relativ schnell Positionen gutmachen. Der Reifenschaden ist natürlich extrem ärgerlich – das hat uns die Führung und auch ein Spitzenresultat gekostet. Heute wäre sicherlich einiges für uns drin gewesen, aber wir hatten leider kein Rennglück.“