In dieser Woche reisen Harper, Hesse und Verhagen unter Beachtung der geltenden Pandemie-Regeln nach Viareggio (ITA), um dort rund zehn Wochen lang ihre physische und mentale Leistungsfähigkeit weiter zu optimieren. Die Junioren bauen dabei auf den Kenntnissen auf, die sie 2020 bereits während ihrer Aufenthalte bei Formula Medicine erworben haben. „Vor genau einem Jahr haben wir mit unserem spezifischen Training der drei Junioren bei null angefangen. Das ist diesmal anders, denn wir haben bereits eine sehr gute Basis, von der aus wir starten“, sagt Dr. Riccardo Ceccarelli, Leiter von Formula Medicine und Mentor des BMW Junior Teams. „Unser erstes Ziel für die nächste Trainingsphase wird sein, nach der Winterpause sowohl physisch als auch mental das Niveau von unserem letzten Camp wieder zu erreichen. Das sollte recht schnell gehen. Im zweiten Schritt gehen wir weiter. Wir analysieren anhand der Rennerfahrung der vergangenen Saison im Dialog mit den Junioren mögliche Schwächen und arbeiten individuell daran. Das ist deshalb so wichtig, weil sich im GT3-Fahrzeug mögliche Schwachstellen viel stärker auswirken als in weniger leistungsstarken Autos. In einem dritten Schritt führen wir ein neu entwickeltes kombiniertes Training ein, das vor allem mentale Stärke unter hoher körperlicher Belastung schulen soll. Wir nennen es psycho-physisches Training.“ Ziel des gesamten Camps ist neben der körperlichen und mentalen Leistungssteigerung auch die Generierung von möglichst detaillierten Daten, anhand derer die Junioren im weiteren Saisonverlauf persönlich oder auch über eine neue Online-Plattform, die sich aktuell in der Testphase befindet, trainieren können.
Nach dem Trainingscamp und einem geplanten Besuch bei BMW Motorsport in München (GER) zieht das BMW Junior Team Ende März wieder in sein Haus am Nürburgring, um den Saisonstart der Nürburgring Langstrecken-Serie zu bestreiten. Das erste Rennen im BMW M6 GT3 auf der Nordschleife ist für den 27. März vorgesehen. Wie das Programm im Detail aussehen wird, hängt auch von der Entwicklung der Pandemie ab.
BMW Team RMG begleitet BMW Junior Team
Fest steht, dass das BMW Team RMG den BMW M6 GT3 des BMW Junior Teams einsetzen wird. Die Mannschaft um Teamchef Stefan Reinhold war neun Jahre sehr erfolgreich für BMW in der DTM am Start und errang in dieser Zeit einen Team- und zwei Fahrertitel. Nun treibt das in Andernach (GER) ansässige BMW Team RMG die Entwicklung des BMW M4 GT3 in ihrer finalen Phase voran und begleitet darüber hinaus das BMW Junior Team auf der nächsten Stufe seiner Ausbildung. Neben der technischen Betreuung des BMW M6 GT3 bei allen NLS-Rennen sowie bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring und dem Qualifikationsrennen steht auch die operative Zusammenarbeit zwischen den Junioren und den Ingenieuren im Mittelpunkt. Fest eingeplant sind intensive Vor- und Nachbereitungen aller Rennen inklusive Datenanalyse im Teamsitz in Andernach.„Die Arbeit mit jungen Fahrern ist immer sehr interessant, und die Junioren haben im vergangenen Jahr bewiesen, dass sie schon sehr professionell sind“, sagt Reinhold. „Ich bin überzeugt, dass wir voneinander sehr profitieren, denn wir können ihnen mit unserer Erfahrung und unserem Fachwissen genauso weiterhelfen wie sie uns, indem sie neue Sichtweisen ins Team bringen. Grundsätzlich hat sich unser Anspruch nicht geändert: Wie in der DTM wollen wir mit höchster Professionalität dafür sorgen, das maximale Potenzial aus den Fahrern und dem Fahrzeug herauszuholen. Aus diesem Grund werden regelmäßige Meetings bei uns in Andernach vor und nach den Rennen zum Alltag der Junioren gehören. Die Wege hier in der Eifel sind ja zum Glück kurz.“
Grundsätzlich ist bei Reinhold und seinem BMW Team RMG die Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit BMW Motorsport im GT-Bereich sehr groß: „Das war schon immer mein Wunsch, weil ich aus dem GT-Sport und vom Nürburgring komme, aber parallel zur DTM war ein solches Programm aus Termingründen in den vergangenen Jahren nie zu stemmen. Unsere Aufgaben für 2021 mit den Renneinsätzen für das BMW Junior Team und der Entwicklungsarbeit am BMW M4 GT3 sind sehr abwechslungsreich und motivieren das gesamte Team sehr.“
Große Vorfreude bei Harper, Hesse und Verhagen
Neben den Renneinsätzen sollen Harper, Hesse und Verhagen im Laufe des Jahres weitere Bereiche rund um BMW und den Motorsport kennenlernen. Dazu zählen auch Praktika und Workshops. Wie schon im ersten Ausbildungsjahr werden Sim-Racing und Social Media weiterhin wichtige Rollen spielen. Genaue Details dazu werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.„Es war schön, einige Monate Pause zu haben, aber nun freue ich mich sehr darauf, Max und Neil wiederzusehen und gemeinsam mit ihnen bei Formula Medicine wieder in die Saisonvorbereitung zu starten. Wir hatten dort im vergangenen Jahr eine tolle Zeit“, sagt Harper. Hesse ergänzt: „Wir richten unsere gesamte Vorbereitung voll darauf aus, auf der Rennstrecke ähnlich erfolgreich zu sein wie 2020. Dazu zählt die harte Arbeit bei Formula Medicine genauso wie das Lernen des Handbuchs für den BMW M6 GT3, damit wir mit allen Funktionen schon vor dem ersten Test bestens vertraut sind. Dass wir dann während der Saison mit einem DTM-erfahrenen Team wie RMG zusammenarbeiten dürfen, ist fantastisch. Ich bin überzeugt, dass wir von ihrer Arbeitsweise wie schon bei den anderen Teams, die unsere Renneinsätze 2020 betreut haben, viel lernen können. Zudem ist es großartig, dass der Teamsitz so nah am Nürburgring ist.“
Auch bei Verhagen ist die Vorfreude auf die neue Saison groß: „Zweifellos wird der Aufstieg in den BMW M6 GT3 eine große Herausforderung für uns werden, denn er bedeutet, dass wir gegen die weltbesten GT-Fahrer antreten. Aber beim BMW Team RMG sind wir in den besten Händen, wenn es darum geht, unsere Fähigkeiten so zu verbessern, dass wir auch in der kommenden Saison wieder erfolgreich sein können. Ich kann es gar nicht erwarten, dass es endlich losgeht.“