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DTM
08.04.2022

Weltklassepiloten lieferten in Hockenheim einen Vorgeschmack auf die Saison

Jugend forsch(t)! Der Jüngste war der Schnellste, in der DTM genauso wie in der DTM Trophy. Sébastien Loeb, René Rast, Mirko Bortolotti, Laurens Vanthoor und Titelverteidiger Maximilian Götz – die Arrivierten reihten sich beim offiziellen DTM-Test in Hockenheim hinter dem 19-jährigen Marius Zug ein. In Hockenheim versammelte sich die Weltelite des GT-Rennsports mit 29 Profis aus 15 Nationen. So international war das Starterfeld noch nie in den bisherigen 35 Saisons der Traditionsserie, und so viele Rennwagen waren seit dem DTM-Comeback 2000 auch noch nicht am Start. Auftakt der verheißungsvollen Saison mit spektakulärem Motorsport ist in drei Wochen vom 29. April bis 1. Mai auf dem portugiesischen Grand-Prix-Kurs von Portimão.

Marius Zug, 19 Jahre alter DTM-Rookie, überraschte auf dem Grand-Prix-Kurs von Hockenheim mit der absoluten Bestzeit der DTM. Im Audi R8 von Attempto Racing ließ der Pfaffenhofener seinen Markenkollegen, den zweimaligen Vizemeister Nico Müller (SUI/Team Rosberg), ebenso hinter sich wie den zu dem Favoritenkreis zählenden Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti (ITA/Grasser Racing Team) und den dreimaligen DTM-Champion René Rast (GER/Audi/Team ABT), der nach einem Jahr in die DTM zurückkehrt. Schnellster Mercedes-AMG-Pilot war Lucas Auer (AUT/Team WINWARD), schnellster im neuen BMW M4 der zweimalige Meister Marco Wittmann (GER/Team Walkenhorst), schnellster Porsche-Pilot der Österreicher Thomas Preining (KÜS Team Bernhard), und Felipe Fraga (BRA) steuerte den schnellsten Ferrari aus dem Team Red Bull AlphaTauri AF Corse. Sechs Marken treten in der DTM 2022 gegeneinander an, so viele wie zuletzt in den frühen Neunzigern.

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Im Fokus stand vor allem Sébastien Loeb. Der neunmalige Rallye-Weltmeister wird beim Auftakt in Portugal die beiden Sprintrennen – jeweils am Samstag und Sonntag ab 13:30 Uhr (MESZ) – im Ferrari als Ersatzfahrer für Nick Cassidy (NZL) bestreiten. Auch auf David Schumacher, Sohn des ehemaligen Formel-1-Piloten Ralf Schumacher, waren die Augen der Fans gerichtet, die für freien Eintritt live vor Ort sein konnten. Im Mercedes-AMG des Teams WINWARD zählt der 20-Jährige zu den Neueinsteigern. Für ein Novum in der langen Geschichte der DTM sorgt Nicki Thiim (DEN/Lamborghini) aus dem Dresdner Team T3 Motorsport. Der zweimalige FIA-Langstrecken-Weltmeister ist der erste Sohn eines ehemaligen Titelträgers, der es in die DTM schafft. Und so beäugte nicht nur Ralf Schumacher, sondern auch DTM-Legende Kurt Thiim, Meister von 1986, das Treiben seines Sohnes auf der Rennstrecke und in den Boxen. Trotz April-Wetters spulten die 29 DTM-Piloten an zwei Tagen 3.804 Runden ab, was einer Distanz von 17.400 Kilometern entspricht.

Die DTM-Organisation ITR hat unter Führung von Gerhard Berger ein vielversprechendes Motorsport-Paket geschnürt. Denn die Talentschmiede DTM Trophy, die DTM Classic und der BMW M2 Cup als Einsteiger-Markenpokal bilden gemeinsam mit der weltweit vielbeachteten DTM die einzigartige DTM-Plattform, zu der auch die DTM Esports und künftig die DTM Electric gehören. Hockenheim lieferte an vier Tagen beim ersten Stelldichein der DTM-Familie einen vielversprechenden Vorgeschmack.

