Der 1.315 Meter lange Kurs der Arena E in Mülsen begrüßte knapp 100 Fahrerinnen und Fahrer zur vierten Veranstaltung der Deutschen Kart-Meisterschaft. Das Rennwochenende stand dabei ganz im Zeichen der 30-jährigen Partnerschaft zwischen der DKM und Point-Racing. Inhaber Peter Bürger ist mit seinem Rennservice ein fester Bestandteil der DKM und erhielt am Sonntag die Ehre die Pokale an die Bestplatzierten zu übergeben.
Auf der Rennstrecke ging es für die Teilnehmer um wichtige Punkte im Kampf um den Titel. Allein in der DSKM hätte bereits in Mülsen eine Entscheidung fallen können, doch Spitzenreiter Jorrit Pex (SP Motorsport) erlebte keine guten Rennen und vertagte damit die Vergabe zum Finale nach Wackersdorf. Die Siege gingen an Maxim Rehm (DKM), Tom Kalender (DJKM), Matteo Spirgel (DSKM) sowie Jannik Julius-Bernhart und Christiaan de Kleijn (beide DSKC).
Kurz vor dem Finale in Wackersdorf blickt DKM-Serienkoordinator Stefan Wagner gespannt auf die Titelentscheidungen: „Wir haben hier am Wochenende teils sehr gute Rennen gesehen, leider aber auch manche Aktionen, die nicht den Werten unserer Meisterschaft entsprechen. Hartes Racing gehört zum Motorsport dazu und macht diesen auch aus. Doch wenn es darüber hinaus geht, muss man an die Fahrer und Teams appellieren sich zu besinnen und nicht den Fokus zu verlieren. Alle sind hier, um ein schönes Wochenende zu verbringen und dabei Spaß zu haben.“
DKM: Doppelsieg lässt Maxim Rehm vom Titel träumen
In den Rennen der Deutschen Kart-Meisterschaft herrschte diesmal Hochspannung. Das zeigte sich bereits während der Heats am Samstag. Angeführt wurde das Klassement am Abend durch den Österreicher Kiano Blum (TB Racing Team) – er holte die zweite Pole-Position der Saison und gewann im weiteren Verlauf auch einen Heat.Nach dem Start zum ersten Finale am Sonntag führte Sandro Holzem (Dörr Motorsport) das Feld an und fuhr bereits nach wenigen Metern ein Polster zu Blum heraus. Der schloss im weiteren Verlauf aber wieder zum Führenden auf, doch beim Kampf um die Spitzenposition kam es zwischen den Beiden zur Kollision. Blum schied aus und Holzem fiel ins Verfolgerfeld zurück. Neuer Spitzenreiter war Lenny Ried (Lanari Racing Team) gefolgt von Maxim Rehm (Rehm Racing). Letzterer nutzte zur Rennmitte seine Chance und siegte vor Ried und Emma Felbermayr (TB Racing Team). Ebenfalls eine Kollision im Kampf um die Top-Fünf gab es zwischen Juliano Holzem (Dörr Motorsport) und Luca Griggs (Falcon Racing Team), dabei schied Vizemeister Griggs aus. Holzem kam hinter Kevin Lantinga (Falcon Racing Team) als Fünfter ins Ziel.
Im zweiten Durchgang hatte Rehm ein einfaches Spiel. Vom Start weg setzte er sich von seinen Verfolgern ab und machte mit seinem Doppelsieg einen großen Schritt Richtung Meisterschaft. „Ich bin sehr glücklich, dass ich meinen Doppelsieg auf dem vergangenen Jahr wiederholen konnte. Heute habe ich meine Fehler von gestern abgestellt und damit wichtige Punkte im Kampf um den Titel eingefahren“, fasste der junge Deutsche zusammen. Hinter ihm feierte Felbemayr ihr zweites Podium am Wochenende und krönte sich mit der schnellsten Rennrunde. Im Formationsflug stürmten Blum und Griggs durch das Feld und landeten als Dritter und Vierter ebenfalls in den Pokalrängen. Juliano Holzem schloss erneut die Top-Fünf ab.
