Kartsport Allgemein
01.11.2022
Mathilda Paatz zieht positives Fazit nach den FIA Motorsport Games
Die FIA Motorsport Games fanden 2019 zum ersten Mal statt und fielen in den vergangenen Jahren der Corona-Pandemie zum Opfer, sodass die diesjährige Ausgabe die zweite Veranstaltung darstellte. Die Austragung erfolgt in Anlehnung an die Olympischen Spiele: Statt der bekannten Pokale werden Medaillen in Gold, Silber und Bronze vergeben. Zudem gab es eine große Eröffnungsfeier, bei der Mathilda Paatz auf der Bühne für kurze Zeit im Mittelpunkt stand. Gemeinsam mit Ex-Formel-1-Pilot Felipe Massa sprach die Kölnerin den "olympischen Eid" der FIA Motorsport Games.
Knapp 500 Rennfahrer*innen aus 72 Nationen traten in 16 Disziplinen gegeneinander an – vom Kart- und Formelsport über GT- und Tourenwagen bis zum E-Sport. Mathilda Paatz hatte die Ehre, Deutschland in der Kategorie "Karting Sprint Junior" zu vertreten, wo sie auf 30 Kontrahenten aus der ganzen Welt traf. Die einzelnen Motorsport-Verbände wählten die besten Sportler*innen ihres Landes, sodass die Leistungsdichte innerhalb der Wettkämpfe besonders hoch war. Paatz überzeugte auf Anhieb mit einer guten Leistung. Die Förderpilotin vom ADAC Nordrhein etablierte sich im Verlauf der Trainingssitzungen im vorderen Mittelfeld.
Alle Teilnehmer*innen waren mit Ehrgeiz unterwegs: Im Qualifying, das über die Startplätze für die Vorläufe entschied, wurde Paatz von der Konkurrenz gleich zweimal von der Strecke gedrängt. In der Folge gelang der 14-Jährigen keine freie, perfekte Runde, sodass es lediglich zum 12. Platz in der Gruppe sowie dem 24. Gesamtrang reichte. Für die enge Strecke in Le Castellet, die kaum Chancen zum Überholen bietet, war dies eine schlechte Ausgangslage.
Um die absolute Chancengleichheit bei den FIA Motorsport Games zu gewährleisten, starteten alle Fahrerinnen und Fahrer mit einheitlichen Karts aus der OK-Junioren-Klasse, die von Kart Republic bereitgestellt und vorbereitet werden. Paatz zeigte in allen Vorläufen eine kämpferische Leistung. Im ersten Heat schob sich die Kölnerin auf den 13. Platz nach vorne, während im zweiten Vorlauf aufgrund einer Spoilerstrafe nur die 23. Position zu Buche stand. Im dritten und letzten Heat landete Paatz auf dem 16. Platz.
In der Addition aller Vorläufe belegte die Botschafterin von "Women in Motorsport" die 17. Position, was zugleich dem Startplatz für das wichtige Finalrennen entsprach. Dort hielt sich die 14-Jährige aus jeglichem Chaos heraus, fuhr ein sauberes Rennen und wurde schlussendlich auf dem 13. Gesamtrang gewertet. Damit verpasste Paatz die Top-Zehn zwar knapp, doch im engen Starterfeld der 30 weltbesten Rennfahrer*innen sorgt das Resultat für Zufriedenheit.
"Ich bin dankbar, dass ich Deutschland als Teil des 'Motorsport Team Germany' bei den FIA Motorsport Games vertreten durfte", sagt Mathilda Paatz nach der aufregenden Woche in Frankreich. "Auch wenn ich mir ein besseres Resultat gewünscht habe, konnte ich einige Höhepunkte setzen und weitere Erfahrungen sammeln. Mit dem unglücklichen Qualifying, dessen Ausgang ich mir nicht selbst zuzuschreiben habe, waren die Chancen auf eine Top-Platzierung schon am Freitag dahin. Nichtsdestotrotz habe ich versucht, eine starke Leistung zu zeigen, um Deutschland bestmöglich zu repräsentieren. Das ist mir gelungen."
Bei der Abschlussfeier am Sonntagabend durften die jungen Talente der deutschen Mannschaft, darunter auch Mathilda Paatz, die NewStar Trophy der FIA Motorsport Games 2022 in Empfang nehmen. In den Disziplinen der Nachwuchstalente (Karting Endurance, Karting Sprint Junior, Karting Slalom, Auto Slalom, Cross Car Junior und Fanatec Esports) zeigte das 'Motorsport Team Germany' die beste Gesamtleistung aller teilnehmenden Länder.
Auch in den kommenden Wochen hat Mathilda Paatz noch einige Herausforderungen zu meisten. Zunächst kämpft die 14-Jährige im Auswahlverfahren der ADAC Stiftung Sport um einen festen Platz im 'Motorsport Team Germany', ehe sie im italienischen Lonato am WSK Final Cup (10. bis 13. November) teilnimmt. Anschließend blickt die Kölnerin dem Finale von 'FIA Girls on Track – Rising Stars' (21. bis 24. November) entgegen. Dort entscheidet sich, ob die Kölnerin die begehrte Förderung in der Ferrari Driver Academy für die Saison 2023 erhält.