DTM
29.08.2022
Guter Start in die zweite Saisonhälfte für den Space Drive Mercedes-AMG GT3
Ganz lange stand am Samstag überhaupt nicht fest, ob das Rennen überhaupt gestartet werden kann. Eine dicke Nebelschicht lag über dem Eifelkurs und sorgte dafür, dass zum Nachmittag die Motoren auf dem Eifelkurs schwiegen. Gegen 16:30 Uhr klarte es dann auf und um 17:15 Uhr gab die Rennleitung grünes Licht für den Start des ersten DTM Rennens in der zweiten Saisonhälfte, auf das die Zuschauer stundenlang warten mussten. Nachdem schon das Qualifying am Vormittag wegen Nebels ausgefallen war, entschied der Meisterschaftsstand über die Startreihenfolge. Für Maximilian Buhk bedeutete das Startplatz 23, im mit 28 Fahrzeugen besetzten Teilnehmerfeld.
Was nach der Einführungsrunde folgte, war eine beeindruckende Aufholjagd. Bereits nach der vierten Runde konnte der Space Drive Pilot mit seinem Mercedes-AMG GT3 #18 auf Position 17 vorfahren und arbeitete sich Runde um Runde mit einer starken Pace weiter nach vorn. Daraufhin entschied sich das Team für einen späten Boxenstopp zum Ende des 26. Umlaufs. Der Plan ging auf. Am Ende war Buhk auf dem elften Rang, mit nur vier Zehntel von den ersten Punkten der Saison entfernt.
"Das Auto war klasse, die Space Drive Lenkung hat super funktioniert und mir sind einige gute Manöver gelungen: Ich habe nach dem Start sofort gemerkt, dass die Balance passt und ich Druck machen kann", sagt Space Drive Entwicklungsfahrer Maximilian Buhk nach dem ersten Rennen. "Die Strategie mit dem späten Stopp hat ebenfalls gut funktioniert. Es wäre sogar noch mehr drin gewesen, nur leider geriet ich direkt nach dem Stopp in einen Pulk von mehreren Fahrzeugen. Und wenn du dann kalte Reifen hast, wird es eben knifflig."
Am Sonntag zeigte sich die Eifel von seiner sonnigen Wetterseite, so dass die 28 Fahrer wieder um die besten Startplätze fighten konnten. Trotz eines starken Qualifyings langte die 1:26:230 - mit 0,286 Sekunden Differenz zur Pole - nur für Startplatz 18, in einem historisch engen Starterfeld. Im Rennen steckte Maximilian Buhk dann im Mittelfeld fest. Nach einer frühen Safety Car Phase und dem damit vorgezogenen Boxenstopp in Runde sieben, kam er trotz optimalem Reifenwechsels auf Grund des Verkehrs in der sogenannten Fast -Line nicht direkt weg, um weitere Plätze gut machen zu können. Beim Restart verlor er in Kurve 2 weitere Positionen, hing fest und konnte seine gute Pace nicht auf die Strecke bringen. So blieb ihm nach 39 Runden nur Platz 14.
"Ich bin zufrieden, auch wenn ich mir noch ein etwas besseres Rennresultat gewünscht hätte" sagt Peter Mücke, Teamchef vom Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport nach dem Rennwochenende. "Durch die Safety Car Phase war das schwierig. Wir waren am Ende der Boxengasse und sind nicht rausgekommen. Das hat uns einige Plätze gekostet. Aber wir hatten das ganze Wochenende eine sehr gute Pace und sehen, dass die Performance da ist, auch mit dem aktuellen Entwicklungsstand der Space Drive Lenkung."
Beim nächsten Rennen startet der Space Drive Bolide mit der Startnummer 18 zum ersten Mal auf dem belgischen Traditionskurs von Spa-Francorchamps. Das ist das erste Rennen für ein Space Drive Entwicklungsfahrzeug der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co.KG, das ganz ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe auskommt und ein ganz besonderer Kurs: Mit einer Höhendifferenz von etwa 100 Metern im Streckenverlauf und den zahlreichen Kurven, in denen hohe Fliehkräfte auftreten, wird der ca. sieben Kilometer lange Kurs zurecht auch "Ardennen-Achterbahn" genannt. Besonders von der Kurve Eau Rouge, die fast mit Vollspeed durchfahren wird und in der extreme Kräfte auf das Fahrzeug wirken, erhoffen sich die Space Drive Ingenieure und das Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport wichtige Erkenntnisse für die Weiterentwicklung des Systems.
"Eau Rouge sind wir noch nie gefahren. Das ist etwas ganz Besonderes und mit Sicherheit eine Herausforderung für Fahrer, Auto und natürlich für die Space Drive Lenkung. Wir haben die Zeit über den Sommer genutzt und weitere Entwicklungsschritte realisiert", sagt Axel Randolph, Head of Race der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG. "Die Kurve wird fast mit Vollspeed gefahren. Durch die Senke und durch die damit verbundene Kompression, entstehen sehr hohe Kräfte auf die Lenkung. Das wird sehr herausfordernd werden. Wir versprechen uns sehr nützliche Erkenntnisse für die Weiterentwicklung, vor allem in Punkto Sicherheit und Belastbarkeit." Auch Peter Mücke freut sich auf die Herausforderung: "Spa ist eine der schönsten Rennstrecken, mit den höchsten Belastungen für das Auto und die Lenkung. In der Eau Rouge muss alles passen. Das wird sehr interessant und wir werden viel lernen."
In knapp zwei Wochen, am 10. und 11. September, finden die Wertungsläufe elf und zwölf der DTM 2022 im belgischen Spa-Francorchamps statt. Bevor es dann am 24. und 26 September weiter ins österreichische Spielberg auf den Red-Bull Ring sowie zum Saisonfinale am 8. und 9. Oktober nach Hockenheim geht.