Stuttgart. Die Porsche-Kundenteams schicken mit 13 Exemplaren des 911 GT3 R ein Großaufgebot in das diesjährige 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps. Der Langstreckenklassiker in den Ardennen gilt als größtes GT3-Event der Welt. In der langen Geschichte der Veranstaltung, die 1924 zum ersten Mal stattfand, haben Rennfahrzeuge von Porsche bislang acht Siege eingefahren. Diese Erfolgsbilanz wollen die erfahrenen Kundenmannschaften am letzten Juli-Wochenende weiter ausbauen.
„Der Veranstalter SRO um Stéphane Ratel feiert in diesem Jahr sein 30-jähriges Bestehen. Wir erwarten zu diesem Jubiläum ein ganz besonders starkes und spektakuläres Starterfeld mit insgesamt 65 Fahrzeugen“, erläutert Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „Unsere Kundenteams setzen 13 unserer GT3-Autos ein. Porsche ist somit der am stärksten vertretene Hersteller im Rennen. Wir sind nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ bestens aufgestellt. Ich bin sicher, dass unsere fünf erstklassig besetzten Fahrzeuge in der Pro-Klasse ein Wort um den Sieg mitreden werden. Der Schlüssel zum Erfolg wird in der optimalen Nutzung der Reifen liegen. Bei Testfahrten haben wir festgestellt, dass es nach den jüngsten Umbauten und Modernisierungen in Spa-Francorchamps zahlreiche scharfe Kanten und Ecken im Asphalt und an den Randsteinen gibt. Zusätzlich bilden die neuen Kiesbetten eine Gefahr für die Reifen – deswegen geht es darum, möglichst ohne Schäden über die Runden zu kommen. Wir haben mit der aktuellen Generation des 911 GT3 R in den Jahren 2019 und 2020 gewonnen. Nun soll der dritte Triumph folgen, bevor unser neues GT3-Auto ab 2023 in den Wettbewerb tritt.“
Das Rennen
Das erste 24-Stunden-Rennen in den belgischen Ardennen fand bereits 1924 statt – die Veranstaltung ist somit nur ein Jahr „jünger“ als die legendären 24 Stunden von Le Mans. Bis 1949 war die Strecke rund 15 Kilometer lang und verband die Ortschaften Francorchamps, Malmedy und Stavelot miteinander. Seit 1979 kommt ein bis heute fast unverändertes Layout von 7,004 Kilometern Länge zum Einsatz. Im vergangenen Winter und Frühjahr erhielt der Traditionskurs eine umfangreiche Modernisierungskur. Dabei wurden unter anderem neue Kiesbetten in der berühmten Passage Eau Rouge/Raidillon angelegt. Die grundsätzliche Streckenführung blieb jedoch unverändert. Durch die Lage in den Ardennen müssen Teams und Fahrer jederzeit mit schnellen Wetterwechseln rechnen.Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps gelten als die größte GT3-Einzelveranstaltung der Welt. Das Langstreckenrennen zählt als zweiter Saisonlauf zur Intercontinental GT Challenge (IGTC) und ist das dritte Rennen der diesjährigen GT World Challenge Europe (GTWC).
Die Kundenteams und Fahrer
In der Pro-Klasse kämpfen professionelle Top-Piloten um den Gesamtsieg. Porsche ist mit seinen Kundenteams in dieser Kategorie bestens aufgestellt. Am Steuer der Startnummer 221 von GPX Racing wechseln sich die Werksfahrer Kévin Estre (Frankreich), Michael Christensen (Dänemark) und Richard Lietz (Österreich) ab – das Trio hatte den Langstreckenklassiker 2019 in dieser Konstellation gewonnen. Die Sieger von 2020 gehen in diesem Jahr getrennt an den Start: Lokalmatador Laurens Vanthoor und der Brite Nick Tandy teilen sich die Nummer 47 von KCMG mit dem norwegischen DTM-Piloten Dennis Olsen. Der Neuseeländer Earl Bamber tritt im Pro-Am-Cup für das Singha Racing Team an. Die weiteren Kandidaten für den Gesamterfolg sitzen in Autos der Kundenteams Dinamic Motorsport (Startnummer 54), EMA Motorsport (74) und Toksport WRT (100). EMA aus Australien feiert sein Debüt beim großen GT3-Event in Belgien. Hinter dem Steuer des EMA-Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 74 wechseln sich die Werksfahrer Matt Campbell aus Australien, Mathieu Jaminet aus Frankreich und Felipe Nasr aus Brasilien ab. Das Trio hatte im Januar dieses Jahres bereits die GTD-Pro-Klasse bei den 24 Stunden von Daytona gemeinsam gewonnen. Die Nummer 54 von Dinamic teilen sich die beiden Österreicher Klaus Bachler und Thomas Preining mit dem Franzosen Côme Ledogar. Im Porsche von Toksport kommen Julien Andlauer aus Frankreich sowie die beiden Deutschen Marvin Dienst und Sven Müller zum Einsatz.
Herberth Motorsport schickt gleich drei Neunelfer in den Wertungsklassen Gold-Cup und Pro-Am an den Start. Auch die Teams Earl Bamber Motorsport (EBM), Allied Racing und Dinamic Motorsport streben in den Amateurklassen den Erfolg an. In den 911 GT3 R greifen unter anderem so erfahrene Porsche-Fahrer wie Alessio Picariello (Belgien), Jaxon Evans (Neuseeland) und der ehemalige Porsche-Junior Ayhancan Güven (Türkei) ins Lenkrad.
Die Cockpitbesetzungen in der Übersicht
Pro-Klasse: - KCMG (#47) – Nick Tandy (UK) / Laurens Vanthoor (B) / Dennis Olsen (N)
- Dinamic (#54) – Klaus Bachler (A) / Côme Ledogar (F) / Thomas Preining (A)
- EMA (#74) – Matt Campbell (AUS) / Mathieu Jaminet (F) / Felipe Nasr (BR)
- Toksport (#100) – Julien Andlauer (F) / Marvin Dienst (D) / Sven Müller (D)
- GPX (#221) – Kévin Estre (F) / Michael Christensen (DK) / Richard Lietz (A)
Pro-Am-Cup:
- Herberth (#9) – Antares Au (HK) / Kevin Tse (MAC) / Dylan Pereira (L) / Jaxon Evans (NZ)
- EBM (#16) – Adrian da Silva (MAL) / Brenton Grove (AUS) / Stephen Grove (AUS) / Matt Payne (NZ)
- Herberth (#24) – Nicolas Leutwiler (CH) / Stefan Aust (D) / Alessio Picariello (B) / Nico Menzel (D)
- Singha (#39) – Piti Bhirombhakdi (T) / Christophe Hamon (F) / Tanart Sathienthirakul (T) / Earl Bamber (NZ)
Gold-Cup:
- Allied (#91) – Alex Malykhin (UK) / Julien Apothéloz (CH) / Florian Latorre (F) / Ayhancan Güven (TR)
- Herberth (#911) – Ralf Bohn (D) / Alfred Renauer (D) / Robert Renauer (D)
Silver-Cup:
- Allied (#22) – Dominik Fischli (CH) / Joel Sturm (D) / Patrick Matthiesen (DK) / Vincent Andronaco (D)
- Dinamic (#56) – Giorgio Roda (I) / Mauro Calamia (CH) / Marius Nakken (N) / Mikkel Pedersen (DK)