Peter Sauber über…
… das Rennen in Spa: „Man hat das Rennen gestartet, um den ersten Dreien und den Zuschauern eine Freude zu machen. Die Wut der Beteiligten kann ich nachvollziehen. Ich bin in meiner Position allerdings etwas befangen, weil Williams profitiert hat. Aber George Russell hat ein phantastisches Qualifying gemacht. In einem normalen Rennen hätte er aber die zweite Position nicht gehalten.“… das große Erbe für Mick Schumacher: „Auf den ersten Blick ist es fast nicht möglich, in die Fußstapfen zu treten. Bei einem Rennfahrer müssen verschiedene Faktoren vorhanden sein. Talent ist bestimmt das Wichtigste. Bei Michael war es so, dass er fast in allen Punkten am Maximum war. Es ist schwierig, so etwas von anderen zu erwarten.“
… das Talent von Michael Schumacher: „Dass Michael in die Formel 1 kam, war für Deutschland sehr wichtig. Es hat lange keinen Top-Fahrer aus Deutschland gegeben. Dass er so speziell ist, hat man beim ersten Rennen noch nicht gesehen. Es hat sich aber in der Sportwagenzeit schon abgezeichnet. Wir hatten 1989 im Herbst die drei Junioren zusammen. Beim ersten Test ist es nicht so aufgetreten, dass einer am schnellsten war. Aber was schon klar war, war der Ehrgeiz und Wille von Michael. Das habe ich förmlich gespürt.“
… das Gastspiel von Michael Schumacher bei Eddie Jordan: „Eddie Jordan musste man nicht überzeugen. Er wollte Michael. Schlussendlich war es wichtig, dass jemand bereit war, diese 300.000 Dollar für ein Rennen zu zahlen. Dass Michael etwas ganz Besonderes ist, hat man mehr als einmal gesehen. Man hat in aller Deutlichkeit gesehen, dass er ein ganz großes Talent ist. Er hat im ersten Jahr im Sportwagen gezeigt, dass er sehr schnell ist. Er war nicht nur schnell, er ist auch mit dem Material sehr schonend umgegangen. Das beste Beispiel war Le Mans 1991. Er hat am wenigsten Sprit gebraucht, am wenigsten Reifen und am wenigsten Bremsen. Und er war trotzdem der Schnellste.“
… Michael Schumachers Ehrgeiz: „Wir waren zehn Tage im Trainingslager in Lanzarote. Wenn wir unsere Tagesration mit Training hinter uns hatten, war man abends noch im Gym. Man musste ihn fast vom Fahrrad runterholen, sonst würde er heute noch fahren. Er war sehr ehrgeizig.“
Christian Danner über…
… den chaotischen Belgien-GP: „Das ganze Rennen war eine Farce. Nur zwei Runden fahren zu lassen, ist nicht sehr elegant. Es waren viele Zuschauer da, die viel Geld gezahlt haben. Die wurden immer wieder vertröstet, das ist normal. Aber dass man am Ende einen Restart macht, nur um die zwei Runden runterzureißen, das hat mir nicht gefallen. Die Zuschauer wurden um ihr Rennen gebracht. Das finde ich nicht gut. Da kann keiner zufrieden sein. Es ist wirklich dumm gelaufen und ich glaube, dass die Fahrer und die Teams nicht zufrieden sind. Das muss man anders lösen.“… die Punktevergabe in Spa: „Die Rennleitung hat das übliche Prozedere eingehalten. So gab es jetzt keinen Rennausfall. Ich fand das gemein denen gegenüber, deren Chancen in der Konstrukteurswertung dramatisch verschlechtert wurden. Ohne dass es ein Rennen war, hat man das gewertet. Da wird es einen Riesen-Stunk hinter den Kulissen geben. Ich würde mir so etwas nicht gefallen lassen.“
… Michael Schumachers Formel-1-Debüt: „Wenn jemand einen F1-GP zum ersten Mal in Angriff nimmt und sich als Siebter qualifiziert, schaut jeder. Er hat seinen Teamkollegen in Einzelteile zerlegt. Man hat gemerkt, dass das etwas Spezielles war.“
… Schumachers Besonderheiten: „Mich hat seine Energie frappiert. Er hatte Energie wie zehn Kernkraftwerke! Das hat mich sehr beeindruckt. Es war so eine Extraklasse. Er konnte in dem Auto Sachen machen, das hätte ich nicht gekonnt. Das zeigt meinen Respekt. Ich habe ihn immer sehr bewundert. Er konnte Sachen, die die anderen nicht konnten. Michael hat immer 110 Prozent aus seinen Chancen herausgeholt. Es ist schön zu sehen, dass jemand in Eigeninitiative mehr macht. Das muss man haben, um erfolgreich zu sein.“
… Mick Schumacher: „Es ist ein Privileg, mit einem Spitzensportler der Extraklasse zusammenzuarbeiten. Michael war in fast allen Bereichen bei 100 Prozent. Andere Sportler sind andere Menschen. Sie müssen für sich das Maximum herausholen. Mick hat eine schwerer Last zu tragen. So etwas hat es noch nie gegeben. Die Kombi bei Mick führt dazu, dass ich größten Respekt empfinde. Aber auch Mick muss zu seinen 100 Prozent kommen.“