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GTC Race
12.04.2022

Nachwuchsförderung: Julian Hanses erster Tabellenführer im GT4 Kader

Julian Hanses ist erster Tabellenführer der neuen Saison im GT4 Kader. Der Mercedes-Pilot gewann sein GT4-Rennen beim Saisonauftakt in Oschersleben und steht vor Rick Bouthoorn und Max Zschuppe an der Spitze.

Im Qualifying 1 am Samstagmorgen kam Julian Hanses (CV Performance) mit seiner Zeit von 1:31,021 Minuten zu Startplatz vier. Lucas Mauron (Zakspeed Racing) holte sich mit 1:30.774 Minuten die Pole-Position auf dem 3,666 Kilometer langen Kurs. Knapp dahinter mit 0,097 Sekunden Abstand folgte Rick Bouthoorn (razoon – more than racing) vor Gabriela Jilkova (Drago Racing Team ZVO) mit 1:30.966 Minuten.

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Den Start gewann Mauron und Bouthoorn fand sich auf Platz vier wieder. Jilkova blieb an Mauron dran. Danach lagen die ersten vier rundenlang dicht beieinander und belauerten sich. Dann erfolgten die ersten Angriffe und durch einen kleinen Fehler gab es einen Ausritt von Bouthoorn und er verlor seine gute Ausgangslage. Julian Hanses konnte sich nun an Jilkova vorbeischieben und ging zur Mitte des Rennens auch an Mauron vorbei. In der Folgezeit setzte er sich dann ab und gewann das Rennen souverän. Gabriela Jilkova traf in einem Zweikampf das hintere Eck von Mauron, der sich drehte und am Ende nur auf P9 kam. Rennleiter Sven Stoppe sah darin ein Vergehen von Jilkova und die Mercedes-Pilotin musste eine Drive-Through-Strafe antreten, die sie auf Platz acht zurückfallen ließ. „Ich fand die Strafe etwas hart. Für mich war es ein normaler Rennunfall. Aber ich muss es aktzeptieren“, gab die schnelle Pilotin zu Protokoll.

Durch die gesamten Verschiebungen konnten sich Tom Spitzenberger (Seyffarth Motorsport) und Etienne Ploenes (RN Visison STS Racing) auf die Plätze zwei und drei schieben. Doch Rick Bouthoorn näherte sich ebenfalls wieder von hinten und markierte mit 1:31.431 die schnellste Rundenzeit im KTM. Den Schwung nutzte der Niederländer und schob sich an Ploenes vorbei. Spitzenberger verlor seine zweite Position noch durch eine unverschuldete Kollision und wurde am Ende nur Vierter. Doch der Audi-Pilot konnte sein großes Talent zeigen und wird diese Saison sicherlich noch auf das Podest fahren. Überraschend auch die klasse Leistung von Etienne Ploenes, der sein erstes offizielles Rennen im GT4 absolvierte und für Aufmerksamkeit sorgte.


Leon Koslowski mit Pole-Position und Rennpech

In Qualifying 2 des GT4 Kader konnte sich ebenfalls ein CV Performance-Pilot an die Spitze setzen. Leon Koslowski markierte eine Zeit von 1:30.756, vor Robert Haub (Drago Racing Team ZVO), mit 1:30.939, und Max Kronberg (W&S Motorsport). Ganz stark auch Tobias Erdmann (Seyffarth Motorsport) im Audi R8 LMS GT4. Zweitbester GT4 Kader-Pilot wurde Etienne Ploenes, der beide Rennen als Solist bestritt, vor Kevin Rohrscheidt (Zakspeed Racing), Egor Litvinenko (Allied Racing), Daniel Drexel (razooon – more than racing), Max Zschuppe (Seyffarth Motorsport) und Vivien Schöllhorn (EastSide Motorsport). 

Im Rennen gewann Koslowski den Start, hatte aber die GT4 Trophy-Piloten (Fahrer über 30 Jahre) Kronberg und Haub dicht hinter sich. Mit kleinem Abstand folgten Ploenes, Rohrscheidt und Zschuppe. Als Ploenes einen Angriff auf Rohrscheidt wagte, gab es eine kleine Kollision mit einem GT3, wodurch er sich den Kühler beschädigte und das Rennen an der Box beenden musste. Rohrscheidt hatte in der Folge große Probleme mit der Sicht: „Das ganze Kühlwasser landete auf meiner Scheibe und ich fiel etwas zurück Erst nach zwei Runden konnte ich wieder etwas sehen.“

