Beide Rennläufe der PRTC wurden im „XLR8“-Live-Stream für die Zuschauer zuhause übertragen, mit dem kurzweiligen Kommentatoren-Duo Andreas Pfister und Peter Baueregger. Das Starterfeld der Rennserie war indes weiter gewachsen, und es starteten in der Division A Klasse 1 bereits zwei Cupra Ibiza Cup V1 Rennwagen und in der Division A Klasse 2 mehr als 10 Chevrolet Cruze Eurocup 1,8 LT V4 Rennwagen.
„Wir freuen uns sehr auf das professionelle XLR8-Event am Salzburgring, welches super organisiert ist und eine große Marketing-Reichweite erzielt. Unser Starterfeld ist größter denn je, und wir sind schon sehr gespannt welche der Fahrer auf der Highspeed-Rennstrecke am Salzburgring am Besten zu Recht kommen werden“, gab Organisator Andreas Pfister zu Beginn des Rennwochenendes zu Protokoll.
Alle Rennfahrzeuge sind mit Einheitsreifen von Toyo Tires, mit dem Semi-Slick Proxes R888R ausgestattet, was in Verbindung mit dem Zentraleinsatz und „rotierendem System“ der Chevrolet- und Cupra-Rennfahrzeuge durch die Pfister-Racing GmbH für eine hohe Chancengleichheit zu bezahlbaren Kosten sorgt.
Der Sieger der Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge (PRTC) 2021 erhält eine kostenfreie Testfahrt im 350 PS starken TCR-Boliden.
Einem fliegenden Reifenstapel zum Trotz: Dirk Ehlebracht siegt sensationell in Rennen1
Am Freitag konnten sich die Piloten in den freien Trainings-Sessions auf die Gegebenheiten am Salzburgring einschießen und lernen, wie die Nocksteinkehre und legendäre Fahrerlagerkurve am Besten gemeistert werden können.Ernster wurde es dagegen schon im ersten Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung am Samstag Morgen. Hier galt es sich die besten Plätze in der Startaufstellung zu sichern. Am schnellsten den Salzburgring umrunden konnte dabei Robin Renz, der sich die Pole-Position vor Roman Holzner und Dirk Ehlebracht sicherte.
Die Anspannung von Fans und Fahrern war vor Beginn des ersten Rennens, welches mit einem stehenden Grand-Prix Start begann, förmlich zu spüren. Auch diesmal sollten diese nicht enttäuscht werden, denn ab den ersten Metern gab es wieder Tourenwagen-Motorsport pur zu sehen: Pole-Sitter Renz kam zunächst nicht optimal von seiner Startposition weg, und das wurde von Roman Holzner und Thomas Eckert eiskalt genutzt. Holzner übernahm die Führung vor Eckert und auch Dirk Ehlebracht überholte Renz noch im Verlauf der ersten Rennrunde.
Mit schnellen Rundenzeiten konnte sich Holzner an der Spitze halten, doch die Verfolger schafften es zunächst in seinem Windschatten zu bleiben. Am Ende der Start-Ziel-Geraden wagte Robin Renz dann ein verhängnisvolles Manöver: Er setzte sich rechts neben Thomas Eckert um ihn auszubremsen, war aber deutlich zu spät an seinem Bremspunkt und schoss geradeaus direkt in die Tür von Roman Holzner.
Holzner konnte nach einem Dreher das Rennen zwar fortsetzen, war aber natürlich deutlich nach Hinten durchgereicht worden. In der Zwischenzeit die Führung übernehmen konnte Dirk Ehlebracht, auch er war aber bald wieder von Eckert und Renz in Bedrängnis.
Robin Renz zeigte daraufhin erneut seine Sieg-Ambitionen auf, und war im Begriff die Führung zu übernehmen, verbremste sich aber abermals stark an der ersten Schikane und traf den dortigen Reifenstapel frontal, der geradewegs vor das Auto von Dirk Ehlebracht flog. Ehlebracht hatte Glück im Unglück und reagierte geschickt indem er rechts auf das Gras auswich. Das kostete Renz nicht nur weitere Zeit, sondern auch eine Zurückversetzung um fünf Plätze in der Startaufstellung zum zweiten Rennen durch die Rennleitung.
