GTC
27.10.2021
Spannender Titelfight beim GTC Finale in Liedolsheim
Im Qualifying war es dieses Mal nicht Tobias Dauenhauer mit der #34 der die Pole herausfuhr. Der hatte 76 tausendstel Sekunden Rückstand und fand sich damit sogar nur auf Platz 4 wieder. Die Überraschung war die #15 vom ADAC Junior Team Südbayern mit Janina Schall am Lenkrad. Sie knallte eine 51,469 auf den Asphalt und sicherte sich damit ihre erste GTC Pole. Da konnte Julian Walter am Lenkrad der #44 von Kurtz&Paffrath Motorsport nur anerkennend Applaus spenden. Sein Rückstand, lächerliche 46 Tausendstel. Premiere, eine erste Startreihe die nur aus Trophy-Teams besteht gab es auch noch nie.
Honda Spirit fuhr auf Rang drei während der dritte Titelaspirant mit der #006 nicht ganz den Speed vom letzten Mal fand und sich mit P8 zufrieden geben musste.
Und dann ging es ab. Bereits die Einführungsrunden sorgten für einen ersten Zwischenfall. Kettenbach Motorsport ging beim Reifen aufwärmen die Strecke aus, EuroRacing und MN-Racing Pfalz konnten nicht rechtzeitig ausweichen und rutschten in die querstehende #62. Damit waren bereits in der ersten Runde Boxenstopps fällig. MN Racing musste die Hinterachse wechseln bei EuroRacing war es nur die Spurstange, während der Verursacher ohne Defekt das Rennen aufnehmen konnte.
Weiter vorn rückte der MSC Oberflockenbach schnell an die Spitze. An der Stoßstange klebte aber der ADAC Südbayern und ein unglaublich gut aufgelegter Felix Seidel am Steuer der #89 vom Kollektiv Seidel Racing. So richtig absetzen konnte sich hier keiner. Man sah das erwartete enge Rennen um den Laufsieg und Titel, man ging an die Grenzen und, teilweise darüber hinaus.
Schon früh reizte man alles aus. Honda Spirit und der MSC Oberflockenbach kassierten eine 10 Sekunden Strafe wegen „Speedlimit in der Box“, nur wenig später traf es das Mann-Filter Team RBM härter. Beim Anbremsen der Haarnadel verhakte sich der Gaszug am Bein des „Kutschers“ der daraufhin den Bremspunkt verpasste und die Youngster des ADAC Junior Teams mit der #16 kurz ins Off kickte. Die fällige St&Go für die #006 bedeutete einen Rundenverlust und ersten Dämpfer für die Titelhoffnung.
Der MSC Oberflockenbach marschierte nun vorneweg. Die ADAC Südbaden Mannschaft ließ nicht locker, genau wie ATW Racing, Honda Spirit oder das Kollektiv Seidel Racing. Auch nach 6 Stunden ein ähnliches Bild. Auf der Strecke konnte man das Ding kaum entscheiden. Man näherte sich der Planmäßigen Unterbrechung nach 7 Rennstunden. Viele nahmen sich nun Cinquanta Corse by ACV zum Vorbild. Die hatten vor drei Wochen kurz vor der Unterbrechung die zwei erlaubten Reservereifen montiert und damit am Sonntag dann allen 1 Runde eingeschenkt. Natürlich wollte man dies während ein Pace-Kart Phase machen, doch es ab keine. Honda Spirit entschied sich für einen Reifenwechsel unter grün, alles oder nichts. Man verlor dadurch eine Runde. Viele andere taten es ebenfalls, der MSC Oberflockenbach hingegen verzichtete auf frische Pneus.
So lag zur Unterbrechung der MSC Oberflockenbach 6 Sekunden vor dem ADAC Junior Team Südbayern und ATW Racing. Alle anderen hatte mindestens 1 Runde Rückstand aber frisches Gummi auf der linken Seite.
