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Sportwagen Allgemein
16.11.2021

Finale in der IMSA bringt Grasser Racing Team kein Glück

Am vergangenen Wochenende fiel für das Grasser Racing Team der Vorhang für die Motorsportsaison 2021. Nach dem Finale des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring griff die Mannschaft aus Knittelfeld mit dem Lamborghini Huracán GT3 EVO ein letztes Mal in diesem Jahr in den USA an. Zum Abschluss der IMSA SportsCar Championship stand mit dem Petit Le Mans auf Road Atlanta einer der ganz großen Langstreckenklassiker auf dem Plan. Die Lamborghini-Werksfahrer Franck Perera und Michele Beretta warfen zusammen mit Sportwagen-Routinier Misha Goikhberg noch einmal alles in die Waagschale, bis ein unverschuldeter Unfall ihre Jagd nach dem Podium frühzeitig beendete.

Im ersten Training hatte Perera für einen guten Start ins Rennwochenende auf der 4,088 Kilometer langen Traditionsrennstrecke in Braselton im US-Bundesstaat Georgia gesorgt. Der Franzose erreichte den achten Platz in der hart umkämpften GTD-Klasse. In den darauffolgenden Sessions steigerte sich die US-Crew von GRT sukzessive. Der Lamborghini Huracán GT3 EVO mit der Startnummer 19 beendete die weiteren Trainings auf den Positionen sieben respektive fünf. Im Qualifying stellte Goikhberg den zehnten Startplatz sicher, während Perera die fünftschnellste Zeit in der Wertung der Profis fuhr.

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Der Start des prestigeträchtigen Rennens über die Distanz von zehn Stunden verlief am Samstag um 12:05 Uhr Ortszeit planmäßig. Goikhberg machte in der ersten Runde mehrere Positionen gut. Der Kanadier mit russischen Wurzeln absolvierte in der frühen Phase des Rennens einen anspruchsvollen Dreifachstint ohne Fehl und Tadel, bevor er an Perera übergab. Der Franzose arbeitete sich im Feld weiter vor. Nach drei Stunden wurde das Trio von GRT bereits an der dritten Position im Klassement geführt.

Dem fulminanten Aufwärtstrend wurde jedoch bald darauf ein Ende gesetzt. Beretta war nach etwa vier Stunden unverschuldet in eine Kollision mit sieben Autos involviert, als das Feld beim Restart nach einer Pace-Car-Phase wieder das Renntempo aufnahm. Der Italiener konnte dem Chaos im ersten Moment ausweichen, wurde dann aber vom nachfolgenden Verkehr getroffen. Der dabei am Auto entstandene Schaden ließ keine Fortsetzung des Rennens zu.

Durch diesen Ausgang blieb GRT die Chance verwehrt, sich beim zwölften und letzten Lauf der IMSA SportsCar Championship mit einem weiteren Erfolgserlebnis in die Winterpause zu verabschieden. Die Bilanz des Teams in den USA weist zum Saisonabschluss ein Podium beim Sprint in Detroit sowie die Qualifying-Bestzeit bei den legendären 12 Stunden von Sebring aus. Darüber hinaus erreichte die Truppe zwei schnellste Rennrunden in Watkins Glen und im Lime Rock Park.

Misha Goikhberg: „Es war leider ein passendes Ende einer sehr schwierigen Saison. Wir hatten im Rennen eine starke Pace, haben uns aus allem herausgehalten und waren gut unterwegs. Der Unfall war sehr unglücklich und hat viele Autos ins Aus gerissen. Zum Glück ist Michele nichts passiert. Wir hatten uns alle ein schöneres Finale gewünscht. Ich möchte mich beim gesamten Grasser Racing Team sowie bei meinen Teamkollegen und Lamborghini für das Jahr bedanken. Alle haben super Arbeit geleistet.“

Teamchef Gottfried Grasser: „Bei den Rennen in den USA war für uns dieses Jahr leider immer irgendein Pech dabei. Es war nicht die Saison, die wir uns nach den Erfolgen der vergangenen Jahre in der IMSA vorgestellt hatten. Ich bin trotz allem stolz auf die Leistung unserer Mannschaft. Wir haben uns nach all den Rückschlägen immer wieder aufgerappelt. Unser Auto war immer schnell und die Fahrer voll motiviert. Über die verpassten Resultate frustriert zu sein, hätte uns nicht geholfen. Deshalb ein großes Dankeschön an das gesamte Team für den großen Kampfgeist.“