FIA WEC
11.06.2022
Starker Auftakt in Le Mans für Porsche und seine Kundenteams
Stuttgart. Das Porsche GT Team und die Kundenteams haben in der Startphase der 24 Stunden von Le Mans starke Leistungen gezeigt. Die beiden Porsche 911 RSR des Werksteams belegen nach den ersten vier Stunden die Positionen zwei und drei in der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse. In der GTE-Am-Kategorie führen die Neunelfer von WeatherTech Racing und Dempsey-Proton Racing das große Feld von insgesamt 23 Fahrzeugen nach einer spannenden Frühphase in Frankreich an.
„Es ist an der Spitze ein sehr, sehr enges Rennen“, bilanziert Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Unsere Autos fahren das gleiche Tempo wie die beiden Corvettes. Das führende Auto hatte bei der Aktivierung einer Slow Zone einen Vorteil, daher ist der Abstand deutlich größer geworden. Insgesamt läuft es auf unserer Seite gut. Einzig an der Startnummer 91 gab es im ersten Stint Vibrationen, die von den Reifen kamen. Deswegen haben wir die Räder früher gewechselt als am Schwesterauto. Unsere zwei 911 RSR sind somit auf unterschiedlichen Strategien unterwegs. Nun wollen wir uns sauber durch die Nacht arbeiten und dann schauen, was morgen für uns möglich ist.“
Frédéric Makowiecki (Startnummer 91) und Kévin Estre (Nummer 92) saßen bei sonnigen Bedingungen und Temperaturen um 26 Grad Celsius zum Start der 90. Auflage des Langstrecken-Klassikers in den beiden Werksautos. Die beiden Franzosen zeigten von Beginn an ein starkes Tempo und konnten sich jederzeit in Schlagdistanz zur Spitze halten. Die Teamkollegen Richard Lietz (Österreich) und Michael Christensen (Dänemark) arbeiteten sich in ihren ersten Rennstints beeindruckend auf die Plätze zwei und drei nach vorn. Diese Positionen haben die beiden rund 378 kW (515 PS) starken Autos auch nach vier Stunden inne.
In der GTE-Am-Klasse boten die insgesamt acht Porsche 911 RSR vor allem in den ersten zwei Rennstunden eine beeindruckende Show. Phasenweise belegten die Neunelfer der Kundenteams die ersten sechs Plätze, zudem die Ränge acht und neun. Die Renn-Elfer aus Weissach wurden jedoch aufgrund von Fahrer- und Reifenwechseln bei der zweiten Runde der Boxenstopps getrennt. Im packenden Wettbewerb auf dem 13,626 Kilometer langen Kurs wusste vor allem Julien Andlauer zu überzeugen. Der Franzose fuhr die Startnummer 79 von WeatherTech Racing konsequent an die Spitze und erarbeitete sich anschließend ein Polster von über 40 Sekunden. Insgesamt verbrachte Andlauer in der Startphase 2:45 Stunden im Auto.
Während die Startnummer 77 von Dempsey-Proton Racing auf Platz zwei der Klasse fährt, liegt das Schwesterauto mit Hollywood-Star Michael Fassbender bereits zwei Runden zurück. Auch die Startnummer 46 von Project 1 hat nach einer starken ersten Rennstunde mittlerweile den Anschluss an die Spitze verloren. Nach einer Fahrt durch das tiefe Kiesbett im Bereich der Indianapolis-Kurve verbrachte das Auto rund 13 Minuten für Reparaturen an der Box und verlor dadurch vier Runden.
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Es lief für mich recht gut. Auf meinem Doppelstint in der Startphase hatten wir in unserer Startnummer 91 eine gute Balance. Ich habe den Eindruck, dass die Corvette heute richtig stark ist, aber das kann sich natürlich bei untergehender Sonne und niedrigeren Temperaturen verändern. Wir müssen abwarten, wie sich der Wettbewerb in den kommenden Stunden darstellen wird.“
Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Das Auto funktioniert sehr gut und die Reifen haben über den Doppelstint viel Grip geboten. Es gab zwar immer wieder etwas Untersteuern, aber damit kommen wir zurecht. Leider hatten wir bei einer Slow Zone etwas Pech, als sich die führende Corvette einen Vorsprung von über einer Minute sichern konnte. Ich gehe mal davon aus, dass sich so etwas im Verlauf von 24 Stunden ausgleichen wird.“
Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #79): „Wir haben uns im Vergleich zur Konkurrenz ganz bewusst für eine andere Strategie entschieden. Ich saß zum Start fast drei Stunden am Steuer. Unser Auto war in der frühen Rennphase wirklich bärenstark. Es war so heiß, wie wir es während der gesamten Vorbereitungen nie erlebt hatten. Das war eigentlich eine Reise ins Ungewisse, die uns allerdings recht schnell an die Spitze gebracht hat. Jetzt erhole ich mich ein wenig und hoffe, dass meine Kollegen genauso viel Spaß mit unserem Auto haben.“