„Hockenheim war ein toller Start in die Saison. Die große DTM-Familie ist endlich wieder zusammengekommen, mit vielen neuen Gesichtern und vor allem mit Fans. Es wird großartig, wenn bei allen Rennen die Zuschauer wieder auf die Tribünen und ins Fahrerlager dürfen. Davon lebt dieser Sport, und wir haben das bitter vermisst. Ich kann allen Fans versprechen: Die DTM wird spektakulären Rennsport liefern, das ist nach dem ersten Schlagabtausch gewiss“, kann Frederic Elsner, Director Event & Operations der DTM-Organisation ITR, seine Vorfreude nicht verbergen. Die Tests am Hockenheimring nutzte die ITR auch, um den Vertrag mit Serienpartner Autohero zu verlängern, CUPRA als neuen Official Car Partner zu präsentieren sowie Al Kamel Systems als neuen Technologie-Partner für Zeitmessung und Kontrolle der Track Limits. Neu ist auch, dass die DTM erstmals auf ProSieben live übertragen wird, mit unverändertem ran-racing-Team mit Andrea Kaiser, Matthias Killing und Eddie Mielke. Neuer TV-Experte neben Timo Scheider ist Ex-DTM-Champion Mike Rockenfeller.

Auch in der Talentschmiede DTM Trophy, mit seriennahen GT-Sportwagen die Nachwuchsliga der DTM, gab ein Rookie den Ton an. Daniel Gregor, keine 60 Kilometer von Hockenheim im pfälzischen Maikammer zuhause, war am Testtag der DTM Trophy der Schnellste. Für den 16-Jährigen war es der erste Auftritt im Porsche 718 Cayman aus dem Team des ehemaligen Langstrecken-Weltmeisters und Le-Mans-Siegers Timo Bernhard, der Daniel Gregor bereits seit seiner Kartzeit fördert. Auch der Zweitschnellste, Theo Oeverhaus aus Osnabrück (BMW/Walkenhorst Motorsport), ist gerade einmal 17 Jahre alt, der drittschnellste Colin Caresani (NLD/BMW/Project 1) erst 18 Jahre alt. „Die DTM Trophy tritt mit einem starken Starterfeld mit hoher Leistungsdichte an. Vor allem die jungen Fahrer haben beim Testtag auf sich aufmerksam gemacht. Das war perfekte Vorbereitung auf die Saison“, sagte Martin Tomczyk. Der DTM-Champion des Jahres 2011 ist neuer Serienmanager der der DTM Trophy.

Auch Peter Oberndorfer – der ehemalige DTM-Pilot ist Serienmanager der DTM Classic – blickt positiv auf die neue Saison. „Es ist aufregend, im Rahmen der DTM Classic mit DTM-Cup und DRM-Cup zwei neue Serien ins Leben zu rufen. Mit über 20 festen Einschreibungen in beiden Cups und vielen angemeldeten Gaststartern bin ich zuversichtlich, dass wir gute Felder mit spektakulären, teils schon lange nicht mehr gesehenen Autos am Start haben werden. Auch einige der Ex-Profis werden uns die Ehre geben und für Feuer im Feld sorgen.“

Der BMW M2 Cup nutzte den Testtag in Hockenheim nicht nur für viele Runden auf der Rennstrecke, vielmehr wurden die jungen Fahrer und Fahrerinnen, darunter auch Lilly Zug, die 16-jährige Schwester von DTM-Rookie Marius Zug, in einem umfangreichen Workshop für die neue Saison geschult. „In den Nachwuchsserien hat sich herumgesprochen, dass der BMW M2 Cup ein super Sprungbrett ist“, so Nico Amende, Vertrieb BMW M. Aus dem BMW M2 Cup 2021 haben mit Louis Henkefend, Colin Caresani, Rodrigo Almeida und Nick Hancke vier Piloten den Aufstieg in die DTM Trophy 2022 geschafft.
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