Rallye WM
08.09.2021
M-Sport Ford will dem Olymp möglichst nah kommen
Die von Fans kurz als "Akropolis" bezeichnete Rallye zählte bereits in der ersten Saison der Rallye-Weltmeisterschaft 1973 zum Kalender und gilt seit jeher als eine der härtesten Herausforderungen. Diesem Ruf bleibt sie auch bei ihrem WM-Comeback nach acht Pause treu. Vom 9. bis 12. September müssen sich die Teams, ihre Fahrzeuge und deren Schotterreifen mit voraussichtlich brütend heißer Witterung, von heimtückischen Steinen übersäten Straßen und extremer Staubentwicklung herumschlagen.
Das Rallye-Zentrum befindet sich auf dem Messegelände von Lamia, etwa 220 Kilometer nördlich von Athen, wo unter der Silhouette der weltberühmten Akropolis am Donnerstagabend die Startzeremonie erfolgt. In den Straßen der Hauptstadt beginnt die Veranstaltung gleich anschließend mit einer 0,98 Kilometer kurzen Wertungsprüfung (WP) rund um den Syntagma-Platz. Am Freitag geht es für die Crews in den Westen der Halbinsel Peloponnes dann einmal über die WP "Loutraki", die von zwei Durchgängen der Prüfung "Aghii Theodori" eingerahmt wird. Nach der mittäglichen Gelegenheit zum Reifenwechsel in Loutraki nahe des spektakulären Kanals von Corinth beschließen die WP "Thiva" und "Elatia" nach 89,40 Prüfungskilometern die erste Etappe, bevor zurück nach Lamia geht.
Waren die Freitagsprüfungen schon rau, so legen die Strecken am Samstag noch einen drauf: Sechs WP über zusammen 132,56 Kilometer starten mit zwei Durchgängen der Prüfung "Pavliani" und einer Passage von "Gravia". Nach dem mittäglichen Reifenwechsel stehen mit "Bauxities" und "Eleftherohori" wahre Akropolis-Klassiker an. Nach dem Service in Lamia runden noch einmal "Eleftherohori" und "Pavliani" den Samstag ab.
Am Sonntag hält der neunte Saisonlauf zwei Durchgänge der legendären "Tarzan"-WP und eine Passage durch "Pyrgos" bereit. Sie ist mit 33,20 Kilometern die längste Einzelprüfung der Rallye. Abschließend steht noch einmal "Tarzan" als Power Stage auf dem Programm. Mit den insgesamt 69,25 WP-Kilometern summieren sich die gezeiteten Strecken der "Akropolis"-Rallye zu einer Gesamtdistanz von 292,19 Kilometern.
M-Sport Ford bestieg bei der "Akropolis" bereits acht Mal den Olymp, sprich: konnte die Rallye gewinnen. Unvergessen sind von 2000 bis 2002 die drei Siege von Colin McRae in Folge. Den neunten Triumph für das englische Einsatzteam steuerte Kajetan Kajetanowicz 2015 bei, als der Pole in einem Ford Fiesta R5 den griechischen Lauf zur Rallye-Europameisterschaft gewann, zu der die "Akropolis" nach ihrem Ausscheiden aus dem WM-Kalender zählte.
"Wir haben als Team bei der 'Akropolis' sehr große Erfolge gefeiert und freuen uns sehr, dass diese für die WM so wichtige Rallye wieder zum Kalender zählt", blickt M-Sport-Teamchef Richard Millener voraus. "Gus Greensmith und Adrien Fourmaux treffen hier erneut auf eine für sie unbekannte Rallye. Dass einige völlig neue Prüfungen und wenig doppelte Durchgänge auf dem Programm stehen, könnte sich für die beiden allerdings vorteilhaft auswirken", ordnet der 37-Jährige die Aufgabe seiner WRC-Piloten ein. "Wir erwarten schnellere Strecken und etwas weniger harte Bedingungen als früher. Wie es wirklich aussieht, werden wir aber erst nach dem Abfahren wissen - ich bin jedenfalls sicher, dass diese Rallye reichlich Herausforderungen bereithält."
Mit Blick auf die Strategie will der Brite der bisherigen Marschroute treu bleiben: "Gus und Adrien sollen so viel Erfahrung sammeln wie möglich. Und das bedeutet: ins Ziel kommen. Wie immer halten wir bei Gus einen Platz unter den ersten Fünf für realistisch. Adrien soll nach seinem Crash in Ypern sein Tempo wieder aufbauen, Kilometer sammeln und ankommen."