Im Qualifying hatte sich Coanda-Pilot Dayne Warren die Pole-Position für das Sprintrennen über neun Runden gesichert. Er verwies Charlie Collins (VRS) und Diogo C. Pinto (Team Redline) auf die Plätze. Ex-Champion Sebastian Job aus Großbritannien (Red Bull Racing Esports) fuhr die viertschnellste Zeit vor Neueinsteiger Quentin Vialatte aus Belgien (R8G eSports) und Ayhancan Güven (Coanda). Warren setzte sich nach dem Start auch sofort an die Spitze und führte ein Quartett an, das sich marginal von seinen Verfolgern absetzen konnte. Obwohl die ersten Vier weniger als eine Sekunde voneinander trennte, blieb die Reihenfolge bis ins Ziel unverändert: Warren gewann vor Collins, Pinto und Job. Die Ränge fünf bis acht gingen an Vialatte, Güven, den Franzosen Jeremy Bouteloup (Coanda) und Moreno Sirica aus Italien (Williams Esports). Da die ersten Acht das Hauptrennen über 19 Runden in umgekehrter Reihenfolge in Angriff nehmen, durfte sich Sirica über die Pole-Position freuen – mit Bouteloup neben ihm in der ersten Startreihe.
Viel Freude an seiner Pole hatte Moreno Sirica nicht: Er fiel noch in der ersten Runde auf Rang neun zurück. An die Spitze setzte sich Jeremy Bouteloup vor Ayhancan Güven, Quentin Vialatte und Sebastian Job. Der als Favorit gehandelte Brite büßte aber in Runde drei alle Chancen auf ein Topergebnis ein, als er in der Spitzkehre umgedreht und nach hinten durchgereicht wurde.
Fortan entwickelte sich zwischen Bouteloup und Güven ein spannender Zweikampf um die Führung, den der Türke in Runde sieben für sich entschied. Im neunten Umlauf ging auch Pinto an dem Franzosen vorbei, der dabei weiter an Boden verlor. Fortan jagte der Portugiese den Führenden vor sich her – ein aufregendes Duell, in das sich auch Charlie Collins und Dayne Warren immer wieder einmischen konnten. So hart Pinto auch attackierte, so kunstvoll verteidigte der Porsche-Junior der Jahre 2020 und 2021 jedoch seine Spitzenposition. Erst die vorletzte Runde brachte eine Vorentscheidung: Obwohl Collins bereits mit einer Boxen-Durchfahrtsstrafe belegt war, griff er Pinto an und verschaffte Güven damit etwas Luft. Der Portugiese rutschte eingangs des Motodroms sogar kurz neben die Strecke und verlor weitere Zeit. Das Ziel erreichte er auf Rang vier. Da auch Warren noch eine Boxen-Durchfahrtstrafe antreten musste, ging der Sieg im Hauptrennen an Güven vor Carroll und Bouteloup. Als bester Rookie fuhr der Australier Cooper Webster (Red Bull Racing Esports) auf Platz fünf, während Coanda-Fahrer Oskar Biksrud bei seinem Debüt Neunter wurde. Der Norweger ist mit 15 Jahren der jüngste Teilnehmer im Porsche TAG Heuer Esports Supercup.
Nach dem ersten von zehn Rennwochenenden des Porsche TAG Heuer Esports Supercup führt Ayhancan Güven die Tabelle mit 65 Punkten vor Diogo C. Pinto (63) und Graham Carroll (55) an.
Porsche-Junior Laurin Heinrich dominiert Allstar-Rennen
Im Vorprogramm trafen bekannte Content Creator im Rahmen der beiden Allstars-Rennen wieder auf Gaststarter aus dem realen Motorsport. Beide Läufe wurden eine klare Beute von Laurin Heinrich. Der neue Porsche-Junior startet mit dem 375 (kW 510 PS) starken 911 GT3 Cup auch im Porsche Mobil 1 Supercup. Im ersten Hockenheim-Sprint verwies er Tyson „Quirkitized“ Meier und Borja Zazo auf die Ränge. Als Sieger musste der Deutsche im zweiten Lauf vom letzten Startplatz ins Rennen gehen, arbeitete sich aber zügig nach vorne. Nach einem spannenden Dreikampf mit Emily „Emree“ Jones und dem brasilianischen IndyCar-Rennfahrer und Indianapolis-500-Sieger Tony Kanaan übernahm Heinrich in der achten von 15 Runden erneut die Führung. Die Australierin wurde Zweite vor Zazo.In 14 Tagen geht es weiter: Zweiter Saisonlauf macht Station in Barcelona
Lauf zwei des diesjährigen Porsche TAG Heuer Esports Supercup steht bereits am 19. Februar auf dem Programm: Dann gehen die 35 digitalen Cup-Elfer auf dem Circuit de Barcelona Catalunya an den Start. Die Grand Prix-Strecke vor den Toren der spanischen Metropole zählte bereits 2020 und 2021 zum Kalender der weltweiten Esports-Meisterschaft auf der Simulationsplattform iRacing. In der vergangenen Saison konnte Sebastian Job im Hauptrennen triumphieren. Der 4,655 Kilometer lange Kurs stellt die Simracer sowohl fahrerisch als auch im Hinblick auf das ideale Set-up ihrer virtuellen Porsche 911 GT3 Cup vor besondere Aufgaben: Die selektiven Kurvenkombinationen – einige sind für die Piloten nicht einsehbar – erfordern fahrerisches Können und viel Erfahrung. Der Sprint führt über neun Runden, das Hauptrennen über die doppelte Distanz. Wie beim Saisonauftakt bereichern bekannte Influencer der Esports-Szene die Veranstaltung in Barcelona. Sie kämpfen in zwei All-Star-Rennen um den Sieg.Online-Voting: Auf welcher Strecke soll der PESC am 5. März gastieren?