Meisterschaftsstand DKM nach 8 von 10 Läufen:
1. Maxim Rehm (212 Punkte)
2. Kiano Blum (168 Punkte)
3. Kevin Lantinga (138 Punkte)
4. Lenny Ried (127 Punkte)
5. Lars van Vark (120 Punkte)
DJKM: Doppelsieg von Tom Kalender hält Meisterschaft spannend
Phil Colin Strenge (Rehm Racing) sorgte mit einer Pole-Position bei den Junioren für eine erste Überraschung. In den Heats übergab er sein Zepter aber an Tom Kalender (TB Racing Team). Jeweils ein zweiter Rang brachte dem TB-Piloten die Führung im Zwischenklassement am Samstagabend ein. Gewohnt eng verliefen dann die Finalrennen: Im ersten Durchgang gab es mit Simon Rechenmacher (TB Racing Team), Jens Treur (Falcon Racing Team) und Kalender gleich drei Fahrer, die das Feld zwischenzeitlich anführten. In den letzten Runden setzte sich aber Kalender ab und siegt. Hinter ihm kehrte dagegen keine Ruhe ein. Kurz vor dem Ziel wurde der Verfolgerpulk noch mal komplett durchmischt. Beim Fallen der Zielflagge landete Tobias Feeser (Rehm Racing) vor Treur, Rodrigo Seabra (Lanari Racing Team) und Tobias Bille Clausen (Shamick Europe) auf Rang zwei.Sehenswert war auch das zweite Finale. Diesmal bestimmte das Trio Kalender, Seabra und Treur die Geschehnisse an der Spitze. Die Drei wechselten im Verlauf der 15 Rennrunden gleich mehrmals ihre Positionen und vertagten die Entscheidung bis ins Ziel. Letztlich feierte Kalender vor Seabra und Treur einen Doppelsieg und brachte sich damit zurück in den Titelkampf. „Das zweite Rennen war sehr hart. Alle drei waren auf dem gleichen Niveau, es war wichtig die Konzentration zu halten. Es ist ein tolles Gefühl zwei Mal gewonnen zu haben. Nun geht es zum Finale, es ist noch alles möglich“, war Kalender im Siegerinterview sehr zufrieden. Abgerundet wurden die Pokalplätze durch Feeser und Luca Schwab (TB Racing Team).
Meisterschaftsstand DJKM nach 8 von 10 Läufen:
1. Jens Treur (210 Punkte)
2. Tom Kalender (187 Punkte)
3. Tobias Bille Clausen (160 Punkte)
4. Simon Rechenmacher (133 Punkte)
5. Maxens Verbrugge (105 Punkte)
DSKM: Gastfahrer Matteo Spirgel feiert doppelten Erfolg
In Ampfing dominierte Gastfahrer Matteo Spirgel (CPB Sport) die Rennen des DSKC, eine Stufe weiter nach oben ging er nun in Mülsen und war auch in der Deutschen Schalt-Kart-Meisterschaft nicht zu stoppen. Bereits im Qualifying fuhr er Bestzeit, gab jedoch im Verlauf der Heats seinen Spitzenplatz kurzzeitig an seinen Teamkollegen Thomas Imbourg (CPB Sport) ab.Imbourg gewann auch den Start in das erste Finale, hatte aber vier Fahrer im Schlepptau die ihm das Leben nicht einfach machten. Nach fünf Runden kam es zum Wechsel – Spirgel und Stan Pex (SP Motorsport) gingen am Franzosen vorbei. Wirklich Ruhe kehrte aber nicht ein. Allein Spirgel fuhr eine kleine Lücke heraus und profitierte dabei von den Duellen hinter ihm. Zur Entscheidung kam es kurz vor dem Ziel: Pex wurde Zweiter vor seinem Teamkollegen Arvid Lindblad aus Großbritannien. Imbourg und Kris Haanen (SP Motorsport) folgten auf den weiteren Rängen. Durchwachsen waren die Rennen für die Meisterschaftsaspiranten: Jorrit Pex (SP Motorsport) wurde Neunter, einen Ausfall mussten dagegen Daniel Stell (Dörr Motorsport) und David Trefilov (SRP Racing Team) verkraften.
Auftaktsieger Spirgel ließ im zweiten Finale keinen Zweifel aufkommen. Mit einem perfekten Start löste er sich vom weiteren Feld und fuhr direkt eine Lücke heraus, diese verwaltete er bis zur Zielflagge und holte einen verdienten Doppelerfolg. „Das waren keine einfachen Rennen. Durch die langen Geraden ist es auf der Strecke nicht einfach führender zu sein. Ich hatte nicht damit gerechnet beide Rennen zu gewinnen, umso schöner ist“, ein zufriedener Matteo Spirgel im Interview. Hinter dem Sieger aus Frankreich führte Haanen das Verfolgerfeld an und brachte sich mit Rang zwei zurück in den Titelkampf. Vor dem Finale ist er dem Gesamtführenden Jorrit Pex deutlich nähergekommen und kann ihm in Wackersdorf nochmal gefährlich werden. Coen Doorn (SP Motorsport) kämpfte sich von Startplatz zehn bis auf Rang drei nach vorne. Eine noch beachtlichere Aufholjagd lieferte Trefilov ab: Von ganz hinten fuhr er bis auf Rang vier nach vorne. Stan Pex folgte diesmal als Fünftplatzierter.