Diese erneute Action am Besten nutzen konnte Marco Bedrich der mit einer cleveren und schnellen Fahrt nun die Führung übernehmen konnte. Dahinter klemmten sich Eckert und Ehlebracht in seinen Windschatten und auch zwei alte Bekannte trafen wieder aufeinander: Roman Holzner hatte sich wieder nach Vorne gefahren und fightete nun mit Robin Renz um wichtige Punkte. Dabei übertrieb es Renz erneut und musste dann seinen Chevy nach der Fahrerlagerkurve im Kiesbett endgültig abstellen.
In der CUPRA-Klasse zeigten die Youngsters Sebastian Reeh und Noah-Gabriel Vogler, dass sie den Herausforderungen im Tourenwagen-Motorsport gewachsen sind, denn beide konnten ordentlich mit den eigentlich schnelleren Chevrolet Cruze Eurocup Rennwagen mitkämpfen.
Indes wurde Bedrich an der Spitze von Dirk Ehlebracht und Thomas Eckert überflügelt, die beide mit schnellen Rundenzeiten im Windschatten am Mann aus Cottbus vorbeiziehen konnten.
Ehlebracht holte damit seinen herausragenden ersten Sieg in der Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge vor Thomas Eckert und Marco Bedrich. Einen guten vierten Platz erreichte David Stein der im Infight mit Tim Schestag (GER, Walldorf) noch für weitere Action auf der Rennstrecke sorgte. Die Top-5 komplettierte Roman Holzner, der damit noch Schadensbegrenzung betreiben konnte.
Zweites Rennen, zweiter Überraschungssieger: Thomas Eckert aus Nürnberg
Nach dem Adrenalin-Geladenen ersten Rennlauf am Samstag hatten auch die Mechaniker des Pfister-Racing Teams einiges zu tun um die Rennwagen wieder auf Vordermann zu bringen, was aber erfolgreich gelang.Für das zweite Rennen konnte sich daraufhin Thomas Eckert die Pole-Position sichern vor Roman Holzner und Robin Renz. Tim Schestag, Sebastian Reeh und David Stein komplettierten die ersten drei Startreihen für Rennen zwei, welches mit einem rollenden „Indianapolis“ Start begonnen wurde.
In der Startphase blieb Eckert cool und übernahm die Führung, welche er im Verlauf der ersten Runden auch kontinuierlich ausbauen konnte. Dahinter erreichte David Stein die zweite Position nach einer starken Anfangsphase. Nicht gut lief es allerdings abermals für Roman Holzner: Er verlor durch technische Probleme deutlich an Performance.
Nun begannen die Verfolger sich an die Fersen des zweitplatzierten David Stein zu heften, was diesen ordentlich unter Druck setzte. Stein verpasste daraufhin den Bremspunkt an der ersten Schikane und musste durch das Kiesbett ausweichen. Daraufhin kam er sehr unglücklich wieder auf die Rennstrecke zurück und traf Marco Bedrich am Heck, was für beide Fahrer das vorzeitige Aus bedeutete.
In Führung liegend lief für Thomas Eckert alles nach Plan, auch wenn es Dirk Ehlebracht auf Platz 2 in der letzten Rennrunde noch gelang eine absolute neue Chevy-Bestzeit am Salzburgring mit 1:52:997 in den Asphalt zu brennen. Das Podium konnte diesmal Robin Renz komplettieren, der sich damit weitere wichtige Punkte für die Gesamtwertung sicherte. Der vierte Platz ging an Tim Schestag, der nach wie vor noch zu den Titel-Aspiranten zählt, vor Patrick Huber (GER, Stuttgart) der mit einer deutlich aufsteigenden Form erstmals in die Top-5 fahren konnte.
Die PRTC-Action findet schon bald ihre Fortsetzung in Kroatien, vom 23.-25.07.2021 am Automotodrom Grobnik (CRO) als Gastrennen im Rahmen der FIA CEZ (Central-Europa-Zone).