Mit dem legendären Norisring wartet auf die vier Lamborghini Huracán GT3 EVO und ihre Crews nicht nur das große Highlight im DTM-Kalender, sondern auch absolutes Neuland. Grasser Racing ist zum ersten Mal in der Geschichte des Rennstalls auf dem traditionsreichen Stadtkurs im Herzen Nürnbergs am Start. Aus den Reihen der Fahrer können Clemens Schmid und Rolf Ineichen auf ihre Erfahrungen aus dem Porsche Carrera Cup zurückgreifen. Für Mirko Bortolotti und Alessio Deledda hingegen wird es der erste Auftritt auf dem Norisring.
Die Rennen in Bayern markieren die vierte von acht Stationen in der DTM-Saison 2022. Beim Lamborghini-Heimspiel in Imola setzte GRT zuletzt seinen erfolgreichen Lauf fort. Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti erkämpfte im Samstagsrennen nach einer fulminanten Aufholjagd vom 16. Startplatz sein drittes Podium in dieser Saison. Am Sonntag ließ der 32-jährige Italiener sein sechstes Punkteresultat im sechsten Rennen folgen. In der Fahrerwertung verkürzte er den Rückstand auf den Führenden um drei Punkte. Vor dem Event auf dem Norisring liegt er mit zwölf Zählern Rückstand auf Rang zwei.
Clemens Schmid feierte in Imola das bis dato beste Wochenende seiner DTM-Karriere. Der Rookie überzeugte in beiden Qualifyings als bestplatzierter Lamborghini-Pilot im Grid. Die Startplätze vier und fünf waren in dem mit 28 hochkarätigen Teilnehmern besetzten DTM-Feld ein nicht zu übersehendes Ausrufezeichen des 31-Jährigen aus Steinach am Brenner in Tirol. Im ersten Lauf eroberte er als Sechster sein erstes Punkteresultat in der DTM und machte zusammen mit Mirko Bortolotti das stärkste Teamergebnis von GRT in der DTM perfekt. Die Truppe von Gottfried Grasser rangiert dank der starken Mannschaftsleistung auf Platz vier der Teamwertung.
Die DTM-Neulinge Rolf Ineichen und Alessio Deledda machten in Italien weitere Fortschritte hinter dem Steuer des Lamborghini Huracán GT3 EVO. Im ersten Rennen zeigte Rolf Ineichen schnelle Rundenzeiten auf dem Niveau der Top-10. Bei der Zieldurchfahrt lag der 44-jährige Schweizer als 15. nur vier Sekunden hinter den Punkterängen. Alessio Deledda zeigte am Sonntag erneut eine steile Lernkurve. In seinem erst sechsten GT3-Rennen hielt der 27-jährige Italiener den Anschluss an das Feld und wurde als 16. abgewunken.
Der Norisring: DTM-Tradition in den Straßen Nürnbergs
Der Norisring hat mit seinem besonderen Charakter einen speziellen Platz in der über 30-jährigen Geschichte der DTM. Das 1947 erstmals für Rennen genutzte Gelände gilt als eines der großen Aushängeschilder im deutschen Motorsport. Der temporär für die Veranstaltungen errichtete Straßenkurs beheimatete 1987 erstmals einen Lauf zur DTM und gehört seitdem zu den Highlights im Kalender. Nicht nur die lange Tradition und die Atmosphäre inmitten der Stadt Nürnberg verleihen dem Norisring einen besonderen Vibe. Das Layout unterscheidet sich erheblich von permanenten Rundstrecken und sorgt für harte Fights in actiongeladenen Rennen.Lediglich vier Kurven auf einer Länge von 2,3 Kilometern gilt es zu bewältigen. Auf der kurzen Runde sind die Abstände extrem gering und der Kampf um jede Tausendstelsekunde noch intensiver. Die nahestehenden Mauern und Leitplanken verzeihen auf der Jagd nach schnellen Zeiten keine Fehler. Im Rennen lädt die breite Rennstrecke hingegen zu riskanten Manövern ein. In den beiden harten Anbremszonen vor den Kurven eins und vier ist jede Menge Platz für einen entschlossenen Move. Die Wettervorhersage sorgt für zusätzliche Spannung. Bei sommerlich warmen Temperaturen knapp unter 30 Grad Celsius können Regenschauer und Gewitter jederzeit alles auf den Kopf stellen.
Spezielles Format für das Qualifying auf dem Norisring
Das Rennwochenende der DTM umfasst in der Saison 2022 insgesamt sechs Sessions. Am Freitag stehen zwei Trainingssitzungen über jeweils 45 Minuten auf dem Plan. Das Zeittraining wird auf dem Norisring in einem neuen und speziell auf den besonderen Austragungsort zugeschnittenen Format ausgetragen. Anhand der Gesamtwertung wird das Feld in zwei Gruppen gesplittet. Eingeteilt wird nach ungeraden und geraden Positionen im Klassement. Das Qualifying von Gruppe A findet am Samstag um 9:40 Uhr statt, während Gruppe B ab 10:05 Uhr ebenfalls 20 Minuten Zeit hat. Am Sonntag darf Gruppe B zuerst auf die Strecke. Der Rennstart erfolgt wie üblich an beiden Tagen um 13:30 Uhr. Die Distanz beträgt 55 Minuten plus eine Runde.Die Rennen von GRT in der DTM auf dem Norisring werden wie gewohnt in alle Welt ausgestrahlt. In den vergangenen Jahren wurden die Veranstaltungen der international renommierten Serie im TV oder per Stream in über 60 Länder gesendet. Im deutschsprachigen Raum wird die DTM 2022 von ProSieben (Deutschland) und ServusTV (Österreich) übertragen. Beide Sender liefern den Zuschauern ihre Bilder sowohl im Fernsehen als auch via Live-Stream. Darüber hinaus steht mit DTM Grid ein umfangreiches Online-Angebot zur Verfügung, das Fans die volle Live-Action inklusive Timing, Highlights und vielem mehr bietet.
Gottfried Grasser, Teamchef von GRT: "Das erste Mal am Norisring dabei zu sein, ist für unser Team eine wirklich schöne Geschichte. Ich war vor 20 Jahren zuletzt dort, als ich noch selbst gefahren bin. Die Rennstrecke ist nach wie vor etwas ganz Spezielles und ein riesengroßes Highlight, auf das wir uns sehr freuen. Es wird sportlich eine enorme Herausforderung, die sich in jeder Hinsicht von den anderen Austragungsorten im Kalender unterscheidet. Wir haben auf dem Norisring keinerlei Erfahrung und müssen uns in der Vorbereitung mit dem besonderen Charakter des Kurses beschäftigen, um den Lamborghini Huracán GT3 EVO optimal darauf abzustimmen. Es kommt mit dem Stop-and-Go-Layout auf gute Traktion und Stabilität auf der Bremse an. Ich erwarte, dass es für uns schon in den Trainings sehr interessant wird."