Donnerstag, 26. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
HJS Rallye
20.06.2022

HJS AvD DMSB Rallye Cup: Junioren dominieren die ‚Junior‘

Die 24. Hunsrück-Junior Rallye (18.06.2022) wurde als dritter Vorlauf in der Region Süd des HJS AvD DMSB Rallye Cup ihrem anspruchsvollen Ruf wieder gerecht. Die herausfordernden Strecken mit einem Schotteranteil von rund 13 Prozent und die hochsommerlichen Temperaturen brachten die Technik und in einigen Fällen auch die Kondition der Teams an ihre Grenzen.

Nur 44 der 83 gestarteten Teams sah die Zielflagge. Es waren nicht die Favoriten in ihren Turbo-Allradlern, die der Veranstaltung ihren Stempel aufdrückten, zwei Youngster boten bei der ‚Junior‘ ihre eigene, sehenswerte Show. Der 17-jährige F abio Schwarz, Sohn des früheren WRC-Piloten Armin Schwarz, trat gemeinsam mit Dennis Zenz erstmals im Ford Fiesta Rally3-Allradler an. Der 22-jährige Max Reiter pilotierte mit Co-Pilotin Conny Nemenich erstmals einen frontgetriebenen Peugeot 208 in der Rally4-Variante. Die beiden Youngster schenkten sich nichts, die Bestzeiten auf den acht Prüfungen teilten sie sich auf. Vor der letzten und alles entscheidenden WP führte Schwarz mit dem Wimpernschlag von 0,6 Sekunden, die Konkurrenz hatten sie schon um knapp eineinhalb Minuten distanziert. Schwarz setzte sich im etwas leistungsstärkeren Rally3-Allradler durch und feierte den ersten Gesamtsieg seiner jungen Karriere.

Anzeige
Armin Schwarz war sichtlich stolz über den Erfolg seines Sohnes, „bei seiner ersten Asphalt-Rallye und der Premiere im Rally3-Auto zu gewinnen ist unglaublich. Für mich lief alles nach „Plan“: Fabio ist locker und konzentriert gefahren und ich mache mir keine Gedanken, dass er auf irgendeinem Fahrbahnbelag eine Schwäche hätte.“
 
Reiter war im Ziel ebenfalls überaus zufrieden: „Der Einsatz hier war nur als Testlauf mit dem neuen 208 Rallye4 gedacht – und der lief perfekt. Auch wenn es von außen vielleicht nicht so aussah – Fabio und ich haben immer wieder kleinere Fehler gemacht, die sich aber gegeneinander aufgehoben haben. Der Kampf war extrem spannend und hat uns alles abverlangt.“ Den dritten Gesamtrang sicherten sich Patrick Fank / Andre Foxius, die auf der letzten WP im Mitsubishi Lancer noch um knappe 0,9 Sekunden an Hans und Max Limpert im BMW320is vorbeizogen.

Die Limperts weiter auf der Erfolgswelle

Das Vater-Sohn-Duo Hans und Max Limpert gleitet im BMW 320is weiter auf ihrer Erfolgswelle dahin. Sie feierten im Hunsrück beim dritten Lauf den dritten Sieg in der Klasse NC3, die mit 22 Teams wieder voll besetz war. Neben dem Top-Resultat mit dem vierten Gesamtrang lagen sie in ihrer Klasse mit fast eineinhalb Minuten Vorsprung an der Spitze. „Das war eine schöne Hitzeschlacht auf den anspruchsvollen Prüfungen“, fasste Hans Limpert zusammen. Trotz des überzeugenden Auftritts, mit dem sie die Führung in der Cup-Wertung Süd weiter ausbauten, geht der Blick doch ein wenig auf den knapp verpassten Podestplatz. „Wir haben neue Bremsbeläge und neue Reifen eingesetzt, da war es zu Beginn nicht einfach, den optimalen Bremspunkt zu treffen. Es gibt viele Punkte, wo man die fehlenden 0,9 Sekunden zum Gesamt-Podest finden könnte.“
 
Für zwei Top-Konkurrenten in der Klasse NC3 ging die Rallye nicht bis zum Ende. Tom Kässer musste seinen Honda Civic TypeR bereits nach der ersten WP abstellen. Für Felix Schumann, den bislang zweitplatzierten der Cup-Wertung, endete sie vor der letzten WP. „Nach einem zeitraubenden Verbremser in der ersten WP kämpften wir uns Stück für Stück wieder nach vorne. Kurz vor dem Ziel der vorletzten WP löste sich dann er Kühlerschlauch und wir mussten abstellen.“

Den zweiten Platz der Cup-Zwischenwertung übernahmen Alexander ‚Kazi‘ Kazmierzak und Co Marc Andre Lautz. Im Opel Corsa GSI belegten sie den dritten Platz in der Klasse NC8 mit neun Startern. „Der dritte Klassenplatz ist nicht das gewünschte Ergebnis, aber die anderen waren diesmal einfach schneller. Mehr war für uns diesmal nicht drin. Woran es lag, müssen wir die nächsten Tage analysieren. Anfang August steht der nächste Cup-Lauf an, der ebenfalls auf für mich unbekanntem Terrain stattfindet – bis dahin werden wir uns etwas überlegen“, blickt der Saarländer nach vorn.
Anzeige