Mirko Bortolotti (IT) – #63 Lamborghini Huracán GT3 EVO (Qualifying: P2 - Rennen: P3)
Im zweiten Qualifying setzte Mirko Bortolotti erneut alles auf eine Karte. Kurz vor Schluss fuhr er mit nur einem Run den zweiten Startplatz heraus. Während der Anfangsphase des Rennens behauptete er sich zunächst als erster Verfolger des Führenden, konnte aufgrund des zusätzlichen Gewichts in seinem Lamborghini Huracán GT3 EVO jedoch nicht nach vorne attackieren. Der strategische Ansatz lautete, unter allen Umständen ein Top-Resultat sicherzustellen. Aus diesem Grund vermied der 32-Jährige kostspielige Zweikämpfe und ließ Ferrari-Pilot Felipe Fraga bei dessen Angriff ohne kompromisslose Verteidigung ziehen. Der clevere Ansatz zahlte sich aus, sodass Bortolotti die Ziellinie nach der Renndistanz von 55 Minuten und einer Runde als Dritter überquerte.Mirko Bortolotti: „Der dritte Platz hat sich gestern wie eine Niederlage angefühlt, aber heute ist es für uns ein Sieg. Mit dem zusätzlichen Gewicht im Auto war es das absolute Maximum. Obwohl ich gestern die Pole geholt habe, war die Runde im zweiten Qualifying meine beste an diesem Wochenende. Im Rennen habe ich die Position zunächst gehalten, merkte dann aber relativ schnell, dass der Ferrari die bessere Pace hat. Es hätte keinen Sinn gemacht, sich mit allen Mitteln gegen ihn zu verteidigen und dabei Zeit zu verlieren. Für mich hatte ein Top-Resultat absolute Priorität und das haben wir mit diesem Podium erreicht. Wir hatten einen guten Start in die Saison und die Meisterschaftsführung ist der verdiente Lohn. Das gesamte Team hat einen mega Job gemacht und so müssen wir weiterarbeiten.“
Rolf Ineichen (CH) – #19 Lamborghini Huracán GT3 EVO (Qualifying: P26 - Rennen: DNF)
Für Rolf Ineichen hielt der Sonntag auf der 4,653 Kilometer langen Achterbahn in der Algarve nicht das ersehnte Rennglück bereit. Nachdem der 43-jährige Schweizer sein Auto im ersten Lauf kurz nach dem Boxenstopp abstellen musste, war ihm im zweiten Lauf nicht einmal die erste Rennhälfte vergönnt. Nach einem guten Start wurde er in der ersten Kurve ohne eigene Beteiligung in eine Startkollision verwickelt. Der DTM-Neuling musste seinen Sonntag aufgrund der dabei erlittenen Beschädigungen schon nach wenigen Metern beenden.Rolf Ineichen: „Das erste Wochenende in der DTM war eine wirklich neue Erfahrung. Es ist ganz anders als alles, was ich vorher gemacht habe. Ich muss sehr viel lernen und es ist schade, dass beide Rennen so unglücklich verlaufen sind. In der ersten Kurve sind vor mir mehrere Fahrer kollidiert. Ich bin ausgewichen, aber dann kam schon das nächste Auto von der Seite angeflogen und hat mich getroffen. Das ist großes Pech, aber so ist es im Motorsport manchmal. Trotzdem nehme ich auch positive Eindrücke aus Portimão mit. Die DTM ist eine fantastische Challenge. Das Auto verlangt einen anderen Fahrstil, vor allem im Umgang mit den Reifen. Das zu lernen und umzusetzen ist meine Aufgabe und ich freue mich auf diese Herausforderung.“
Clemens Schmid (AT) – #85 Lamborghini Huracán GT3 EVO (Qualifying: P25 - Rennen: P19)