Fans und Follower des Porsche TAG Heuer Esports Supercup können direkten Einfluss auf die Saison-Planung des digitalen Markenpokals nehmen: Sie entscheiden per Online-Voting im Porsche Motorsport-Hub (https://motorsports.porsche.com), wo am ersten März-Samstag der dritte Lauf über die Bühne gehen soll. Zur Auswahl stehen die Traditionsstrecken in Watkins Glen (USA) und Interlagos (Brasilien) sowie der Stadtkurs von Long Beach (USA) und der Hungaroring in Ungarn. Die Abstimmung begann während des PESC-Auftakts in Hockenheim und läuft bis zum Start des Barcelona-Rennens – das Ergebnis steht damit noch während des Laufs auf dem Circuit de Barcelona Catalunya fest.Ayhancan Güven (TR/Coanda): „Ich habe im echten Supercup einige Rennen gewonnen. Jetzt hat’s zum ersten Mal auch im virtuellen Supercup geklappt – das ist wirklich verrückt. Ich denke, ich bin heute nicht der Schnellste gewesen. Aber der Start in umgekehrter Reihenfolge für die ersten Acht war meine Chance. Ich bin clever gefahren und habe meine Führung mit allen Mitteln verteidigt. Sobald meine Saison im realen Motorsport beginnt, gibt es leider einige Terminüberschneidungen. Ich werde wohl nicht alle Rennen im Porsche TAG Heuer Esports Supercup bestreiten können. Aber ich trainiere weiter und helfe meinen Teamkollegen.“
Graham Carroll (GB/Red Bull Racing Esports): „Ich musste eine Menge Geduld aufbringen, um aufs Podium zu fahren. Einige meiner Konkurrenten haben Strafen erhaltent, andere hatten Probleme auf der Strecke – plötzlich lag ich auf Position zwei. Es ist sehr gut, Cooper Webster als dritten Fahrer neben Sebastian Job und mir im Team zu haben. Er ist so schnell wie wir, wir können also gut voneinander lernen.“
Jeremy Bouteloup (F/Coanda): Leider konnte ich die Führung nicht verteidigen. Beim Anbremsen der Kehre bin ich angeschoben worden und hätte beinahe das Auto verloren. Nach einigen leichten Kontakten und insbesondere in puncto Track-Limits wollte ich keine Durchfahrtstrafe riskieren. Dadurch wurde ich ein wenig nervös und habe mich aus Zweikämpfen herausgehalten. Mit Position drei bin ich zufrieden.“
Dayne Warren (AUS/Coanda): „Alle im Team haben hart daran gearbeitet, um Siege fahren zu können. Jeder im Team ist extrem darauf konzentriert, zu gewinnen und die beste Mannschaft zu sein. Das hat bis jetzt perfekt funktioniert.“
Laurin Heinrich (D/): „Mein Dank geht an Porsche für die Einladung zu diesem Rennen – gegen jemanden wie Tony Kanaan zu fahren, ist wirklich etwas Spezielles. Ich kenne den Hockenheimring aus dem realen Rennsport. Ich muss sagen, der virtuelle Porsche 911 GT3 Cup der neuen Generation 992 ist noch dichter am echten Rennauto dran, als es der Vorgänger war.“
Hockenheim, Sprintrennen
1. Dayne Warren (AUS/Coanda)2. Charlie Collins (UK/VRS)
3. Diogo C. Pinto (P/ Team Redline)
4. Sebastian Job (GB/Red Bull Racing Esports)
5. Quentin Vialatte (B/R8G eSports)
Hockenheim, Hauptrennen
1. Ayhancan Güven (TR/Coanda)2. Graham Carroll (GB/Red Bull Racing Esports)
3. Jeremy Bouteloup (F/Coanda)
4. Diogo C. Pinto (P/Team Redline)
5. Cooper Webster (AUS/Red Bull Racing Esports)
Punktestand nach 1 von 10 Wertungsläufen
1. Ayhancan Güven (TR/Coanda), 65 Punkte2. Diogo C. Pinto (P/Team Redline), 63 Punkte
3. Graham Carroll (GB/Red Bull Racing Esports), 55 Punkte