Meisterschaftsstand DSKM nach 8 von 10 Läufen:
1. Jorrit Pex (190 Punkte)
2. Kris Haanen (156 Punkte)
3. David Trefilov (131 Punkte)
4. Daniel Stell (127 Punkte)
5. Guust Specken (115 Punkte)
DSKC: Jannik Julius-Bernhart und Christiaan de Kleijn teilen sich Siege
Mit fast 40 Pilotinnen und Piloten war der DMSB-Schalt-Kart-Cup (DSKC) wieder voll besetzt und lieferte an beiden Renntagen sehenswerten Kartsport. Schon nach dem Qualifying kristallisierten sich mit Jannik Julius-Bernhart (SRP Racing Team) und Christiaan de Kleijn (CRG Holland) zwei Favoriten heraus. Nach dem Julius-Bernhart die Pole-Position einfuhr, gewann der Niederländer de Kleijn beide Vorläufe und lag am Samstagabend in Front.Das Duo setzte sein Duell auch im ersten Finale fort. Beide wechselten sich an der Spitze ab und erst kurz vor dem Ziel kam es zu einer Entscheidung. Julius-Bernhart wehrte einen Konter von de Kleijn ab und feierte seinen ersten Sieg. „Das war ein knappes Rennen. Ich fühle mich sehr gut und freue mich auf den zweiten Lauf“, strahlte der Sieger. Hinter den Beiden kam Dominik Reuters (AP-Racing) als Dritter ins Ziel, Platz vier und fünf erkämpften sich André Matisic (Solgat Motorsport) und Flynt Schuring (CPB Sport).
Wer dachte das erste Finale sei an Spannung nicht mehr zu überbieten, wurde im zweiten Durchgang eines Besseren belehrt. Nach einer anfänglichen Slow-Phase verteidige Julius-Bernhart seinen Platz, diesmal griff aber Matisic mit in den Kampf um den Sieg ein. Der DKM-Champion aus dem Jahr 2013 fuhr kurz vor der Rennhälfte auf Platz eins vor und schien auf dem Weg zum Sieg. Im Endspurt hatte aber de Kleijn die meisten Reserven und erkämpfte sich zwei Runden vor Ende die Führung und den späteren Sieg. „Ich habe hier viele Punkte eingefahren und freue mich nun auf das Finale in Wackersdorf. Die Meisterschaft ist sehr eng, Wackersdorf ist eine schöne Strecke, da ist alles möglich“, zeigte sich der CRG-Pilot kämpferisch. Erster Verfolger im Rennen war Matisic, der als Zweiter unberührt von den Duellen hinter ihm blieb. Die Teamkollegen Julius-Bernhart und Jesse Kirkby fighteten um Platz drei. In der letzten Runde kam es jedoch zur Kollision, bei welcher der Auftaktsieger auf Rang acht zurückfiel. Kirkby musste einen kompletten Ausfall verkraften. Dadurch rückte das CPB Sport-Trio Corentin Rousseau, Schuring und Celian Gallasin auf die Plätze drei bis fünf nach vorne.
Meisterschaftsstand DSKC nach 8 von 10 Läufen:
1. Ben Dörr (145 Punkte)
2. Christiaan de Kleijn (132 Punkte)
3. Karl Lukaschewsky (105 Punkte)
4. Jannik Julius-Bernhart (90 Punkte)
5. Tim Gerhards (89 Punkte)
Das große Finale der Deutschen Kart-Meisterschaft mit seinen vier Prädikaten DKM, DJKM, DSKM und DSKC findet vom 23.-25. September im Prokart Raceland Wackersdorf statt. Mit noch vier zu vergebenen Titeln steht allen ein hochspannendes Finale bevor. Dazu kommt, dass im Rahmenprogramm erstmalig das E-Kart Race stattfindet. Fahrerinnen und Fahrer haben die Chance bei dem Rennen erste Rennluft im Elektrokart zu schnuppern. Dabei sein kann jeder ab 12 Jahre. Alle Infos zu dem Rennen gibt es unter https://www.dmsw-gmbh.de/de/e-kart-race.