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DTM
25.08.2022

DTM-Spitzenreiter Bortolotti: „Punkte entscheiden die Meisterschaft, nicht die Siege“

Er hat noch keinen Sieg auf seinem Konto, doch er startet als Führender in der Fahrerwertung in das bevorstehende Rennwochenende „DTM Nürburgring powered by Mercedes-AMG“ (26.-28. August): Mirko Bortolotti. So gerne der in Wien lebende Italiener auch seinen ersten Sieg in der hochkarätigen DTM feiern möchte, weiß der Lamborghini-Werksfahrer nur zu genau: „Punkte entscheiden die Meisterschaft, nicht die Siege!“ Damit brachte es Bortolotti aus dem österreichischen Team GRT in der DTM-Pressekonferenz auf den Punkt. Auch Lokalmatador Olaf Manthey – der zweimalige DTM-Vizemeister startet auf seiner Hausstrecke im DTM Classic DRM Cup – stimmte dem zu und erinnerte an Volker Strycek, der 1984 ohne Sieg der erste Meister der Traditionsserie wurde. Davon ist Gaststarter Theo Oeverhaus noch weit entfernt. Der 17-Jährige debütiert am Nürburgring als jüngster Fahrer der DTM-Geschichte. „Für mich geht ein Traum in Erfüllung.“

Die Anspannung bei den DTM-Piloten war förmlich zu spüren. „Die Batterien sind nach der Sommerpause wieder aufgeladen, jetzt liegt der volle Fokus auf den kommenden Rennen“, so Luca Stolz, der mit seinem HRT Mercedes-AMG aktuell Tabellenneunter ist. Nürburgring, Spa-Francorchamps, Red Bull Ring, Hockenheim – in der DTM geht es nun Schlag auf Schlag. „Natürlich freue ich mich über meinen Sieg am Norisring und die tolle Resonanz auf den ersten Porsche-Sieg in der DTM“, äußerte der Österreicher Thomas Preining aus dem KÜS Team Bernhard, „aber jetzt sind wir alle, das Team, Porsche und ich, hungrig auf mehr Erfolge.“ Bortolotti, der mit 80 Punkten nur einen Punkt vor Sheldon van der Linde (RSA, Schubert BMW) liegt, weiß, worauf es ankommt: „In den noch ausstehenden acht Rennen zählt jeder Punkt. Wir werden nichts ändern und wie in der ersten Saisonhälfte Rennen für Rennen, Tag für Tag fokussiert angehen.“

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Weil eben jeder Punkt in der DTM am Ende den Unterschied machen kann, spricht der erfahrende Rennfahrer und Teamchef Olaf Manthey auch von der erforderlichen „Renn-Intelligenz“. „Man muss sich seine Reifen clever einteilen und nicht überstrapazieren, man muss sich nicht auf unnötige Positionskämpfe einlassen, weil man sonst am Ende wertvolle Plätze verliert.“ Dem konnten Bortolotti, Preining und Stolz nur zustimmen. „Am Norisring bin ich vom letzten Platz gestartet und am Ende sogar Sechster geworden. Ich kann also Olaf Manthey nur voll und ganz zustimmen“, so der HRT-Pilot.

DTM-Rookie Theo Oeverhaus hat derweil einen anderen Fokus: „Ich will keine Fehler machen, und wenn ich am Ende in die Top 20 fahre, wäre das prima. Aber es wird eine harte Herausforderung, und ich weiß noch nicht, was es für mich bedeutet, in wenigen Minuten vom DTM-BMW in meinem BMW für die DTM Trophy zu springen. Die beiden M4 unterscheiden sich vor allem durch die wirkungsvolle Aerodynamik des DTM-BMW. Das erfordert andere Bremspunkte, eine andere Linie.“

Olaf Manthey, der seinen Helm 2005 eigentlich an den Nagel gehängt hatte, um ein erfolgreicher Teamchef zu werden, genießt seine Rennen in der DTM Classic. „Die DTM Classic war die beste Idee der vergangenen Jahre. Die DTM-Plattform ist der beste Platz, um historische Rennwagen aus der DRM und der DTM zu präsentieren.“ Der 67-Jährige weiß sehr genau: „Für die alten Autos gibt es nicht mehr viele Ersatzteile, deshalb muss man auch in der DTM Classic intelligent fahren.“ Und doch räumt er ein: „Wenn man im Cockpit sitzt, ist das oft schnell vergessen und man will nur noch das Beste geben.“ Was den gebürtigen Bonner am meisten überrascht: „Die Begeisterung für die klassischen Rennwagen ist sehr groß, doch vor allem das Interesse der jungen Rennbesucher erstaunt mich doch sehr.“