Nachdem Max Zschuppe seinen Teamkollegen Tobias Erdmann überholte, nahm er die Verfolgung der Spitze auf und wurde später belohnt. Kein Rennglück hatte dagegen Leon Koslowski. Er musste mit einem technischen Schaden seinen Mercedes am Streckenrand abstellen. Nun wurde es spannend an der Spitze. Robert Haub und Max Kronberg kämpften um den Sieg und als Haub schon wie der sichere Laufsieger aussah, kam Kronberg nach den letzten Kurven doch noch als Führender über den Zielstrich: „Meine Reifen waren leider komplett am Ende und ich konnte mich nicht mehr wehren. Aber es war ein tolles Rennen. Glückwunsch an Max für den Sieg“, so Haub anschließend. 

Auf Platz drei kam Max Zschuppe, der bester Pilot im GT4 Kader in Rennen 2 wurde. Überglücklich durfte Egor Litvinenko sein, der den Allied-Porsche auf Platz vier lenkte. Platz fünf für GT4 Trophy-Fahrer Erdmann vor Daniel Drexel, der drittbester GT4 Kader-Pilot wurde und wichtige Punkte für den GT3 Sichtungstest sammelte. Kevin Rohrscheidt, Vivien Schölllhorn und Bernd Schaible folgten auf den weiteren Plätzen.

Nach dem ersten Rennwochenende ist nun Julian Hanses mit 9,55 Punkten auf Platz 1 der Meisterschaftswertung. Knapp dahinter Rick Bouthoorn und Max Zschuppe (beide 8,64 Punkte).

„Es waren wirklich sehr spannende Rennen mit teils überraschenden Ergebnissen“, so Serienorganisator Ralph Monschauer. „Durch die Punktevergabe erwarten wir eine hohe Spannung bis zum Finalwochenende. Und auch wenn z.B. der amtierende Vizemeister Leon Koslowski ein bitteres Ergebnis hinnehmen musste, ist noch nichts verloren. Die Ausgeglichenheit im Feld ist sehr hoch und man kann davon ausgehen, dass es noch viele Änderungen in den nächsten vier Rennwochenenden geben wird.“

Die nächsten Läufe finden Mitte Juli auf dem Lausitzring statt. 


Meisterschaftsstand GT4 Kader nach 1. Rennwochenende

1. Julian Hanses (Mercedes – CV Performance), 9,55 Punkte
2. Rick Bouthoorn (KTM – razoon - more than racing), 8,64 Punkte
2. Max Zschuppe (Audi – Seyffarth Motorsport), 8,64 Punkte
4. Etienne Ploenes (Porsche – RN Vision STS Racing), 7,73 Punkte
5. Egor Litvinenko (Porsche – Allied Racing), 7,33 Punkte
6. Tom Spitzenberger (Audi – Seyffarth Motorsport), 6,82 Punkte
7. Daniel Drexel (KTM – razoon - more than racing), 5,91 Punkte
8. Kevin Rohrscheidt (Mercedes – Zakspeed Racing), 5,00 Punkte
9. Gabriela Jilkova (Mercedes – Drago Racing Team ZVO), 4,09 Punkte
9. Vivien Schöllhorn (Mercedes – EastSide Motorsport), 4,09 Punkte
11. Lucas Mauron (Mercedes – Zakspeed Racing), 3,18 Punkte
12. Leon Koslowski (Mercedes – CV Performance), 0,00 Punkte
13. Ivan Stanchin (Mercedes – CV Performance), 0,00 Punkte
14. Luca Arnold (Porsche – W&S Motorsport), 0,00 Punkte

Jeder 16- bis 30-Jährige mit GT4 steht automatisch im GT4 Kader. Die Punktevergabe erfolgt durch das Prinzip: Je mehr Gesamtteilnehmer im GT4-Feld, desto mehr Punkte. Einzusehen im Reglement. Jeder Fahrer bekommt Punkte für sein Rennen. Sollte ein Pilot alleine bei beiden Rennen starten, so zählt nur das beste Ergebnis. Gaststarter sind nicht punkteberechtigt. Nachfolgende Piloten rücken auf.

Ende der Saison werden wieder vier GT4-Piloten im GTC Race gesucht, die einen kostenfreien GT3-Test erhalten. Einer des Quartetts wird das kostenfreie GT3-Cockpit für 2023 bekommen und Nachfolger von Finn Zulauf. Für eine nachhaltige GT-Karriere ist GTC Race erster Ansprechpartner.