Der Sonntag begann frostig mit Raureif auf den Karts. Direkt aus dem Parc-Fermee ging es zum Re-Start. Eine Korrektur des Reifendrucks in der Startaufstellung ist per Reglement verboten, dazu hat man nach der Rennfreigabe in die Box zu fahren. Bevor das Rennen wieder freigegeben werden konnte, zeigte sich das die Top-3 richtig gepokert hatten. Der WGKC konnte das Rennen nicht aufnehmen (Rahmen gebrochen) womit der zweite Teil des 12h Rennen unter Pace-Kart Bedingungen gestartet wurde um das Kart des WGKC von der Start/Ziel Geraden zu bergen. Eine Einladung für den MSC Oberflockenbach, ATW und die Südbayern nun den Reifenwechsel unter „Gelb“ nachzuholen.
Weiter volle Attacke dann als es unter Grün richtig losging. Gleichzeitig begann die Sonderwertung der letzten 5 Rennstunden, die so manches Mal noch für Würze beim Kampf um den Titel sorgte. Auch die noch anstehende Heavy Hour (alle Teams für 3 Stunden mit 10Kg Zusatzgewicht) durfte man nicht aus den Augen lassen. Nach 9 Stunden noch keine Entscheidung. Der MSC O führt vor der den Südbayern und Honda Spirit, ATW Racing verliert eine Runde als man mit trockenem Tank nur stotternd die Box erreicht.
Bei Mann-Filter muss man auf das Pech der anderen hoffen. Aus eigener Kraft wird es nicht zum Titel reichen (P6) Cinquanta Corse mischt noch vorne mit und möchte zum Abschluss unbedingt noch einmal aufs Podium genau wie KSR und die Cool Runnings. Dann ging alles ganz schnell und die Sache war entschieden, zumindest was den Titelkampf anging.
12.30Uhr, noch 1h mit den 10Kg Zusatzgewicht. Wie viele andere, entledigte man sich bei Honda Spirit den ungeliebten Zusatzballast. Man musste alles riskieren, um die Flockies noch einzuholen. In der nächsten Stunde durfte man nur nicht über die Waage die Box ansteuern, da sonst das Untergewicht für eine 3 Minuten Strafe sorgen würde. Auf der Strecke gab es eine Full-Course yellow, die Rundenzeiten sind um 3 Sekunden zu drosseln. Und dabei erwischte es Honda Spirit wie auch das ADAC Junior Team Südbayern. 10 Sekunden Strafe die beim nächsten planmäßigen Boxenstopp abzusitzen sind. Kurz darauf erneut eine Full Course Yellow und das unfassbare geschieht. Honda Spirit ist erneut zu schnell! „Unser Lap-Timer war ausgefallen“ Als Wiederholungstäter bedeutet das Stop&Go. Bei der Anfahrt zur Strafbox dann 5 Kg Untergewicht und nochmal 3 Minuten obendrauf. Das war Zuviel des Guten. Bei aller Hektik und Jagd um den Titel verspielt man so nun auch noch den Vice-Titel. Mehr als P6 war für Honda nicht drin und das einen Platz hinter dem MANN-Filter Team. Die #006 konzentrierte sich auf die 5h Wertung, gewann diese auch und dies reichte dann um Honda Spirit in der Meisterschaft auf Rang 3 zu verdrängen.
Der MSC Oberflockenbach konnte aufatmen. Zwar lagen die ADAC Junioren aus Südbayern noch in der gleichen Rennrunde, doch nun reichte auch P2 oder P3 zum Titel. Man beendete die Saison aber standesgemäß mit einem Sieg beim 12h Rennen vor der #15 vom ADAC Junior Team Südbayern, die sich damit auch den Trophy-Titel sicherten. Cinquanta Course holte sich noch Rang 3, auch weil ATW ein weiteres Mal mit trockenem Tank liegen bleiben. ATW rettete trotzdem Rang 4 vor dem MANN-Filter Team und Honda Spirit.
Nach zwei „Seuchenjahren“ beim MSC O (da ging fast gar nichts zusammen) gelang der #34 nun der insgesamt 6. GTC Titel und Tobias Dauenhauer löste Dominik Buss als neuer MOMO Driver Champ ab.
Dass die Pechsträhne in diesem Jahr endete lag auch den Schraubern. Endlich mal eine Saison ohne größere Technischen Defekte. Der Titel ist auch ein Erfolg der Mechaniker und Taktiker, eine echte Teamleistung eben, so wie es sich für einen GTC Champ gehört.