Das am Samstag offenbarte Potential war für Clemens Schmid leider keine Garantie für einen erfolgreichen Abschluss seines DTM-Einstands. In einem schwierigen zweiten Zeittraining konnte der Rookie seine starke Leistung vom Vortag nicht bestätigen. Das Rennen bot dem 31-jährigen Österreicher später nicht die Chance zur Wiedergutmachung. Wie Rolf Ineichen zählte er zu den Opfern der ungestümen Startphase. Bei einem Kontakt in der ersten Kurve wurde sein Auto in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Beschädigung war seine Pace massiv eingebremst. Nach einem rundenlangen Fight mit Rekord-Rallyeweltmeister Sebastien Loeb wurde er schlussendlich als 19. abgewunken.Clemens Schmid: „Es war für mich ein DTM-Debüt mit gemischten Gefühlen. Am Samstag wurde unsere starke Pace nicht belohnt und heute lief es ebenfalls nicht wie erhofft. Im Qualifying habe ich mich mit den Reifentemperaturen schwergetan. Unsere Ausgangslage war dadurch alles andere als gut. Ich war trotzdem guter Dinge, im Rennen Positionen gutmachen zu können, doch für mich war der Sonntag schon nach dem Start entschieden. Ich wurde in der ersten Kurve von einem Konkurrenten getroffen und hatte danach eine verzogene Lenkung. Mit dem Schaden war es nicht möglich, sich in irgendeiner Weise nach vorne zu orientieren. Wir werden unsere Lehren aus diesem Wochenende ziehen und auf dem Lausitzring neu angreifen.“
Alessio Deledda (IT) – #6 Lamborghini Huracán GT3 EVO (Qualifying: P29 - Rennen: P23)
In seinem zweiten DTM-Rennen spulte Alessio Deledda erneut wichtige Kilometer ab, um sich mit dem Lamborghini Huracán GT3 EVO vertraut zu machen. Der 27-jährige Italiener, der erst vor fünf Jahren im Motorsport begann und bis zuletzt im Formelsport zuhause war, sammelte am Sonntag weitere Erfahrungen im Umgang mit dem GT3-Boliden. Vom 29. Startplatz schob er sich in der Anfangsphase des Rennens auf die 22. Position vor. Ein langer erster Stint und ein später Boxenstopp brachten ihm hauptsächlich neue Erkenntnisse in Sachen Reifenmanagement. Nach 33 Runden sah er die Zielflagge als 23.Alessio Deledda: „Es war kein einfaches erstes Wochenende in der DTM. Ich muss noch sehr viel lernen und hart an mir arbeiten, denn da ist viel Rundenzeit, die ich noch finden kann. Ich denke, es geht in eine gute Richtung. Ich habe mich im ersten Stint heute deutlich wohler als am Samstag gefühlt und die Pace war besser. In der zweiten Rennhälfte habe ich allerdings Schwierigkeiten bekommen, die Reifendrücke im richtigen Fenster zu halten. Den Reifen zu verstehen ist extrem wichtig und ich werde bis zum Lausitzring daran arbeiten. Ich bin guter Dinge, dass wir bald bessere Resultate erzielen werden.“
Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: „Es war für uns ein fantastischer Start in die DTM. Ich denke, unsere Platzierung in der Meisterschaft zeigt, dass wir sehr viel richtig gemacht haben. In diesem unglaublich konkurrenzfähigen Feld ist es entscheidend, konstant Top-Resultate einzufahren und das ist uns in Portimão gelungen. Durch den verlorenen Sieg am Samstag wurde uns dennoch sofort vor Augen geführt, dass wir uns nicht den kleinsten Fehler erlauben dürfen. Es gab das eine oder andere Thema, das nicht ganz so gepasst hat, wie wir uns das erhofft hatten. Aber wir haben mit starkem Teamwork daran gearbeitet und ich bin stolz auf unsere gesamte Mannschaft, die dieses erfolgreiche Debüt möglich gemacht hat. Es ist für niemanden hier einfach, in diesem harten Wettbewerb fehlerfrei zu bleiben und uns ist das hier sicherlich am besten gelungen.“